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Patienten mit einem erhöhten Risiko für Darmkrebs könnten von einer nicht-invasiven Diagnostik mit modernen Computer-Tomographen profitieren: Die Bildgebung ist beim Nachweis von Krebsvorstufen der konventionellen Darmspiegelung ebenbürtig. Dies berichten Experten auf dem Deutschen Röntgenkongress, der vom 23.-26. Mai in Wiesbaden stattfindet.
(Wiesbaden) In Deutschland erkranken jährlich über 50.000 Menschen an Darmkrebs und 30.000 sterben daran. Seit Jahren ist diese Tumorart die zweithäufigste Krebstodesursache. Nur durch eine bessere Früherkennung, darin sind sich alle Experten einig, sind Fortschritte zu erzielen.
Zirka 80 bis 90 Prozent aller Darmtumore entstehen aus so genannten Polypen, zunächst gutartigen Wucherungen der Darmschleimhaut. Da sowohl Tumoren als auch Polypen bluten können, dient der Nachweis von verborgenem Blut im Stuhl mit dem so genannten Hämoccult-Test als Screening-Methode im Rahmen der Früherkennung.
Allerdings hat dieser Test auch Schwächen: Mindestens ein Drittel der Tumore und häufiger noch Polypen bleiben unentdeckt, weil sie nicht bluten. Nur Darmspiegelungen mit dem Endoskop können bislang die "Trefferquote" verbessern. Daher müssen sich Risikopatienten, die beispielsweise eine erbliche Veranlagung für Darmkrebs tragen, regelmäßig diesen Untersuchungen unterziehen.
Die endoskopischen Inspektionen der Darmschleimhaut sind auch erforderlich, wenn im Rahmen der Früherkennung Blut im Stuhl nachgewiesen wurde, der Hämoccult-Test also "positiv" war. Doch in rund 85 Prozent der Fälle entpuppt sich dieses Resultat dann als falscher Alarm.
Seit einiger Zeit nun überprüfen Radiologen im Rahmen von Studien, ob moderne Mehrschicht-Computer-Tomographen zur Diagnostik von Polypen und Tumoren eingesetzt werden und so eine Darmspiegelung ersetzen können. Wie mehrere Vorträge auf dem Deutschen Röntgenkongress belegen, muss die Bildgebung den Vergleich mit konventionellen endoskopischen Untersuchungen nicht scheuen: Nicht nur Tumore, sondern auch mehr als 90 Prozent der Polypen, darunter auch sehr kleine, können Radiologen mit dem CT-Gerät entdecken.
Selbst wenn die Ärzte zur Reduktion der Strahlendosis dickere Schichtaufnahmen machen, können sie 90 Prozent der Polypen mit einem Durchmesser von einem Zentimeter diagnostizieren - und nur diese sind medizinisch relevant.
"Vor allem Risikopatienten, die sich regelmäßigen endoskopischen Untersuchungen des gesamten Dickdarms unterziehen müssen, könnten von der Bildgebung profitieren, wenn sich die bisherigen Ergebnisse in Untersuchungen mit größeren Patientenzahlen bestätigen", erklärt Professor Ulrich Mödder, Präsident der Deutschen Röntgengesellschaft. Eine Darmspiegelung wäre nur dann erforderlich, wenn die CT-Aufnahme Polypen zeigt, die endoskopisch abgetragen werden müssen.
Auch bei Patienten, die älter sind als 65 Jahre und bei denen mit dem Hämoccult-Test Blutspuren im Stuhl entdeckt wurden, wäre per CT zunächst eine nicht-invasive Inspektion des gesamten Dickdarms möglich, um das Testergebnis zu überprüfen.
Pressekonferenz
Deutscher Röntgenkongress 2001
22. Mai 2001
11.00 Uhr, Saal 1a, Ebene I
Rhein-Main-Hallen, Wiesbaden
Eingang über: "Atrium", Rheinstr. 20
Pressestelle: Barbara Ritzert; ProScientia GmbH, Andechser Weg 17, 82343 Pöcking
Tel.: 08157/93 97-0; Fax: 08157/93 97-97; e-mail: ritzert@proscientia.de
Während der Tagung 23. - 26. Mai 2001:
Regine Schulte Strathaus, Rhein-Main-Hallen,
Büro Nr. 3, Ebene 1
Tel.: 0611/144-203; Fax: 144-403
Rückfragen an:
Prof. Dr. med. Ulrich Mödder
Präsident der Deutschen Röntgengesellschaft
Direktor des Instituts für Diagnostische Radiologie
der Heinrich-Heine-Universität
Moorenstraße 5
40225 Düsseldorf
Tel.: 0211-8117752; Fax: 0211-8116145
e-mail: moedder@med.uni-duesseldorf.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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