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26.01.2010 15:18

Saar-Uni ist Teil des neuen Informatik-Spitzenclusters

Friederike Meyer zu Tittingdorf Presse- und Informationszentrum
Universität des Saarlandes

    Die Universität des Saarlandes gehört zu den Siegern im Spitzencluster-Wettbewerb der Bundesregierung. Wie heute das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bekannt gab, konnte sich das Spitzencluster "Software-Innovationen für das digitale Unternehmen" unter den zehn Endrunden-Teilnehmern durchsetzen. Daran wirken unter anderem das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering sowie die Universitäten in Kaiserlautern, Karlsruhe, Darmstadt und Saarbrücken mit. Als Industriepartner sind SAP AG, Software AG und IDS Scheer AG sowie eine ganze Reihe kleiner und mittelständischer Unternehmen beteiligt.

    Jeder der fünf Spitzencluster, die in dieser Wettbewerbsrunde erfolgreich waren, erhält über fünf Jahre bis zu 40 Millionen Euro staatliche Förderung. Industrie und private Investoren sollen zusätzlich die gleiche Summe aufbringen. Das DFKI, die Universität des Saarlandes und die beteiligten saarländischen Software-Unternehmen erhalten insgesamt 11 Millionen Euro an zusätzlicher Förderung über die nächsten fünf Jahre. Universitäts-Präsident Volker Linneweber sieht darin eine weitere Stärkung des saarländischen Informatik-Forschungsstandorts: "Die intensive Zusammenarbeit der Professoren an der Saar-Uni mit den Wissenschaftlern der Informatik-Forschungsinstitute auf dem Uni-Campus zahlt sich auch im neuen Spitzencluster aus. Der Cluster wird uns dabei helfen, die herausragenden Forschungsergebnisse noch schneller in industrielle Anwendungen umzusetzen", sagte Linneweber.

    Als Institutionen sind am neuen Spitzencluster die Universität des Saarlandes, das neue Intel Visual Computing Institute (IVCI) der Saar-Uni sowie das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) beteiligt. Über das DFKI und das IVCI werden die Professoren Wolfgang Wahlster, Antonio Krüger, Thorsten Herfet und Philipp Slusallek mitwirken. Außerdem werden die Informatik-Professoren der Saar-Uni Dietrich Klakow und Andreas Zeller im Spitzencluster forschen. Unter anderem sind folgende Forschungsprojekte vorgesehen:

    Andreas Zeller, Professor für Softwaretechnik an der Universität des Saarlandes, arbeitet an Programmen, die aus ihrem Verhalten lernen und sich an ihre Umgebung und den Benutzer anpassen. Das Spektrum reicht von optimaler Nutzung von Rechenkraft und Speicherplatz bis hin zur Selbstheilung. "Die Programme können selbst feststellen, dass sie Fehler machen - und dann ihre Fehler vollautomatisch korrigieren", so Zeller.

    Philipp Slusallek, wissenschaftlicher Direktor am DFKI und Professor für Computergraphik der Saar-Uni, wird 3D-Welten für die Geschäftsprozesse der Zukunft schaffen. Informationen sollen dort nicht mehr nur wie bisher zum Beispiel im Internet als flache Text- und Bilderwelten dargestellt werden. Stattdessen sollen dreidimensionale Informations- und Verkaufsräume im Internet entstehen, die Geschäftsprozesse auf völlig neuartige Weise abbilden können. Zur Übertragung der riesigen visuellen Datenmengen soll das so genannte Server-Based-Rendering eingesetzt werden. Dabei bleiben die Daten geschützt im Intranet des Unternehmens, werden dort zentral aufbereitet und dann abhängig von der jeweils verwendeten technischen Plattform als Videoströme verteilt. Der Internetnutzer kann dann direkt reagieren und sich im virtuellen dreidimensionalen Raum frei bewegen.

    Dietrich Klakow, Professor für Sprach- und Signalverabeitung der Saar-Uni, will im Rahmen des Spitzenclusters für Produkte in Supermärkten zusätzliche Informationen aus dem Internet entnehmen, um damit die Produktdatenbanken anzureichern. Dies ist für große Einzelhändler interessant, die ein breites Spektrum an Produkten anbieten. Für viele dieser Waren gibt es großen Mengen an Informationen im Internet. Es ist jedoch aufwändig, diese Information von Hand in eine Datenbank einzupflegen. Klakow und sein Team wollen dies automatisieren und sich zuerst auf Bereiche konzentrieren, in denen eine große Menge qualitativ hochwertiger Daten zu erwarten ist. Dazu zählen Gourmet-Nahrungsmittel, Wein, Unterhaltungselektronik und Mode. In einem weiteren Forschungsprojekt sollen Online-Foren und Blogs danach ausgewertet werden, wie Produkte Subjektiv bewertet werden. Dies kann Herstellern und Händler wertvolle Informationen darüber geben, wie beliebt ihre Produkte sind. Die dafür notwendige Technologie wurde für die englische Sprache in den vergangenen Jahren am Lehrstuhl für Sprach- und Signalverarbeitung der Saar-Uni aufgebaut und evaluiert. In einem internationalen Wettbewerb, bei dem es darum ging, englische Fragen zu Meinungen zu beantworten, konnte der dritte Platz belegt werden.

    Hinweis für Hörfunk-Journalisten: Sie können Telefoninterviews in Studioqualität mit Wissenschaftlern der Universität des Saarlandes führen, über Rundfunk-ISDN-Codec. Technische Angaben: MPEG Layer 2, 48 KHz, 64 KBit/s, mono (CDQ-1000-Modus). Interviewwünsche bitte an die Pressestelle (0681/302-3610) richten.


    Weitere Informationen:

    http://www.bmbf.de/press/2770.php
    http://www.software-cluster.com


    Bilder

    Das Team um Professor Andreas Zeller an der Universität des Saarlandes forscht daran, wie Programme selbst feststellen können, dass sie Fehler machen.
    Das Team um Professor Andreas Zeller an der Universität des Saarlandes forscht daran, wie Programme ...
    Universität des Saarlandes
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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