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10.02.2010 13:24

Die "Handschrift" der Reformation

Christin Domin Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Sonderausstellung in der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena zeigt ab 17. Februar erstmals die Reformationsquellen Georg Rörers

    Jena (10.02.10) Der Name Martin Luther dürfte fast jedem ein Begriff sein. Wer aber kennt Georg Rörer, den Mann, der im Schatten des großen Reformators agierte? Der bis heute weitgehend unbekannte Theologe war Martin Luthers Sekretär und einer seiner engsten Wegbegleiter. Akribisch hielt er alles fest, was den Lippen seines "Vorgesetzten" entsprang.

    "Rörers zahlreichen Ab- und Mitschriften der Texte Luthers, Melanchthons und Bugenhagens ist es mit zu verdanken, dass das Werk der Reformatoren solch große Verbreitung fand", weiß Dr. Joachim Ott. Der Leiter der Abteilung Handschriften und Sondersammlungen der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek (ThULB) ist Kurator einer Ausstellung, die Rörers Werk erstmalig würdigt und öffentlich zugänglich macht. Die Ausstellung mit dem Titel "...damit nichts umkomme. Die Handschriftensammlung Georg Rörers (1492-1557) als Schatz der Reformation" ist vom 17. Februar bis zum 9. April in der ThULB zu sehen und zeigt zahlreiche dieser Handschriften aus der Zeit der Reformation.

    Rörers Sammlung umfasst 35 Handschriften und drei Drucke, welche nach seinem Tod 1557 in Jena von den Ernestinern der Jenaer Bibliothek zur Verwahrung anvertraut wurden. Seit 2008 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert, hat sich die ThULB in Gemeinschaftsarbeit mit dem Lehrstuhl für Kirchengeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena der Aufarbeitung des enormen Quellenbestandes angenommen. "Die Handschriften zeigen Rörer in seiner Arbeitsweise und ermöglichen es, seine Leistungen im Kontext der Reformation zu würdigen. Bislang war er nur der Mann im Hintergrund, seine wahren Verdienste offenbaren sich uns erst allmählich", so Ott. Von besonderem Wert seien drei Notizen Rörers, welche im Zusammenhang mit der Frage nach der Faktizität des berühmten Thesenanschlags Luthers von großem Interesse sind, zumal sie lange Zeit unbeachtet blieben. Vorrangiges Ziel des Projektes ist jedoch die wissenschaftliche Aufarbeitung und die (inzwischen abgeschlossene) Digitalisierung aller vorhandenen Ab- und Mitschriften Rörers - ein nicht zuletzt im Zeichen der gegenwärtigen "Lutherdekade" dringliches Anliegen.

    "Im Gegensatz zu der digitalen Darstellung erreicht die physische Präsentation der mittelalterlichen Schriften sogar noch mehr: Sie macht Geschichte tatsächlich greifbar", skizziert Ott das Ziel der aktuellen Ausstellung. Diese ist im Zimelienraum der ThULB (Bibliotheksplatz 2) zu sehen und vom 17. Februar bis zum 9. April, dienstags von 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 16 bis 18 Uhr geöffnet. Um eine Anmeldung, jeweils spätestens einen Tag zuvor, an der Zentralen Informationstheke der ThULB (Tel.: 03641/940100) oder per E-Mail an thulb_auskunft@thulb.uni-jena.de wird gebeten. Auch Gruppenführungen sind nach Absprache möglich.

    Kontakt:
    Dr. Joachim Ott
    Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek der Universität Jena
    Bibliotheksplatz 2, 07743 Jena
    Tel.: 03641/940085
    E-Mail: joachim.ott[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de
    http://www.thulb.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Religion
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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