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Internationale Fachgesellschaft fördert Forschungsprojekt zum Gelenkschmerz bei Blutern
(Jena) Dr. Michael Böttger vom Universitätsklinikum Jena (UKJ) ist einer von sieben Preisträgern des Early Career Research Award der Internationalen Gesellschaft zur Erforschung des Schmerzes (IASP). Die Fachgesellschaft unterstützt ein Forschungsprojekt des Neurophysiologen mit 20.000 US-Dollar. Darin untersucht der Nachwuchswissenschaftler am Institut für Physiologie des UKJ in enger Kooperation mit der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Dr. Thomas Hilberg, Lehrstuhl für Sportmedizin der Bergischen Universität Wuppertal, wie bei Bluterkranken Gelenkschmerzen entstehen und wie diese wirksam behandelt werden können.
Meist ist es ein Unfall, ein Sturz oder eine Überbeanspruchung - was bei Gesunden normalerweise zu keinerlei bleibenden Beschwerden führt, kann bei Patienten mit der Bluterkrankheit oder Hämophilie, einer erblichen Störung der Blutgerinnung, zu Einblutungen in Gelenke führen und somit den Beginn dauernder Gelenkprobleme darstellen. Neben der akuten Druckbelastung kommt es dabei zu einer ausgeprägten Entzündungsreaktion, die dann erneute Einblutungen begünstigen kann. In der Folge führt diese Entzündungsreaktion zu einer Zerstörung von Gelenkstrukturen, verbunden mit starken Schmerzen. "Ein großes Problem dabei ist, dass diese Patienten viele Standardmedikamente zur Behandlung der Schmerzen und der Entzündung nicht einnehmen können, weil diese gleichzeitig gerinnungshemmend wirken", so Dr. Michael Böttger.
Um die zur Verfügung stehenden Wirkstoffe möglichst zielgenau und nebenwirkungsarm einsetzen zu können, möchte der Wissenschaftler, der seit vier Jahren am Institut für Physiologie an Gelenkschmerz-Mechanismen forscht, zwei Ansätze verfolgen. Einerseits wird er gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Sportmedizin der Bergischen Universität Wuppertal Hämophilie-Patienten mit Gelenkproblemen untersuchen: "Wir befragen die Probanden nach ihrem Schmerzempfinden, beziehen klinische Parameter ein und werden auch sogenannte Schwellenmessungen durchführen, die eine objektive Beurteilung der Schmerzstärke erlauben."
Parallel dazu will Dr. Böttger im Tiermodell die Mechanismen untersuchen, die aus den Einblutungen eine chronische Entzündung und die damit verbundenen Schmerzen werden lassen - und welche Therapiekonzepte dies verhindern können. "Wir wollen verstehen, wie das eingedrungene Blut das Gelenk schädigt, um so die Therapie gegen die Schmerzen und die Entzündung verbessern zu können", beschreibt er das Ziel des Projektes.
Die Internationale Schmerzgesellschaft vergibt alle zwei Jahre sieben Nachwuchspreise, um jungen Wissenschaftlern ein Jahr lang die unabhängige Bearbeitung eines eigenen Projektes auf dem Gebiet der Schmerzforschung zu ermöglichen.
Kontakt:
Dr. Michael Böttger
Institut für Physiologie I, Universitätsklinikum Jena
07740 Jena
Tel.: 03641/938864
E-Mail: Michael.Boettger[at]mti.uni-jena.de
Dr. med. Michael Böttger.
Foto: privat
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin
überregional
Personalia
Deutsch
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