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Erfolg für ergebnisorientiertes Qualitätsprojekt in der Schmerztherapie unter Leitung des Universitätsklinikums Jena
Gemeinsame Pressemitteilung des Universitätsklinikums Jena, der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V., der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie e.V., des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten e.V. und des Berufsverband Deutscher Chirurgen e.V.
Mit dem Katholischen Klinikum Bochum hat sich das 100. Krankenhaus im deutschsprachigen Raum zur Teilnahme an QUIPS entschieden. QUIPS - Qualitätssicherung in der postoperativen Schmerztherapie - ist ein Projekt, das von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V., der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie e.V., dem Berufsverband Deutscher Anästhesisten e.V. und dem Berufsverband Deutscher Chirurgen e.V. unter Leitung des Universitätsklinikums Jena betrieben wird. "QUIPS unterscheidet sich in zwei wichtigen Punkten von traditioneller Qualitätssicherung: Erstens kommen die Patienten zu Wort, sie füllen einen standardisierten Fragebogen aus. Zweitens werden diese Ergebnisse den teilnehmenden Krankenhäusern sofort vergleichend zurückgemeldet. So kann jede Klinik ihre Stärken und Defizite erkennen und handeln", so PD Dr. Winfried Meißner, Anästhesist aus Jena und Projektleiter.
Die teilnehmenden Kliniken, vom Uniklinikum bis zum Kreiskrankenhaus, können über eine internetbasierte, interaktive Feedback-Plattform ohne jede Wartezeit differenzierte Informationen über das Abschneiden ihrer eigenen Klinik abrufen und mit anderen Kliniken vergleichen Es werden nicht nur der Erfolg der Schmerztherapie, sondern auch potentielle Nebenwirkungen erfasst, und es wird eine Fokussierung auf nur einen Qualitätsparameter verhindert. Damit lassen sich z.B. Auswirkungen von Interventionen - Einführung neuer Medikamente oder OP-Techniken - beobachten. Ferner stellen besonders gute Kliniken ihre Konzepte den anderen Teilnehmern im Internet vor.
Überwog zu Beginn des Projektes vor drei Jahren noch die Skepsis, ob sich überhaupt Kliniken diesem freiwilligen Qualitätsvergleich stellen, so bestätigt die große Teilnehmerzahl das Anliegen von QUIPS. Die Rückmeldung von Ergebnisqualität - noch dazu aus der Perspektive der Betroffenen - ist für viele Krankenhäuser sehr attraktiv. Konventionelle Qualitätssicherung erstreckt sich dagegen oft nur auf das Abhaken von Checklisten. Ein weiterer Vorteil des Projektes ist, dass es von den anästhesiologischen und chirurgischen Fachgesellschaften und Berufsverbänden gemeinsam unterstützt wird.
Inzwischen haben die beteiligten Kliniken mehr als 80.000 Patienten befragt. Die daraus entstandene Datenbank erlaubt die Untersuchung vielfältiger epidemiologischer und versorgungswissenschaftlicher Fragestellungen. So konnten effektive Schmerztherapieverfahren, aber auch unerwartet schmerzhafte Eingriffe wie z.B. laparoskopische Blinddarmoperationen identifiziert werden. Gegenwärtig arbeiten die Schmerzmediziner an einem Fragebogen speziell für Kinder, mit dem QUIPS auch auf kinderchirurgische Stationen ausgedehnt werden kann.
Mit diesen Ergebnissen und der großen Beteiligung ist QUIPS eines der erfolgreichsten ergebnisorientierten Benchmark-Projekte auf freiwilliger Basis. "Die Teilnahme an QUIPS bedeutet, dass ein Krankenhaus ernsthaft an der Qualitätseinschätzung aus Patientensicht interessiert ist", ist sich Projektleiter Winfried Meißner sicher.
Seit Januar 2009 hat QUIPS eine europäische Tochter: Das internationale Benchmark-Projekt PAIN-OUT soll einen Vergleich der Schmerztherapie über Ländergrenzen hinweg und ein Voneinander-Lernen ermöglichen. Es wird von der EU mit fast 3 Millionen € gefördert und ebenfalls von der Uniklinik Jena koordiniert.
Institutionen:
Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V.
Deutsche Gesellschaft für Chirurgie e.V.
Berufsverband Deutscher Anästhesisten e.V.
Berufsverband Deutscher Chirurgen e.V.
Universitätsklinikum Jena
Klinik für Anästhesiologie des Katholischen Klinikums Bochum (Direktor: Prof. Dr. med. Thomas Weber)
Kontakt:
PD Dr. Winfried Meißner
Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, Universitätsklinikum Jena
Tel.: 03641 9323353
E-Mail: meissner[at]med.uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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