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Berlin - In Deutschland erkranken jährlich etwa 14 000 Menschen am "schwarzen Hautkrebs", dem Melanom. Haben sich schon Metastasen in den Lymphknoten gebildet, sollte nach der Operation eine Strahlentherapie zum Einsatz kommen. Denn diese reduziert das Risiko, dass erneut Lymphknoten vom Tumor befallen werden. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) anlässlich neuer Studienergebnisse hin.
"Die Strahlentherapie des fortgeschrittenen Melanoms wird an verschiedenen Zentren bereits angeboten. Sie gehört derzeit aber nicht zum Therapiestandard", erläutert DEGRO-Präsidentin Professor Dr. med. Rita Engenhart-Cabillic, Direktorin der Abteilung für Strahlentherapie am Universitätsklinikum Gießen und Marburg. "Mit den vielversprechen¬den Studienergebnissen, die kürzlich auf einem amerikanischen Kongress vorgestellt wurden, sollte sich dies nun ändern", fordert Engenhart-Cabillic. Die Untersuchung hatte erstmals gezeigt, dass eine postoperative Strahlentherapie erneute Lymphknotenmetastasen verhindern kann.
Die Studie umfasste insgesamt 217 Patienten und wurde von Wissenschaftlern aus Australien und den Niederlanden durchgeführt. Bei allen teilnehmenden Patienten hatte der Tumor einen oder mehrere Lymphknoten befallen. Ärzte entfernten diese - ebenso wie den Primärtumor - zunächst operativ. Die Hälfte der Betroffenen erhielt in den Wochen nach der Operation eine Strahlentherapie. Der Anteil jener, bei denen der Krebs innerhalb der folgenden drei Jahre wieder Lymphknoten befiel, sank dadurch von 31 auf 19 Prozent.
"Dies ist einer der wichtigsten Fortschritte in der Behandlung des Melanoms, eines der bösartigsten Krebsleiden überhaupt", erläutert Engenhart-Cabillic. Sie betont, dass die Strahlentherapie ambulant durchgeführt werden kann und keine Schmerzen verursache. Dies erklärt nach Ansicht der Radioonkologin auch die hohe Motivation der Studienteilnehmer: 79 Prozent hielten alle 20 Behandlungstermine ein. "Die Wiederkehr oft schmerzhafter Lymphknotenmetastasen zu verhindern, gibt den Betroffenen ein großes Stück Lebensqualität zurück. Auch wenn die Strahlentherapie das Leben der Patienten nicht verlängern kann, ist sie doch ein wichtiger Baustein der palliativen Therapie", so Engenhart-Cabillic.
Zur Strahlentherapie
Die Strahlentherapie ist eine hochpräzise Behandlungsmethode mit hohen Sicherheits¬standards und regelmäßigen Qualitätskontrollen. Bildgebende Verfahren wie die Computer- oder Magnetresonanztomographie ermöglichen eine exakte Ortung der Krebsherde. Mit modernen Bestrahlungsgeräten können Radioonkologen die Strahlen dann punktgenau auf den Tumor lenken. Umliegendes Gewebe bleibt weitestgehend verschont.
Quelle:
Abstract: http://www.astro.org/pressroom/presskit/annualmeeting/documents/3Burmeister.pdf
Pressekontakt für Rückfragen:
Silke Stark / Silke Jakobi
Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie e.V.
Pressestelle
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70451 Stuttgart
Telefon: 0711 8931-572
Fax: 0711 8931-167
E-Mail: stark@medizinkommunikation.org
Internet: http://www.degro.org
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch
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