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Wissenschaft
Dr. Tim Gollisch, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried bei München wurde als Sprecher der diesjährigen Bernard Katz Lecture und Träger des zugehörigen Preisgeldes in Höhe von US$ 7000 geehrt. Die Auszeichnung fand im Rahmen der Jahrestagung der Israel Society for Neuroscience vom 22. - 24. November 2009 in Eilat, Israel, statt.
Auf der Jahrestagung der Israel Society for Neuroscience, die vom 22. bis 24. November 2009 in Eilat (Israel) stattfand, wurde Dr. Tim Gollisch als Sprecher der diesjährigen Bernard Katz Vorlesung und Träger des zugehörigen Preisgeldes geehrt. Ausgezeichnet wurde der 36-jährige für seine grundlegenden Arbeiten zur visuellen Kodierung, also der Umwandlung von Bildern, die auf die Retina des Auges treffen, in Signale, die das Gehirn versteht. Die Arbeiten von Dr. Gollisch beeindruckten die Preiskommission vor allem wegen ihrer "wissenschaftlichen Brisanz, der klugen Verbindung von theoretischen Methoden und experimentellen Daten und nicht zuletzt wegen der beeindruckenden Produktivität [von Dr. Gollisch] auf höchstem Niveau."
Tim Gollisch leitet die selbstständige Nachwuchsgruppe "Visuelle Kodierung" am Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried, bei München.
Der Preisträger
"Sehen" ist ein hoch komplexer Vorgang: Bevor das Gehirn die optischen Eindrücke verarbeiten kann, müssen diese zunächst von Nervenzellen in der Netzhaut des Auges, der Retina, in elektrische Signale umgewandelt werden. Durch das Muster der elektrischen Entladungen zwischen Nervenzellen kann dann so etwas Komplexes wie ein gesehenes Umgebungsbild zum Gehirn transportiert werden. Tim Gollisch und seine Gruppe wollen verstehen, wie diese Umkodierung von visuellen Signalen in elektrische Impulse und Entladungsmuster funktioniert.
Tim Gollisch studierte Physik an der Universität in Heidelberg und erhielt für seine Doktorarbeit an der Humboldt Universität Berlin den Humboldt Preis. Zwischen 2004 und 2007 forschte er an der Harvard Universität in den USA und leitet seit November 2007 die selbstständige Nachwuchsgruppe am MPI für Neurobiologie.
In seinem Festvortrag wird Herr Gollisch über den "Neuronalen Kode und die Verschaltung für schnelle Bildverarbeitung in der Retina" sprechen.
Weitere Informationen zu Tim Gollisch und seiner Arbeit unter:
http://www.neuro.mpg.de/english/junior/visualcode
Der Preis
Die Bernard Katz Vorlesung wurde 1991 vom Nobelpreisträger Prof. Dr. Bert Sakmann aus Preismitteln gestiftet, um das Lebenswerk seines akademischen Lehrers, des britischen Nobelpreisträgers Sir Bernard Katz (1911-2003), zu würdigen. Im jährlichen Wechsel wird in Deutschland oder Israel ein junger Wissenschaftler ausgewählt, um im jeweils anderen Land die Ehrenvorlesung zu halten. Der Preis ist mit US $ 7000 dotiert.
Bert Sakmann erhielt 1991 zusammen mit seinem Kollegen Erwin Neher den Nobelpreis in Physiologie oder Medizin für ihre Entdeckungen zu Ionenkanälen in Zellmembranen. Nach seiner Emeritierung am MPI für medizinische Forschung in Heidelberg leitet Bert Sakmann seit Januar 2008 eine Emeritusgruppe am MPI für Neurobiologie in Martinsried. Seit Oktober 2009 ist er Wissenschaftlicher Direktor des neu gegründeten Max-Planck-Florida Instituts.
Sir Bernard Katz studierte in seiner Geburtsstadt Leipzig Medizin. Ab 1934 forschte und arbeitete er mit Unterbrechungen am University College London. Seine Arbeiten zur Erregungsübertragung zwischen Nerv und Muskel schufen die Grundlagen für die moderne Physiologie von Synapsen, den Kontaktstellen der Nervenzellen. 1970 erhielt er den Nobelpreis für Medizin. Im Alter von 92 Jahren starb Sir Bernard Katz im Jahr 2003 in London.
http://www.neuro.mpg.de - Webseite des Max-Planck-Instituts für Neurobiologie
Dr. Tim Gollisch, Preisträger der Bernard Katz Lecture
Foto: MPI für Neurobiologie / Gollisch
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Medizin
überregional
Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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