idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
26.01.2010 11:21

Wie Blut künstlich erzeugt wird

Kristina Gronwald Kommunikation
Universitätsklinikum Essen

    Essener Wissenschaftler sind dem Geheimnis der blutbildenden Stammzellen auf der Spur

    Wir alle leben von dem roten Saft, der durch unsere Adern und Organe fließt. Doch wie entsteht Blut eigentlich? Welche Faktoren spielen dabei eine entscheidende Rolle im Körper? Diesen Fragen geht eine Forschungsgruppe am Institut für Transfusionsmedizin des Universitätsklinikums Essen nach, die gerade von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für drei Jahre Fördermittel in Höhe von 365.000 Euro erhalten hat. Dr. Hannes Klump, Privatdozent Dr. Bernd Giebel vom Universitätsklinikum Essen und ihr chinesischer Kooperationspartner Dr. Bing Liu richten ihr Augenmerk dabei vor allem auf die Frage, was passieren muss, damit pluripotente Stammzellen, die sich in diverse Körperzellen verwandeln können, zu blutbildenden Stammzellen werden.

    "Wir wissen, dass die Entstehung der blutbildenden Stammzellen (HSC) im Laufe der Embryonalentwicklung durch deren unmittelbare Umgebung, der so genannten Nische, zeitlich und räumlich gesteuert wird. Die HSCs werden höchstwahrscheinlich von blutbildenden Endothelzellen gebildet, die in der Wand von großen embryonalen Blutgefäßen und der Plazenta liegen. Von dort aus wandern sie weiter in die fötale Leber und anschließend ins Knochenmark", erklärt Dr. Hannes Klump. Diesen Prozess versuchen die Forscher in der Kulturschale nachzubilden. Dabei spielt das Gen HOXB4 eine wichtige Rolle, das dabei hilft, aus pluripotenten Stammzellen blutbildende Stammzellen herstellen zu können. "Den genauen Ablauf der Stammzellentstehung wollen wir uns mit diesem Forschungsprojekt näher anschauen. Es geht unter anderem darum, zu ergründen, was Endothelzellen dazu bewegt, Blutstammzellen zu bilden oder eben nicht. Wenn wir die wesentlichen Aspekte der Blutbildung aufschlüsseln können, lassen sich daraus auch neue Ansätze in der Zell- und Gentherapie ableiten", erläutert Dr. Hannes Klump.

    Die Möglichkeit, blutbildende Stammzellen in Zukunft künstlich zu erzeugen, könnte für die Transplantations- und Transfusionsmedizin weitreichende Folgen haben - so würde dies Spenden in vielen Fällen erübrigen. "Aber das ist jetzt noch Zukunftsmusik, obwohl es uns im Mausmodell bereits gelungen ist, aus künstlichen blutbildenden Stammzellen nach einer Transplantation frisches Blut zu entwickeln", betont Dr. Hannes Klump.

    Nähere Informationen zum Thema erhalten Sie bei:
    Dr. Hannes Klump
    Institut für Transfusionsmedizin
    Universitätsklinikum Essen
    Robert-Koch-Haus
    Virchowstraße 179
    45147 Essen
    Tel. 0201-723-4036
    E-Mail: hannes.klump@uk-essen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).