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Stammzelltransplantationen werden bei Krebserkrankungen wie Leukämien durchgeführt, damit sich das neue Immunsystem des Spenders gegen die Leukämie oder den Tumor des Empfängers wendet. Ziel ist die Heilung der Krebserkrankung. Leider tritt häufig eine unerwünschte Transplantat-gegen-Wirt Reaktion auf. Diese ist eine schwerwiegende Komplikation nach Fremdspender-Stammzelltransplantation, da sie zur Immunschwäche und damit zu unter Umständen tödlichen Infektionen führt. Diese Immunschwäche wird durch die bisherige immunsuppressive Therapie verschlimmert.
Die Trennung der Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion von erwünschten Transplantat-gegen-Leukämie Effekten ist bisher unzureichend. Tyrosinkinase-Inhibitoren werden bei der allogenen Stammzelltransplantation eingesetzt ohne Anhalt für eine erhöhte transplantationsassoziierte Mortalität. Erste klinische Daten deuten auf eine Hemmung der Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion hin. Anti-leukämische Effekte scheinen zumindestens bei Auftreten einer Lymphozyten-Expansion unter Monotherapie mit dem Tyrosinkinase-Inhibitor Dasatinib verstärkt zu werden. Sie sind mit verbesserten und verlängerten Remissionen assoziiert. Bisher ist nicht systematisch untersucht, wie diese Effekte induziert werden können. Ziel dieses Projektes ist es, die diesen Beobachtungen zugrunde liegenden Wirkmechanismen aufzuklären, um gezielt Transplantat-gegen-Wirt Reaktionen zu hemmen und Transplantat-gegen-Leukämie Effekte zu verstärken. Eine erfolgreiche Trennung sollte zu einer Reduktion von Morbidität und Mortalität führen und damit die Ergebnisse der Fremdspender-Stammzelltransplantation verbessern helfen. Dazu werden wir in diesem Projekt die Effekte von Tyrosinkinase-Inhibitoren auf die Interaktion von unterschiedlichen T Lymphozyten mit dendritischen Zellen relevant für Transplantat-gegen-Wirt und Transplantat-gegen-Leukämie Reaktionen, als auch eine differentielle Modulation von Wirt- und Leukämie-spezifischen T-Zellklonen durch Tyrosinkinase-Inhibitoren untersuchen. Funktionelle Untersuchungen der T-Zellen und dendritischen Zellen, Western Blot, RT-PCR, siRNA Technologie und Genexpressionsanalysen werden dafür eingesetzt.
Die Projektleiterin ist Internistin und leitet seit 2006 eine die Laborarbeitsgruppe "Immune Recovery" an der Medizinischen Klinik und Poliklinik II der Universität Würzburg. Die Medizinische Klinik und Poliklinik II verfügt über eine allogene Blutstammzelltransplantationseinheit mit stetig steigenden Transplantationszahlen. Darüber hinaus ist eine sehr aktive klinische Phase I/II Studien-Einheit vorhanden, so dass sich erfolgversprechende neue Therapiemodelle rasch in die Klinik bringen lassen.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Frau Dr. Ruth Seggewiß (Seggewiss_R@medizin.uni-wuerzburg.de).
Die Wilhelm Sander-Stiftung fördert dieses Forschungsprojekt mit über 100.000 €.
Stiftungszweck der Stiftung ist die medizinische Forschung, insbesondere Projekte im Rahmen der Krebsbekämpfung. Seit Gründung der Stiftung wurden dabei insgesamt über 190 Mio. Euro für die Forschungsförderung in Deutschland und der Schweiz bewilligt. Die Stiftung geht aus dem Nachlass des gleichnamigen Unternehmers hervor, der 1973 verstorben ist.
Weitere Informationen zur Stiftung: http://www.wilhelm-sander-stiftung.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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