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19.04.2010 08:57

Sport im Dienstalltag eines Lebensretters: Pflicht oder Kür? Experten diskutieren über Fitness bei der Feuerwehr

Christine Mandel Abt. Kommunikation und Internationales
Universität Kassel

    Kassel. Übergewicht und mangelnde Fitness finden sich zunehmend auch unter Feuerwehrleuten. Diese müssen jedoch im Einsatz überaus belastbar sein, um den extremen Arbeitsbedingungen standhalten zu können. Wie zuverlässig Fitnesstests sind und wie sich das nötige Training in den Dienstalltag integrieren lässt, diskutierten internationale Experten aus Deutschland, Kanada und der Schweiz auf dem Symposium "Feuerwehrfitness- und diagnostik". Das Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Kassel lud in Kooperation mit der Kasseler Berufsfeuerwehr am 15. und 16. April zum ersten länderübergreifenden Wissensaustausch.

    "In vielen Kommunen liegen zwar schon Überlegungen und Ansätze zum Fitness- und Gesundheitstraining vor. Die verschiedenen Tagungsbeiträge machten jedoch deutlich, dass eine einheitliche Fitnesskonzeption sowie Standards zur Fitnessdiagnostik noch ausstehen", resümierte Prof. Dr. Armin Kibele, Sportwissenschaftler an der Universität Kassel im anschließenden Pressegespräch.

    Derzeit besteht keinerlei Vorschrift für die Feuerwehren, Fitnesstests und feste Trainingseinheiten durchzuführen. Etliche Studien zeigen jedoch, dass der Einsatz mit Atemschutz und Brandschutzkleidung eine hohe körperliche Belastung darstellt. Für unzureichend trainierte Feuerwehrleute birgt das erhebliche Risiken. So kann es zu einer Überbelastung mit schwerwiegenden gesundheitlichen Schäden kommen.

    Sportwissenschaftler: Regelmäßiges Training ist unerlässlich
    Alarmiert durch die auffällige Verschlechterung des Body-Mass-Index (BMI) und der Werte beim Belastungs-EKG entwickelte "Schutz & Rettung Zürich", die größte Rettungsorganisation der Schweiz ein Gesundheitskonzept für die Berufsfeuerwehr. Inhalte sind unter anderem Schulungen zu gesunder Ernährung im Schichtdienst und eine Stunde Pflicht-Sport an jedem Arbeitstag. Für Freiwillige Feuerwehren hingegen ist eine solche Regelung problematisch: Da der Dienst in die Freizeit der Feuerwehrleute fällt, kann ein festes Sportprogramm nicht einfach verordnet werden.

    Nach Einschätzung von Kibele ist Sport unter Einsatzkräften unerlässlich: "Fitness kann nur durch regelmäßiges Training sowie einheitliche Fitnessstandards erreicht werden". Aus wissenschaftlicher Sicht müsse zweimal wöchentlich die Ausdauer sowie einmal wöchentlich Kraft, Beweglichkeit und Koordination trainiert werden. Eine dienstrechtliche Verankerung von Sport hält Karl-Heinz Krütt, Leitender Branddirektor der Feuerwehr Kassel, jedoch nicht für den richtigen Weg. "Es sollten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, die Feuerwehrleute zum freiwilligen Sport zu motivieren", sagte Krütt. Das könne zum Beispiel durch das Feuerwehrfitnessabzeichen geschehen. Das geplante Abzeichen soll als Auszeichnung für gute und vielseitige körperliche Leistungsfähigkeit eingeführt werden.

    dm
    2.818 Zeichen

    Info
    Prof. Dr. Armin Kibele
    tel: (0561) 804 5397
    e-mail: akibele@uni-kassel.de
    Universität Kassel
    Fachbereich Gesellschaftswissenschaften


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sportwissenschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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