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25.11.2009 11:52

Macht Musizieren fit für die Schule ?

Dr. Annette Tuffs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Heidelberg

    Wissenschaftler suchen Grundschüler für eine Studie im Raum Heidelberg und Mannheim zur Wirksamkeit musikalischer Förderung

    Für ein Forschungsprojekt der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg und des Psychologischen Institutes der Universität Graz werden ab sofort Grundschulkinder aus dem Raum Heidelberg, Mannheim und Umgebung gesucht. Die Wissenschaftler unter der Leitung von Dr. Peter Schneider (Heidelberg) und Privatdozentin Dr. Annemarie Seither-Preisler (Graz) wollen gemeinsam die pädagogischen, psychologischen und neurologischen Folgen der musikalischen Förderung untersuchen. Vor allem Kinder mit Legasthenie und dem Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom AD(H)S ohne musikalische Förderung, aber auch unauffällige Kinder, die nicht oder sehr viel musizieren, sollen getestet werden. Gesucht werden Grundschulkinder, die im Schuljahr 2009/2010 die 2. oder 3. Klasse besuchen.

    Zu dem Thema Musikerziehung bei Lese-Rechtschreibschwäche hält Frau Privatdozentin Dr. Annemarie Seither-Preisler am 1. Dezember in Heidelberg einen Vortrag (s. nähere Angaben unten).

    Mehr Intelligenz, Kreativität und Konzentration?

    Besonders interessant für die Wissenschaftler sind Veränderungen im Hörvermögen sowie eine mögliche Verbesserung von Kreativität, Intelligenz, Aufmerksamkeit oder Konzentration. Aber auch eine Leistungssteigerung beim Lesen, Rechnen oder in der Rechtschreibung ist Gegenstand der Untersuchungen. Diese durch aktives Musizieren stattfindenden Lerneffekte sollen dann in den Strukturen und der Funktion des Gehirns nachgewiesen werden. Dazu werden psychoakustische und psychologische Tests sowie medizinisch unbedenkliche neurologische Messungen wie MEG (Magnetencephalogpraphie) und MRT (Magnetresonanztomographie) verwendet.

    Das Verbund-Forschungsprojekt der Universitäten Heidelberg und Graz "Audio- und Neuroplastizität des musikalischen Lernens" (AMseL) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über drei Jahre mit 1,1 Mio. € gefördert. Es ist eines von insgesamt acht Forschungsprojekten in ganz Deutschland, die das musikpädagogische Projekt JeKi (Jedem Kind ein Instrument) in NRW und Hamburg begleiten.

    Studie ist Grundlage für die Gestaltung von Lehrplänen

    Erwartet werden Erkenntnisse über die Auswirkung der Klangeigenschaften bestimmter Instrumente auf das kindliche Gehör sowie deren Eignung beim Einsatz für Kinder mit einer speziellen Wahrnehmungsstörung. Außerdem soll geklärt werden, ob musikalisches Training hilft, phonologische Defizite, die eine häufige Ursache von Lese-Rechtschreibschwäche sind, zu beheben. Von den Ergebnissen dieses Forschungsprojekts erhoffen sich die Wissenschaftler zudem wichtige Hinweise darauf, ob frühe musikalische Förderung auf andere schulische Lernbereiche Einfluss nimmt. Dieser Punkt ist für die zukünftige Gestaltung von Lehrplänen von großem Interesse.

    Jeweils drei Termine fallen in den beiden Erhebungzeiträumen an: Die erste Untersuchungsreihe findet zwischen Dezember 2009 bis Juli 2010 statt. Danach sind Wiederholungsmessungen zwischen Februar und September 2011 vorgesehen. Der Untersuchungsort ist Heidelberg. Eine pauschale Aufwandsentschädigung von 300 Euro pro Kind wird bezahlt, Fahrtkosten und Parkgebühren werden erstattet. Eine Schatzsuche und Spielekiste sorgen dafür, dass der Spaß nicht zu kurz kommt.

    Bei Interesse melden Sie sich bitte bei unseren Mitarbeitern unter folgender Adresse:
    Tel.: 0176 / 624 08 732
    E-Mail: amsel@uni-heidelberg.de

    Vortrag "Der Einfluss der Hörwahrnehmung bei Lese-Rechtschreibschwäche: Was kann Musik bewirken?":
    Dienstag, 1. Dezember 19 Uhr
    im Psychologischen Zentrum für Diagnostik und Förderung von Schulleistungen
    Adlerstr. 1/5-1/6
    69123 Heidelberg (Wieblingen)

    Referentin: PD Dr. Annemarie Seither-Preisler
    Institut für Psychologie, Cognitive Science Section (CSS)
    Karl-Franzens-Universität Graz

    Weitere Information im Internet:
    Über alle JeKi-begleitenden Foschungsprogramme des BMBF:
    www.jeki-forschungsprogramm.de/jeki-forschungsprogramm/
    Über das AMseL-Projekt:
    www.am-sel.org
    Über die Sektion Biomagnetismus der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg:
    www.klinikum.uni-heidelberg.de/Sektion-Biomagnetismus.106848.0.html

    Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
    Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
    Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 7.000 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 40 Kliniken und Fachabteilungen mit 1.600 Betten werden jährlich rund 500.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.100 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. (Stand 12/2008)

    www.klinikum.uni-heidelberg.de

    Bei Rückfragen von Journalisten:
    Dr. Annette Tuffs
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
    und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 672
    69120 Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 45 36
    Fax: 06221 / 56 45 44
    E-Mail: annette.tuffs(at)med.uni-heidelberg.de

    Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
    www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

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