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15.06.2001 08:05

Forum Bildung - Anhörung zu Bildung und Qualifizierung von Migrantinnen und Migranten

Burghard Kraft Arbeitsstab
Arbeitsstab "Forum Bildung" in der Geschäftsstelle der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung

    Einladung

    Das Forum Bildung führt in Zusammenarbeit mit der Beauftragten der Bundesregierung für Ausländerfragen eine

    Anhörung zu Bildung und Qualifizierung von Migrantinnen und Migranten
    am 21. Juni 2001, 10.00 Uhr in Berlin-Mitte, Mauerstr. 45-52, Konferenzraum I 010

    durch.

    Im Mittelpunkt steht die Forderung des Forum Bildung, die Förderung von Migrantinnen und Migranten zu einem zentralen Element von Bildung in allen Bildungsbereichen zu machen. Die Anhörung dient der Konkretisierung der vom Forum Bildung vorgelegten Vorläufigen Empfehlungen.

    Gegen 16.00 Uhr werden Statements abgegeben von
    Professor Dr. Rita Süssmuth, MdB, Vorsitzende der Unabhängen Kommission "Zuwanderung"
    Wolf-Michael Catenhusen, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär des BMBF, Mitglied des Forum Bildung
    Marieluise Beck, MdB, Beauftragte der Bundesregierung für Ausländerfragen.

    Um 17.00 findet ein Pressegespräch mit Frau Süssmuth, Herrn Catenhusen und Frau Beck statt (Raum 2015).

    Einzelheiten bitte ich dem beigefügten vorläufigen Programm zu entnehmen.

    Mit freundlichen Grüßen
    gez.
    Hans Konrad Koch

    P.S.: Weitere Informationen finden Sie unter http://www.forumbildung.de

    -----------------------------------------------------------

    Anhörung
    zu Bildung und Qualifizierung von Migrantinnen und Migranten

    des Forum Bildung in Zusammenarbeit
    mit der Beauftragten der Bundesregierung für Ausländerfragen
    am 21. Juni 2001 in Berlin-Mitte, Mauerstraße 45-52, Konferenzraum I 010


    Ausgangssituation:

    Kinder von Migrantinnen und Migranten, insbesondere aus ehemaligen Anwerbeländern sowie Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler haben wesentlich schlechteren Zugang zu Bildung. 19,5 % der jungen Ausländerinnen und Ausländer verließen 1998 die allgemeinbildenden Schulen, ohne einen Hauptschulabschluss zu erreichen (Bildung und Soziales in Zahlen 2001, S. 295). 39,6 % der ausländischen Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren haben keinen Berufsabschluss (Sonderauswertung des Mikrozensus 1998), Migranten und Migrantinnen sind in der Weiterbildung sehr stark unterrepräsentiert. Angesichts drastisch zurückgehender Beschäftigungsmöglichkeiten für Un- und Angelernte ist dies eine alarmierende Situation.

    Seit Anfang der 90er Jahre werden vor allem bei türkischen Kindern bei der Einschulung wieder in stärkerem Maße mangelnde Kenntnisse der deutschen Sprache festgestellt. Die Chance, Zwei- und Mehrsprachigkeit auch als Möglichkeit interkultureller Kompetenzausbildung für alle Kinder und Jugendlichen zu begreifen, wird im Bildungssystem noch nicht hinreichend genutzt.

    Deutsche Sprachkenntnisse in Wort und Schrift sind für alle, die in Deutschland leben, lernen und arbeiten wollen, unabdingbare Voraussetzung. Sie sind beispielsweise Grundlage für eine stärkere Teilnahme von Migrantinnen und Migranten an Weiterbildung. Die frühe Förderung des Erwerbs der deutschen Sprache darf nicht zu einer Ablehnung der Muttersprache führen, die für das Kind entscheidend bei seinen ersten Erfahrungen, Erlebnissen und Lernprozessen ist. Kinder, die ihre Erstsprache beherrschen, haben erfahrungsgemäß weniger Probleme beim Erlernen einer Zweitsprache.

