idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
22.01.2010 08:37

Gefälschte Medikamente entlarven: RUB-Forscher entwickeln neue Terahertz-Technologie

Dr. Josef König Pressestelle
Ruhr-Universität Bochum

    1,35 Mio. Euro Landesförderung gegen Produktpiraterie

    Gefälschte Medikamente sind ein wachsendes Problem und verursachen nicht nur enormen finanziellen Schaden, sondern auch Gesundheitsgefahren für Anwender. Um Fälschungen künftig sicher zu erkennen, entwickeln Terahertz-Forscher der Ruhr-Universität (Prof. Dr. Martina Havenith-Newen, Lehrstuhl Physikalische Chemie II) gemeinsam mit Industriepartnern versteckte, nicht optisch erkennbare Kennzeichnungen, die sich automatisiert zum Beispiel bei der Ein- und Ausfuhrkontrolle prüfen lassen.

    Sie werden dabei für zweieinhalb Jahre mit insgesamt 1,35 Millionen Euro aus dem Ziel II-Programm des Ministeriums für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes NRW und der EU unterstützt.

    Fälschung in Originalverpackung

    Dass, wer Arzneimittel im Internet bestellt, gute Chancen hat, auf eine Fälschung hereinzufallen, ist bekannt. Es gibt aber auch schon Fälle, in denen gefälschte Medikamente ohne das Wissen des Apothekers in Apotheken verkauft wurden. "Zum Teil werden die Fälschungen in Originalverpackungen verkauft, das macht es immer schwieriger sie zu erkennen", sagt Dr. Jens Soetebier vom Applied Competence Cluster Terahertz der RUB. Der Schaden durch solche Produktpiraterie wird auf 17 bis 25 Milliarden Dollar geschätzt, Tendenz steigend. Und damit nicht genug: Die Fälschungen enthalten teils gar keine Wirkstoffe, teils sogar giftige Inhaltsstoffe.

    Nachahmungen unrentabel machen

    Die Forscher wollen daher ein Verfahren entwickeln, das Arzneimittelfälschungen und gefälschte Markenprodukte aufdeckt. Es soll auf einer Kombination von zerstörungsfreien Analysemethoden basieren, die die schnelle und sichere Unterscheidung von Originalprodukten und Fälschungen zum Beispiel beim Zoll ermöglicht. "Das Verfahren würde eine erfolgreiche Fälschung so teuer machen, dass Nachahmungen unrentabel werden", erklärt Jens Soetebier. Das bedeutet eine deutlich verbesserte Arzneimittelsicherheit und somit die Vermeidung von Gesundheitsschäden und damit einhergehenden Kosten für das Gesundheitssystem.

    Projektpartner

    Projektpartner sind das Applied Competence Cluster Terahertz der Ruhr-Universität, das Bochumer Unternehmen SCI-Concept und die Pharmapatentspezialisten a3LEX. Applied Competence Clusters sind Plattformen für den Technologietransfer an der Ruhr-Universität. Ziel ist es, den Transfer von fachübergreifendem, hochspezialisiertem Know-how aus den gebündelten Forschungsschwerpunkten (Research Departments) zu beschleunigen. Das ACC Terahertz schöpft Wissen aus dem Research Department "Interfacial Systems Chemistry" sowie weiterer Organisationen an der RUB. Es identifiziert marktfähige Technologien, Methoden und vielversprechende Forschungsergebnisse, transportiert diese in die Wirtschaft und sucht nach Lösungen für Fragestellungen aus der Industrie.

    Weitere Informationen

    Dr. Jens Soetebier, ACC-Terahertz, Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-27267, E-Mail: jens.soetebier@rub.de

    ACC Terahertz: http://www.ruhr-uni-bochum.de/acc/terahertz/

    Redaktion: Meike Drießen


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Chemie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).