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Oldenburg. In Deutschland leben viele Menschen aus zahlreichen Ländern mit sehr qualifizierten Ingenieur-Abschlüssen. Allerdings werden die Abschlüsse oft nicht anerkannt, so dass sie nicht in ihren Berufen arbeiten können. Andererseits sucht die Wirtschaft dringend Ingenieure. Deshalb bietet die Jade Hochschule am Standort Oldenburg ab sofort mit der Studienrichtung "Technische und kulturelle Integration" ein spezielles Programm für Migranten an.
Unterstützt wird die Hochschule vom Innenministerium des Landes, das großes Interesse daran hat, ausländische Ingenieure für unseren Arbeitsmarkt so zu qualifizieren, dass sie technisch und kulturell integriert und somit langfristig zu Steuerzahlern werden. Bei dem Programm zur Integration von Migranten handelt es sich um einen verkürzten Aufbaustudiengang von drei Semestern.
"Wir möchten diesem Personenkreis Wege öffnen und Chancen geben, und zugleich unser Hochschul-Potenzial nutzen", fasst Dr. Elmar Schreiber, Präsident der Jade Hochschule, zusammen, der gleichwohl bedauert, dass es für qualifizierte Migranten bundesweit keine zentrale Anlaufstelle gibt, um sie direkter zu erreichen. "Wir arbeiten daran, dass sich unser spannendes Modell in der Republik herumspricht."
"Die Ausbildung der Migranten entspricht im Wesentlichen unserer eigenen. Ihnen fehlen vor allem Kenntnisse über hiesige Wirtschafts- und Firmenstrukturen", berichtet Prof. Dr. Hans-Hermann Prüser, Studiendekan im Fachbereich Bauwesen. "Außerdem vermitteln wir ihnen sogenannte Soft Skills sowie interkulturelle Handlungskompetenzen. Bei der Studienrichtung geht es darum, sie fachlich zu spezialisieren und kulturell zu integrieren", fasst er zusammen.
Damit der Sprung von der Theorie in die Praxis problemlos verläuft, beinhaltet das Programm ein Praxissemester. "Deshalb suchen wir Firmen, die diese Studierenden aufnehmen und bei Bedarf auch einstellen", sagt Oliver Eß, der als Dozent an dem Projekt beteiligt ist. "Firmen, die einen Migranten einstellen, können übrigens unter gewissen Voraussetzungen eine finanzielle Förderung beantragen", fügt er hinzu.
"Die berufliche Integration von qualifizierten Migranten betrachte ich als eine große Herausforderung, nicht zuletzt angesichts von Globalisierung und demografischer Entwicklung. Unsere Studienrichtung "technische und kulturelle Integration" schafft zudem eine Win-Win-Situation. Es verhilft Migranten zu einem angemessenen Arbeitsplatz, Unternehmen zu guten Ingenieuren, schafft Steuerzahler und macht unsere Welt bunter", sagt Elmar Schreiber. "Firmen, die einen Migranten einstellen, können sogar doppelt profitieren. Sie bekommen nicht nur einen guten Ingenieur, sie bekommen zudem eine Kraft, die über spezielle Kenntnisse ihres Heimatlandes verfügt und die Sprache perfekt beherrscht."
Die Jade Hochschule kooperiert eng mit der Universität Oldenburg und der TU Clausthal Zellerfeld, die ebenfalls Erfahrungen mit Studiengängen für Migranten haben. "Wir haben ein enges Netzwerk, in dem wir unsere Erfahrungen regelmäßig austauschen", berichtet Oliver Eß.
Sowohl Migranten, die ein Ingenieurstudium absolviert haben, als auch interessierte Unternehmen können sich an die Jade Hochschule unter der Telefonnummer 0441/77083174 wenden oder an folgende Mail-Adresse: eike.jacobs@fh-oldenburg.de.
Dr. Elmar Schreiber, Präsident der Jade Hochschule, Prof. Dr. Hans-Hermann Prüser, Studiendekan im F ...
Foto: michaelstephan.eu
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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