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LMK und FH Kaiserslautern führen einen DRM+-Feldversuch im VHF-Band III gemeinsam mit DAB+ durch. Die Ergebnisse bringen eine erste technische Bewertung zum raschen digitalen Umstieg lokaler/regionaler Veranstalter in die digitale Hörfunkwelt über DRM+ im DAB-Frequenzbereich.
Am 1. Februar 2010 beginnt der DRM+-Feldversuch der LMK und der FH Kaiserslautern mit Inbetriebnahme des DRM+-Senders der FH mit einer Leistung von 100 Watt im VHF-Band III (174-230 MHz), um festzustellen, ob das DRM+-System nicht nur im UKW-Bereich, sondern auch auf Frequenzen bis 230 MHz gemeinsam mit DAB/DAB+ einsetzbar ist.
Damit könnte der digitale Umstieg des Hörfunks im Band III durch die Einplanung von DRM+-Sendern für lokale/regionale Veranstalter zusätzlich zu den großflächig versorgenden DAB+-Sendern unterstützt werden.
DRM+ ist ein neues digitales Hörfunksystem auf Basis des europäischen DRM-Standards, mit dem Ziel, künftig den UKW-Hörfunk zu digitalisieren. DRM+ bietet die Möglichkeit, auf einem Kanal mit 100 kHz Breite bis zu vier digitale Hörfunkprogramme und Zusatzanwendungen auch bei hohen Geschwindigkeiten in Fahrzeugen zu empfangen.
In Kooperation mit der LMK und weiteren Projektbeteiligten hatte die Fachhochschule Kaiserslautern seit 2005 detaillierte Untersuchungen und Feldversuche mit DRM+ im UKW-Band (87,5 - 108 MHz) durchgeführt, die Ende 2009 abgeschlossen wurden. Hierbei wurden erfolgversprechende Ansätze zur Einplanung von digitalen DRM+-Sendern im bestehenden UKW-FM-Umfeld erarbeitet, die auch in den Standardisierungsprozess von DRM+ bei ETSI eingeflossen sind.
Als nächsten Schritt haben die FH Kaiserslautern und die LMK beschlossen, die technisch/wissenschaftlichen Untersuchungen mit DRM+ auf das VHF-Band III (174 - 230 MHz) auszuweiten.
Das VHF-Band III wurde auf der regionalen Funkverwaltungskonferenz der ITU, RRC-06, für den digitalen Rundfunk geplant. In Deutschland sollen in diesem Bereich digitale Hörfunkdienste im DAB+/DMB-Standard angeboten werden. Für einen raschen Markteintritt von DRM+ wären in diesem Bereich zusätzliche freie Sendefrequenzen verfügbar.
DAB+ bietet als Hörfunkplattform die Möglichkeit, über einen Kanal ca. 16 Hörfunkprogramme großräumig zu verbreiten. Mit DAB+ lässt sich allerdings nicht die heterogene Hörfunkstruktur - insbesondere im regionalen und lokalen Bereich - effizient in die digitale Welt übertragen. Gerade für diesen Anwendungsbereich ist DRM+ besonders geeignet, sodass der digitale Umstieg des Hörfunks durch die Einplanung von DRM+-Sendern im kleinräumigen Versorgungsbereich zusätzlich zu den DAB+-Sendern unterstützt werden könnte.
Bevor DRM+-Sender im VHF-Band III auf freien Frequenzen abstrahlen können, müssen zunächst die Verträglichkeit zwischen DRM+-Sendern und DAB+-Sendern sowie die DRM+-Reichweite, gerade im mobilen Empfang bei hohen Geschwindigkeiten, abgeschätzt werden. Diese Fragestellungen werden in dem Kooperationsprojekt der LMK und der FH Kaiserslautern geklärt.
Vor Kurzem wurden erste Labormessungen ausgewertet, die den Schluss zulassen, dass DRM+ im VHF-Band III eingesetzt werden kann. Dieses Ergebnis soll in einem praxisorientierten Feldversuch evaluiert werden, der am 1. Februar 2010 startet.
Der Feldversuch wird das gleiche Senderkonzept wie die bisherigen DRM+-Versuche im UKW-Band beinhalten. Vom Sender "Kaiserslautern/Rotenberg" wird ein DAB-Signal im DAB-Block 10B mit einer Leistung von bis zu 100 W und vom Sender "Kaiserberg" wird ein DRM+-Signal mit einer Leistung von bis zu 100 W variabel in den DAB-Blöcken 10A, 10B und 10C ausgestrahlt. Über die Sender sollen auch Audiosingale live übertragen werden. Die Messroute für die mobilen Messungen führt über die Autobahnen, das Umfeld und Stadtgebiet von Kaiserslautern mit einer Länge von ca. 100 km.
Die Ergebnisse des Versuchs werden im Frühjahr 2010 veröffentlicht.
Weitere Informationen zum Projekt und Download des Abschlussberichts des Feldversuchs 2009 im UKW-Band finden sich unter www.drm-radio-kl.eu.
Für Rückfragen: Dr. Joachim Kind, LMK-Pressesprecher
Tel.: 0621 - 5202-206, eMail: kind@lmk-online.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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