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Wissenschaft
13. Januar 1998
Forschungsschwerpunkt "Solare Anlagen- und Bautechnik" stellt "Koelner Solar-Dioden-Fenster", "Display Hologramme" und ein Funktionsmodell zum "Transparenten Sonnenschutz mit Holographisch-Optischen Elementen und Photovoltaik" auf der DEUBAU '98 in Essen vor
Mit drei Exponaten stellt sich der Forschungsschwerpunkt "Solare Anlagen- und Bautechnik" der Fachhochschule Köln auf dem Gemeinschaftsstand Forschungsland NRW der heute beginnenden Baufachmesse DEUBAU 98 in Essen vor (Halle 3, Stand 301/302), die bis zum 18. Januar 1998 geöffnet ist. Prof. Dr. Klaus-Ulrich Heinen und Dipl.-Ing Erik Müller vom Fachbereich Elektrische Energietechnik präsentieren dort das "Kölner Solar-Dioden-Fenster", das im September 1997 mit dem "Prof.-Dr.-Adalbert-Seifriz-Preis '97" für erfolgreichen Technologietransfer ausgezeichnet worden ist. Prof. Dr. Jörg Gutjahr und Dipl.-Ing. Peter Schuster vom Institut für Licht- und Bautechnik (ILB) an der FH Köln stellen "Display Hologramme" und ein Funktionsmodell zum "Transparenten Sonnenschutz mit Holographisch-Optischen Elementen und Photovoltaik" vor.
Kölner-Solar-Dioden-Fenster
Das "Kölner-Solar-Dioden-Fenster" ist ein Energiesparfenster für jede Jahreszeit. Es ermöglicht sowohl im Sommer als auch im Winter Energieeinsparungen von durchschnittlich zehn Prozent, bei extremen Temperaturen sogar von mehr als 45 Prozent. Es besteht aus zwei verstellbaren Dioden-Scheiben, einem hoch transmissiven Weißglas und einem Absorptionsglas. Im Winter wird dieses Weißglas, das die Sonnenwärme durchläßt, nach außen gedreht und hilft Heizkosten sparen. Dazu trägt auch die im Winter dem Raum zugewandte Absorptionsscheibe bei, die innenseitig das Temperaturniveau der Raumluft erreicht und eine thermische Barriere bildet. Im Sommer entlastet das nach außen gedrehte wärmeundurchlässige Absorptionsglas, das die Solarstrahlung selektiv absorbiert, die Klimaanlage. Kooperationspartner sind die Gesellschaft für Solarsysteme und energiesparende Techniken mbH (Köln) und die Holzbau Kausträter GmbH (Gelsenkirchen-Buer).
Display Hologramme
Zur großflächigen Gestaltung von Fassaden als Werbeträger, Raumteiler oder Hinweisschild können Display Hologramme eingesetzt werden. Die Reinheit und Leuchtkraft der holografisch reinen Spektralfarben, ihre Veränderung mit der Bewegung des Betrachters und die verblüffende Transparenz von einer anderen Perspektive ergibt völlig neue Reize, auch in Kombination mit konventionellen
Techniken künstlerischer Gestaltung wie etwa dem Siebdruck oder dem Sandstrahlen, da das Hologramm zwischen Glas als dauerhaftes Element eingebettet wird. Mit Hilfe von Fördermitteln der Arbeitsgemeinschaft Solar NRW (AGS), des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF) wurde in Zusammenarbeit mit der Industrie eine großformatige Anlage zur Belichtung und Entwicklung von Hologrammen gebaut, mit der auch Display Hologramme hergestellt werden können. Hier erhält jedes Pixel der aufgerasterten Vorlage seinen individuellen Winkel und damit seine "Farbe", die zu sehen ist, wenn das fertige Hologramm unter dem richtigen Winkel beleuchtet und betrachtet wird. Verändert der Betrachter seine Position, verändern sich auch die Farben. Ein kleines Kind sieht andere Farben als die größeren Erwachsenen bei bestimmten Betrachtungswinkeln ist das Hologramm transparent. Das mit 150 m² weltweit größte Display-Hologramm auf dem Dach eines Umspannwerkes im Kölner Mediapark ist nachts, mit geringstem Energieeinsatz von Halogenlampen beleuchtet, aus etlichen 100 Metern Entfernung deutlich zu sehen. Scheint tagsüber die Sonne aus dem richtigen Winkel auf das Hologramm, leuchtet dies ebenfalls falls nicht, sieht man durch das klare Glas hindurch auf die Stahlträgerkonstruktion des Daches.
Transparenter Sonnenschutz mit Holographisch-Optischen-Elementen und Photovoltaik
Im Institut für Licht- und Bautechnik (ILB) werden Möglichkeiten erforscht, wie Blendung und Überhitzung durch die direkte Sonne vermieden und gleichzeitig das diffuse Himmelslicht zur Beleuchtung genutzt werden kann. Hierzu bieten sich richtungsselektive Hologramme an, die das direkte Sonnenlicht durch Beugung ablenken, bzw. auf energieerzeugendende Photovoltaikelemente lenken. Mit Fördermitteln der AGS, Unterstützung des Instituts für Solarenergieforschung (ISFH) sowie der Firmen Seele und Vegla erforscht das ILB u. a. den Einsatz von Hologrammen, die das direkte Sonnenlicht auf Solarzellen konzentrieren und damit ihre Effizienz steigern können. Diffuses Licht kann die Hologramme ungehindert passieren und dahinterliegende Räume ausleuchten. Die beweglichen Elemente können vor Fassaden oder auf Glasdächern angebracht werden. Diese Art von Hologrammen ist in einem Winkelbereich nahezu glasklar durchsichtig. Nur unter einem engen Winkelbereich lenken diese Hologrammgläser das direkte, energiereiche Licht. Wenn man mit einer einachsigen Nachführung dafür sorgt, daß sich die Sonne immer in diesem Effizienzwinkel befindet, wird nur das diffuse Himmelslicht zur Raumbeleuchtung durchgelassen. Man benötigt keine künstliche Beleuchtung und kann durch die Verschattungselemente ungehindert durchschauen.
Weitere Informationen Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit der Fachhochschule Köln Claudiusstr. 1, 50678 Köln Tel.: (0221) 8275-3119/3192; Fax: (0221) 8275-3131
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Elektrotechnik, Energie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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