    Empfehlungen des Forum Bildung:

    Das Forum Bildung stellt deshalb in seinen Vorläufigen Empfehlungen zum Themenschwerpunkt "Förderung von Chancengleichheit" fest:

    Die Integration und Förderung von Migrantinnen und Migranten muss zentrales Element von Bildung in allen Bildungsbereichen werden. Bildung muss Offenheit und Akzeptanz unterschiedlicher Kulturen fördern. Andere Kulturen und Sprachen sind als Bereicherung und Chance für ausländische und deutsche Kinder zu verstehen. Das deutsche Bildungssystem muss aber auch sicherstellen, dass alle Migrantinnen und Migranten ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache erwerben können.

    Dabei geht es um folgende Handlungsfelder:

    · Verstärkung des interkulturellen Lernens in allen Bildungseinrichtungen mit Schwerpunkt auf Elementar- und Primarbereich unter Bezugnahme auf die dort vertretenen Sprachen und Kulturen;
    · Ausbau des Deutschunterrichts in der Schule, verstärkte Förderung der Mehrsprachigkeit unter Berücksichtigung der jeweiligen Muttersprache;
    · Förderung von multikulturellen Kollegien in allen Bildungseinrichtungen;
    · Verstärkung der Elternarbeit, Maßnahmen zur Heranführung von zugewanderten Eltern an schulische Arbeit, beispielsweise Deutschunterricht für nicht deutschsprechende Mütter;
    · Verstärkung der Kooperation mit außerschulischen Initiativen und Selbsthilfegruppen;
    · Verbesserung der Bildungsberatung für erwachsene Migrantinnen und Migranten, Ausbau des zielgruppen- und situationsgerechten Deutschunterrichts unter Nutzung des deutschsprachigen Umfeldes;
    · stärkere Thematisierung der Förderung von Migrantinnen und Migranten in der Aus- und Weiterbildung der in der Bildung tätigen Personen, Verstärkung der Bedeutung von Deutsch als Fremdsprache.


    Zentrale Fragestellungen der Anhörung:

    Wie kann die Forderung des Forum Bildung verwirklicht werden, die Integration von Migrantinnen und Migranten zu einem zentralen Element von Bildung in allen Bildungsbereichen zu machen?

    Wo liegen gute Erfahrungen und welche Barrieren stehen ihrer breiten Umsetzung entgegen?


    Ablauf:

    10.00 Uhr Begrüßung
    Hans Konrad Koch, Leiter des Arbeitsstabes Forum Bildung

    10.10 Uhr Einführung und Moderation
    Wolfgang Fehl, Pro Qualifizierung, Köln

    10.15 Uhr Kindertageseinrichtungen
    Ulrike Berg, Deutsches Jugendinstitut, München.

    10.35 Uhr Grundschule
    Prof. Dr. Ingrid Gogolin, Institut für international und interkulturell vergleichende Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg

    10.55 Uhr Schule
    Prof. Dr. Frank-Olaf Radtke, Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft der Universität Frankfurt am Main

    11.15 Uhr Nachfragen und Diskussion

    12.15 Uhr Mittagspause

    13.15 Uhr Berufliche Ausbildung
    Christel Alt, Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn

    Hochschule

    13.35 Uhr Dr. Yasemin Karakasoglu-Aydin, Universität Essen

    13.50 Uhr Prof. Dr. Ursula Neumann, Hamburg

    14.10 Uhr Weiterbildung
    Manuel Campos, IG Metall Bundesvorstand

    14.30 Uhr Nachfragen und Diskussion

    15.30 Uhr Kaffeepause

    16.00 Uhr Zusammenfassung der Ergebnisse
    Hans Konrad Koch, Leiter des Arbeitsstabes Forum Bildung

    16.10 Uhr Statements:

    Prof. Dr. Rita Süssmuth, MdB, Vorsitzende der Unabhängigen Kommission "Zuwanderung"

    Wolf-Michael Catenhusen, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär des BMBF, Mitglied des Forum Bildung

    Marieluise Beck, MdB, Beauftragte der Bundesregierung für Ausländerfragen

    17.00 Uhr Pressegespräch

    Die Anhörung erfolgt vor Vertreterinnen und Vertretern der zuständigen staatlichen Stellen und der mit Fragen der Förderung von Migrantinnen und Migranten befassten Verbände.

    Es ist vorgesehen, die Anhörung in den Materialien des Forum Bildung zu dokumentieren.


    Weitere Informationen:

    http://www.forumbildung.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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