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DAAD-Stipendiat Martin Wilhelm am Management Development Institute Gurgaon (MDI)
"Ich konnte bereits die USA sowie das europäische Ausland im Rahmen meiner bisherigen Praktika kennen lernen. Von meinem Auslandsstudium habe ich mir nicht nur akademische Exzellenz, sondern auch das Eintauchen in eine vollkommen neue Kultur gewünscht", erzählt Martin Wilhelm. Diese beiden Punkte konnte der 24-jährige Student der Handelshochschule Leipzig (HHL) optimal durch seinen Aufenthalt am Management Development Institute Gurgaon (MDI) in Indien verbinden und merkte schnell, dass sich sein betriebswirtschaftliches Geschick bereits im Taxi bezahlt macht.
Alltag in Indien: Menschenmassen wie auf dem Oktoberfest
Erst vor wenigen Tagen endete für Martin Wilhelm das durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderte Auslandssemester an einer der Top-Business Schools in Indien. "Indien ist ein Land so unterschiedlich von Deutschland wie es Wasser von Feuer ist", resümiert der gebürtige Langener. Drei Monate lebte der angehende Diplom-Betriebswirt in Gurgaon bei Neu-Delhi, und hatte zu Beginn seines Aufenthalts mit seiner deutschen Organisationsmentalität zu kämpfen. "Gurgaon ist zwar nur eine Vorstadt der indischen Kapitale aber selbst hier gibt es Menschenmassen, die man in Deutschland maximal auf dem Oktoberfest antrifft. Alles scheint auf den ersten Blick total unorganisiert. Auf den Straßen läuft oder fährt jeder wie es ihm passt; ab und zu kreuzen Kühe den Weg und das dauerhafte Hupen der Rickschas, Busse und Tatas erinnert nur sehr entfernt an unseren Straßenverkehr in Deutschland. Wundersamerweise kommt man jedoch immer dort an wo man hin möchte", erzählt Wilhelm.
Preise in Indien: Frühstück für einen Euro, Führerschein für zehn Euro
Der gewöhnungsbedürftige Verkehr in Indien ist nach Meinung des Studenten auch auf den günstigen Führerscheinpreis zurückzuführen. "Der Preisunterschied zwischen Indien und Deutschland ist enorm. In Indien kann man sich einen PKW-Führerschein für eine Gültigkeit von ungefähr zwei Jahren für weniger als zehn Euro kaufen - leider sieht manchmal der Verkehr auch entsprechend aus", erklärt er. Weiter sagt Wilhelm: "Das indische Durchschnittseinkommen liegt laut statistischem Bundesamt bei gerade einmal 585 Euro - jährlich! Was in Deutschland unmöglich ist, ist hier jedoch kaum ein Problem. Bei sagenhaft günstigen Preisen, wie zum Beispiel einer kompletten Tagesverpflegung aus Frühstück, Mittag- und Abendessen für gerade mal einem Euro fragt man sich jedoch nach einiger Zeit schon, warum man in Deutschland ohne mit der Wimper zu zucken das 20-Fache zu zahlen bereit ist."
Indien von seiner traurigen Seite: Armut und Verwahrlosung
Während sich Martin Wilhelm auf viele der ungewohnten kulturellen Gegebenheiten einstellen konnte, brachten ihn andere Dinge zum Grübeln. "Natürlich gibt es auch Schattenseiten, die man nur all zu gerne versucht zu übersehen, jedoch meist nicht übersehen kann. Bettelnde Kinder, verwahrloste Häuser oder gar das Leben direkt am Straßenrand zusammen mit Kühen und Straßenhunden sind dabei nur zu offensichtlich", erklärt der Student.
Erfahrung im Doppelpack: Privat und akademisch in die neue Kultur eintauchen
Positiv berichtet Martin Wilhelm jedoch von seinem neuen akademischen und privaten Umfeld. Während seines Auslandssemesters war er auf dem Campus der Partneruniversität untergebracht und teilte sich das Zimmer mit einem italienischen Austauschstudenten. "Zusätzlich zum Umgang mit den indischen Studenten während der Unterrichtsstunden hat auch das Zusammenleben mit den Kommilitonen einiges zu dem Kennenlernen der fremden Kultur beigetragen", schmunzelt Wilhelm.
