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Die Deutschen in Lodz und ihre polnischen und jüdischen Nachbarn im 19. und 20. Jahrhundert, das ist das Thema einer Ausstellung mit dem Titel "Unter einem Dach", die bis Ende Juni im Foyer der Gießener Uni-Aula ( Ludwigstraße 23, Gießen) zu sehen ist. Lodzer Studentinnen und Studenten haben sie unter der Leitung von Dr. Krystyna Radziszewska und Dr. Krystof Wozniak erstellt. Die Ausstellung wird am 30. Mai 2001 um 18 Uhr im Hauptgebäude der Universität eröffnet.
Lodz ist die zweitgrößte Stadt Polens und hat derzeit rund 800.000 Einwohner. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Lodz unter anderem durch die Einwanderung von Unternehmern, Facharbeitern und Handwerkern aus Schlesien, Böhmen, Sachsen, dem Rheinland und aus Hessen, aber auch durch den Zuzug von Juden aus Polen und ganz Europa rasant zu einer bedeutenden Textilmetropole, dem "Manchester des Ostens". Das Zusammenleben der verschiedenen Bevölkerungsgruppen im Leben der Stadt zeichnete sich durch eine große Annäherung auf politischer und kultureller Ebene und durch ein friedliches Miteinander der Menschen aus. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts begann die Politik der nationalsozialistischen Regierung auch in Lodz Deutsche und Polen, Christen und Juden zu polarisieren. Frühere jüdische Nachbarn wurden im zweitgrößten europäischen Getto eingesperrt und später in den Vernichtungslagern Kulmhof und Auschwitz getötet. Die deutschen Lodzer mussten nach 1945 Polen verlassen.
Dr. Krystyna Radziszewska, Dozentin am Lehrstuhl für deutsche und angewandte Sprachwissenschaft der Universität Lodz, und Dr. Krystof Wozniak, Dozent am Historischen Institut der polnischen Partneruniversität der Justus-Liebig-Universität Gießen, haben mit Studierenden der Germanistik, Ethnologie und Kulturwissenschaft diese Ausstellung erarbeitet. Bei der Eröffnung am 30. Mai um 18 Uhr im Foyer der Uni-Aula wird Dr. Krystyna Radziszewska nach der Begrüßung der Gäste durch den Gießenr Universitätspräsidenten Prof. Dr. Stefan Hormuth und den Leiter der Arbeitsstelle Holocaustliteratur der Universität Gießen, Prof. Dr. Erwin Leibfried, in die Ausstellung einführen.
Die Ausstellung wurde mit finanzieller Förderung der Robert Bosch-Stiftung, der Partneruniversitäten Lodz und Gießen, des Deutschen Akademischen Austauschdienstes sowie mit Unterstützung der Arbeitsstelle Holocaustliteratur ermöglicht. Im Anschluss an die Eröffnung findet ein kleiner Empfang statt.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Erwin Leibfried
Institut für neuere deutsche Literatur
Otto-Behaghel-Straße 10 B
35394 Gießen
Tel.: 0641/99-29073 oder 99-29093
Fax: 0641/99-29094
e-Mail: Erwin.H.Leibfried@germanistik.uni-giessen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Sprache / Literatur
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch
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