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Wissenschaft
Warum können bei Menschen krankhafte Ängste entstehen, und was hält diese Ängste aufrecht? Das erforscht Dr. Paul Pauli, der seit 1. Mai 2001 als C4-Professor für Biologische und Klinische Psychologie an der Universität Würzburg tätig ist. Er hat die Nachfolge von Prof. Dr. Wilhelm Janke angetreten.
Angst ist eine sinnvolle emotionale Reaktion, die bei einer Gefahr oder Bedrohung entsteht: Bei Angst wird das gerade ablaufende Verhalten unterbrochen, die Situation wird genau analysiert. Schweißausbruch und schnellere Atmung aktivieren den Körper, damit er die Bedrohung bewältigen kann.
Tritt aber eine Angstreaktion auf, ohne dass eine reale Bedrohung existiert, so kann eine Angststörung vorliegen. Bei Spinnenphobikern beispielsweise löst auch der Anblick einer kleinen, ungefährlichen Spinne starke Angst aus. Agoraphobiker vermeiden offene Plätze und Menschenansammlungen. Bei Sozialphobikern löst das Zusammensein mit anderen Menschen Ängste aus. Allen Angststörungen ist gemeinsam, dass die Betroffenen die angstauslösenden Situationen vermeiden - ein Verhalten, das die Lebensführung stark einschränken kann.
Im Vordergrund der Arbeiten von Prof. Pauli stehen kognitive und biologische Prozesse, die für Angstpatienten charakteristisch sind. Durch diese Forschung sollen die Therapiemöglichkeiten für die Patienten verbessert werden. Die Schmerz- und Suchtforschung sind weitere Themen, mit denen sich der neue Professor schon längere Zeit beschäftigt.
Paul Pauli wurde 1960 in Lovrin in Rumänien geboren, verbrachte seine Jugend aber seit 1964 in Biberach/Riß. Von 1979 bis 1985 studierte er Psychologie an der Universität Tübingen. Im Anschluss war er bis 1990 Forschungsstipendiat am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München. 1991 schloss er seine Promotion ab.
Nach einer einjährigen Forschungstätigkeit am Institut für Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Medizinische Psychologie der Technischen Universität München ging Paul Pauli zurück nach Tübingen, um dort am Psychologischen Institut Wissenschaftlicher Assistent zu werden. 1997 habilitierte er sich für das Fachgebiet Medizinische Psychologie und wurde an der Universität Tübingen zum Privatdozenten ernannt.
Von 1998 bis 2001 war Pauli dann Oberassistent am Tübinger Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie. Während dieser Zeit vertrat er zwei Professuren, und zwar an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Karl-Franzens-Universität Graz.
Im Jahr 2000 nahm Prof. Pauli einen Ruf auf die Stelle eines "Chair in Clinical Psychology" an der University of Southampton in England an. Den noch im selben Jahr erhaltenen Ruf an die Universität Chemnitz lehnte er ab.
Kontakt: Prof. Dr. Paul Pauli, T (0931) 31-2843, Fax (0931) 53624, E-Mail:
pauli@psychologie.uni-wuerzburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
regional
Personalia
Deutsch
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