Am MDI hat ihn ein Kurs besonders interessiert: "Gesprächsführung und gemeinsames Verhandeln". "Läuft man über einen indischen Bazar erkennt man besonders schnell, dass die Inder dieses Fach im Blut haben und absolute Profis in Sachen Feilschen sind", sagt der Deutsche, der anschließend versuchte, von dieser Erfahrung zu profitieren. "Fiel es mir am Anfang noch schwer, mich gegen meine indischen Kollegen in diversen gespielten Verhandlungen zu beweisen, konnte ich nach Abschluss des Kurses sogar die Taxifahrer in Delhi überzeugen mich zum selben Preis von A nach B zu bringen, den auch Einheimische bezahlen", erzählt er.
Rückkehr nach Leipzig: Mit offenen Augen auf fremde Kulturen zugehen
Diese großen und kleinen Geschichten nimmt Martin Wilhelm mit zurück nach Leipzig und weiß eines ganz sicher: "Alles in allem war Indien eine unheimlich herausfordernde Erfahrung für mich. Sei es nun auf akademischem oder kulturellem Boden,- ich musste mich stark an die total veränderten Umstände anpassen. Jedoch kann ich bisher sagen, mein erweiterter Horizont wird mir sicher helfen, zukünftig noch offener auf fremde Kulturen zuzugehen. Nur mit einer unvoreingenommener Sicht auf andere Kulturen lassen sich die spannendsten Dinge erkunden und erlernen. Diese Erfahrung wird mir ein Leben lang bleiben und mir sicherlich eine gute Hilfe bei meiner späteren Jobsuche sein."
Management Development Institute (MDI) Gurgaon, Indien
Das Management Development Institute (MDI) in Gurgaon (Indien) wurde 1973 mit der Unterstützung der Industrial Finance Corporation of India (IFCI) gegründet. Mehr als 800 Studierende sind derzeit in die verschiedenen Programme des Instituts eingeschrieben. Die Unterrichtssprache aller Kurse ist Englisch. Zu den angebotenen Programmen gehören das Post Graduate Program in Management, das die Bereiche Finanzen, Marketing, Strategie, Informationstechnologie und Unternehmensführung abdeckt, sowie das Post Graduate Program in Personalwirtschaftslehre. Weitere Informationen: www.mdi.ac.in
Handelshochschule Leipzig (HHL)
Die Handelshochschule Leipzig (HHL) ist Deutschlands älteste betriebswirtschaftliche Hochschule und zählt heute zu den führenden Business Schools. Innerhalb der Ausbildung von leistungsfähigen und verantwortungsbewussten Führungspersönlichkeiten spielt neben der Internationalität die Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis eine herausragende Rolle. Weitere Informationen: www.hhl.de
Internationale Austauschprogramme an der Handelshochschule Leipzig (HHL)
Weltweit unterhält die Handelshochschule Leipzig (HHL) partnerschaftliche Beziehungen zu mehr als 100 Wirtschaftshochschulen. Im Rahmen dieses Netzwerkes verbringen jedes Jahr rund 80 HHL-Studenten ein Semester an einer der ausländischen Partneruniversitäten. Im Gegenzug begrüßt die Leipziger Wirtschaftshochschule jährlich 80 internationale Studenten auf ihrem Campus.
Um den interkulturellen Studentenaustausch noch nachdrücklicher zu fördern, entsendet die HHL jeweils nur maximal zwei Studenten zur selben Zeit an eine internationale Partnerhochschule. Bei der Auswahl von neuen Partnerunis wird die Akkreditierung, die wissenschaftliche Reputation der Hochschule, die Attraktivität des Studienstandortes sowie die Sicherheit der Studenten im Zielland berücksichtigt. Vereinfacht wird die Mobilität der Studenten durch die Anpassung des akademischen Kalenders der HHL entsprechend internationaler Gepflogenheiten. Darüber hinaus hat die HHL anstelle der üblichen Semester- eine Quarter-Struktur eingeführt und ermöglicht somit eine bessere Planung des Auslandsstudiums. Weitere Informationen: www.hhl.de/international
http://www.hhl.de/international
http://www.mdi.ac.in
Zum Greifen nah: HHL-Student Martin Wilhelm (24) während seines Auslandssemesters am Taj Mahal in In ...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Wirtschaft
überregional
Studium und Lehre, wissenschaftliche Weiterbildung
Deutsch
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