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19.11.2009 11:30

Neues Hörsystem für bislang nicht behandelbare schwerhörige Patienten

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    HNO-Klinik der MHH implantiert weltweit zum ersten Mal neue Mittelohrprothese

    In der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wurde weltweit zum ersten Mal ein Patient mit einem neuen Hörsystem versorgt, dem sogenannten DACS-System (Direct Acoustic Cochlear Stimulator). Dieses System ermöglicht eine direkte Ankopplung an das Innenohr, so dass bestehende Schallleitungsprobleme im Mittelohr umgangen werden können. Geeignet ist dieses System für Patienten mit einer mittel- bis hochgradigen kombinierten Schwerhörigkeit. Diese Patienten verfügen über ein ausreichendes Restgehör im Innenohr, der Cochlea, haben aber Probleme bei der Schalleinleitung in das Innenohr durch das Mittelohr, dem Sitz der drei Gehörknöchelchen Hammer, Amboss und Steigbügel. Die Patienten sind also auf dem betroffenen Ohr funktionell taub. Luft- und Knochenleitungshörgeräte helfen ihnen nicht weiter, für ein Cochlea-Implantat ist das Gehör noch zu gut. "Das neue Hörsystem ist weltweit einzigartig", erklärt Professor Dr. Thomas Lenarz, Direktor der HNO-Klinik und des Hörzentrums Hannover der MHH. "Damit ist es möglich, Patienten zu behandeln, denen wir bislang nicht helfen konnten."

    Das DACS-Hörsystem besteht aus zwei Teilen, einem externen Audioprozessor, vergleichbar einem Hörgerät, und einem internen Wandler. Der DACS-Wandler wird mit einem kleinen elektrischen Motor angetrieben und leitet die akustischen Signale wie Geräusche, Musik und Sprache nicht wie beim Cochlea-Implantat elektronisch weiter, sondern rein mechanisch. Er überbrückt das Mittelohr und koppelt direkt an das Innohr an.

    Hals-, Nasen-, Ohrenklinik:
    Die HNO-Klinik der MHH ist international vor allem bekannt für das weltweit größte Cochlea-Implantat-Programm zur Versorgung hochgradig schwerhöriger und ertaubter Patienten. Weitere Schwerpunkte bestehen im Bereich der Hörgeräteversorgung und deren Weiterentwicklung, der Früherfassung kindlicher Schwerhörigkeit, der Diagnostik und Behandlung von Schwerhörigkeiten einschließlich Tinnitus sowie Entwicklung von OP-Techniken. Im Hörzentrum Hannover wird das gesamte Spektrum der Diagnostik, der Therapie und der Hörsystem-Versorgung unter einem Dach zusammengefasst. Die Behandlung der Patienten basiert auf einem zeitlich und organisatorisch ökonomischen Konzept der engen Verzahnung zwischen HNO-Klinik, Akustiker, Hersteller und Wissenschaft bis zur Entwicklung neuer Medizinprodukte.

    Weitere Informationen erhalten Sie bei Bettina S. Dörr, HNO-Klinik, unter Telefon (0511) 532-6846.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    regional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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