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Dermatologe vom UK S-H, Campus Lübeck, forscht zur Rolle von Melatonin als Antioxidanz
Melatonin, bekannt v.a. als "Schlafhormon" oder Anti-Jetlag-Substanz, ist auch ein starkes Antioxidanz, welches krebserregende freie Radikale im menschlichen Körper unschädlich machen kann. Die antioxidative Wirkung von Melatonin bewirkt, dass DNS-Schäden (Schäden der Erbsubstanz), die zu UV-bedingtem Hautkrebs führen können, deutlich reduziert werden. Das geht aus verschiedenen Untersuchungen hervor, deren Ergebnisse PD Dr. Tobias W. Fischer, Oberarzt am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie am Campus Lübeck, jetzt in seiner Habilitationsschrift vorgelegt hat.
Fischer hat innovative Erkenntnisse zur Rolle von Melatonin bei der Prävention von Hautkrebs und Hautalterung gewonnen. "Zurzeit arbeiten wir noch auf Ebene der Grundlagenforschung, aber es ist durchaus denkbar, dass Melatonin in absehbarer Zukunft bei der Hautkrebs-Prävention in der klinischen Praxis am Menschen zum Einsatz kommt", erläutert der Wissenschaftler und Arzt. "Melatonin könnte als Creme aufgetragen werden und durch die Unterdrückung der Bildung von freien Radikalen dazu beitragen, dass der weiße Hautkrebs gar nicht erst entsteht und Alterungsprozesse der Haut aufgehalten werden" so PD Dr. Tobias Fischer.
"Wir konnten im Zellmodell nachweisen, dass die antioxidative Wirkung von Melatonin wesentlich intensiver ist als die von Vitamin E oder C", berichtet Fischer. Als physiologischer Hautschutz könnte sich Melatonin besonders für organtransplantierte Patienten eignen, die auf die Einnahme von Immunsuppressiva angewiesen sind und ein erhöhtes Risiko haben, weißen Hautkrebs zu entwickeln. Dokumentiert hat Fischer in seinen Untersuchungen auch die Rolle von Melatonin in malignen Melanomzellen (schwarzer Hautkrebs). Hier konnte gezeigt werden, dass Melatonin das Wachstum der Tumorzellen hemmen kann.
Insgesamt ist es Fischer gelungen, eine neue Rolle von Melatonin als Antioxidanz und zellprotektive Substanz bei UV-induziertem oxidativen Stress und Zellschäden für die Haut zu definieren. Somit konnte Melatonin als ein hochwirksames und vielversprechendes Molekül in der Dermatologie etabliert werden. Die Untersuchung der funktionellen Rolle von Melatonin am Menschen mit der Perspektive, diese in klinischen Studien zu evaluieren, sind innovative Forschungsansätze, für die durch die grundlagenwissenschaftlichen Arbeiten von Fischer der Grundstein gelegt wurde.
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Oliver Grieve, Pressesprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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