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25.03.2010 09:02

Briefmarke zu Ehren des Geophysikers Emil Wiechert

Dr. Alexander Rudloff Geschäftsstelle
Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V.

    An den Göttinger Pionier in der Erforschung von Erdbebenwellen erinnert die Deutsche Post mit einer Sondermarke. Wiechert gelang es als Erster, Erdbebenwellen dauerhaft aufzuzeichnen. Bis heute ist der historische Seismograph in seiner Erdbebenwarte funktionsfähig. Auf Vorschlag der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft (DGG) wird eine Briefmarke im Jahr 2011 zum 150. Geburtstag des Wissenschaftlers herausgegeben. Dies teilte das Bundesministerium für Finanzen (BMF) gestern mit.

    "Mit Emil Wiechert wird einer der Begründer der Geophysik geehrt", sagt Professor Dr. Ugur Yaramanci, Präsident der DGG. "Dies ist eine äußerst erfreuliche Nachricht, nicht nur für Geowissenschaftler im In- und Ausland".

    Emil Wiechert wurde am 26. Dezember 1861 in Tilsit im damaligen Königreich Preußen geboren und studierte in Königsberg Physik. 1897 kam er nach Göttingen, wo er 1898 auf die weltweit erste Professur für Geophysik berufen wurde. In den folgenden Jahren baute er dort eine Erdbebenwarte auf, mit dem ersten funktionsfähigen Seismographen für Langzeitregistrierungen. Die Wiechert-Seismographen setzten für Jahrzehnte die Standards des jungen Wissenschaftszweiges und sind vielerorts noch heute nahezu unverändert im Betrieb.

    Mit seinen vielfältigen Arbeiten zur Ausbreitung von seismischen Wellen, zum Erdmagnetismus und zu Phänomenen der Atmosphäre gelang es ihm, die Geophysik als eigenständiges wissenschaftliches Fachgebiet zu etablieren. Seine Pionierarbeiten zur Erkundung des Untergrundes mit künstlich erzeugten Bodenschwingungen legten den Grundstein für jene Verfahren, mit denen seit Jahrzehnten z.B. neue Erdöl- und Erdgaslagerstätten aufgespürt werden.

    Im Jahr 1922 war Wiechert Mitbegründer und erster Präsident der heutigen Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft, die eine ihrer höchsten Auszeichnung nach ihm benannt hat. Bis zu seinem Tod 1928 lehrte und forschte Emil Wiechert in Göttingen. Bis heute gilt er als einer der bedeutendsten Pioniere auf dem Gebiet der Erdbebenwellen, die ihre Faszination und ihren Schrecken auch Laien immer wieder sichtbar machen.

    Die DGG hatte bereits im Mai 2008 beim BMF einen entsprechenden Vorschlag auf eine Sondermarke eingereicht. Dieser wurde von weiteren Organisationen und Einzelpersonen unterstützt.

    Die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. (DGG) vertritt rund 1.100 Mitglieder in mehr als 30 Ländern weltweit. Ihre Ziele sind die Verbreitung und Erweiterung geophysikalischen Wissens in Forschung, Lehre, Anwendung und Öffentlichkeit.

    Kontakte:

    Prof. Dr. Ugur Yaramanci, 0511 / 643 2302
    Dr. Alexander Rudloff, 0331 / 288 1069
    Dipl.-Geopyhs. Birger Lühr, 0331 / 288 1206


    Weitere Informationen:

    http://www.dgg-online.de/ - Deutsche Geophysikalische Gesellschaft (DGG) e.V.
    http://www.erdbebenwarte.de/ - Wiechert'sche Erdbebenwarte Göttingen e.V.


    Bilder

    Portrait von Emil Wiechert (1861-1928)
    Portrait von Emil Wiechert (1861-1928)
    Foto: Wiechert'sche Erdbebenwarte Göttingen e.V.
    None

    "Ferne Kunde bringt Dir der schwankende Fels - Deute die Zeichen!" Spruch am Eingang der Erdbebenwarte in Göttingen
    "Ferne Kunde bringt Dir der schwankende Fels - Deute die Zeichen!" Spruch am Eingang der Erdbebenwar ...
    Foto: Alexander Rudloff (DGG)
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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