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Wissenschaft
Jena (06.06.01) Sportökonomie lehrt seit diesem Sommersemester der 36-jährige Prof. Dr. Frank Daumann an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. In dem neuen Fachgebiet sieht der dynamische Wirtschaftswissenschaftler angesichts der "zunehmenden Ökonomisierung des Sports" eine sinnvolle Kombination, "nicht nur, wenn wir an Bundesliga-Vereine und die Champions League denken." Denn Daumann denkt über das reine Management von Sportvereinen weit hinaus. Ihn interessiert zum Beispiel auch, wie Fun-Sportarten im Freizeitbereich etabliert werden oder welche volkswirtschaftlichen Zusammenhänge es etwa zwischen Präventions- bzw. Rehabilitationssport und dem Gesundheits- und Sozialsystem gibt.
"Jahresumsätze in mehrstelliger Millionenhöhe sind heute - in Zeiten der Fernsehvermarktung von Sportrechten - bei deutschen Profi-Vereinen eher die Regel", so Daumann, "dennoch ist ein professionelles Management nach betriebswirtschaftlichen Methoden eher die Ausnahme." Fußball-Manager wie Uli Hoeneß (Bayern München), Reiner Calmund (Bayer Leverkusen) oder Michael Meier (Borussia Dortmund) betrachtet er als Glücksfälle, vor allem in den unteren Ligen und in anderen Sportarten vermisst er ähnlich kompetente Persönlichkeiten. "Da wird mein neues Fachgebiet an der Uni Jena vielleicht ein bisschen Abhilfe schaffen können", blickt er auf künftige Betätigungsfelder seiner Studenten - nach erfolgreichen Examina - voraus. Möglicherweise werde sich das Lehrangebot sogar zu einem eigenen Schwerpunktfach bündeln lassen.
In der Ökonomisierung des Sports sieht Daumann grundsätzlich eine positive Entwicklung. Allerdings kennt er auch die Probleme, die damit zusammenhängen: etwa die Verantwortungsstrukturen in den Vereinen, die drohende Polarisierung der Ligen zwischen reichen und armen Vereinen oder die Gefahr einer Übersättigung der Zuschauer mit Sport im Fernsehen. Daumanns wissenschaftliche Interessen sind indes viel weiter gefasst. So denkt er insbesondere auch an den breiten Freizeitsport-Sektor und fragt nach Markt- und Marketing-Strategien: "Roller-Blades sind als Fun-Sportgerät sehr gut etabliert, aber Kangoo-Jumper waren ein ziemlicher Flop." Die Gründe dafür zu analysieren, wäre zum Beispiel eine weitere sportökonomische Aufgabe.
Seine wissenschaftliche Ausbildung hat Frank Daumann mit einem BWL-Studium mit anschließender Promotion und Habilitation an der Universität Bayreuth absolviert. In Jena fühlt sich der gebürtige Franke schon sehr wohl. "Das ist eine sehr sympathische Stadt mit dynamischen Menschen und einem breiten Sportangebot", weiß der passionierte Squasher und Skifahrer, "auch wenn der traditionsreiche FC gerade abgestiegen ist."
Prof. Dr. Frank Daumann, Tel.: 03641/945641, Fax: 945602
E-Mail: Frank.Daumann@uni-jena.de
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Dr. Wolfgang Hirsch
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Fürstengraben 1
D-07743 Jena
Telefon: 03641 · 931030
Telefax: 03641 · 931032
E-Mail: roe@uni-jena.de
Prof. Dr. Frank Daumann, Foto: Uni Jena
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Sportwissenschaft, Wirtschaft
überregional
Personalia
Deutsch
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