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Wissenschaft
Bei einer kostenlosen Exkursion mit Biologen vom Museum Koenig können Interessierte das amphibische Leben der heimischen Lurche entdecken.
Am Samstag, 14. Juli, laden junge Wissenschaftler des Zoologischen Forschungsinstituts und Museums Alexander Koenig naturinteressierte Besucher ein, ihnen bei ihrer Arbeit mit den heimischen Amphibien über die Schulter zu schauen:
Termin: Samstag, 14. Juli, 14:00 Uhr - ca. 17:00 Uhr
Treffpunkt: Parkplatz gegenüber der FGAN in Wachtberg-Berkum (große Radarkugel zwischen Berkum und Werthoven)
Mitbringen: Regenschutz, Gummistiefel oder feste Schuhe
In einer Wanderung von etwa drei Kilometern werden mehrere Gewässer aufgesucht, die in dem Entwicklungs- und Erprobungsvorhaben (E+E) "Entwicklung von Amphibienlebensräumen in der Zivilisationslandschaft" im Drachenfelser Ländchen (Gemeinde Wachtberg, Rhein-Sieg-Kreis) untersucht werden. Im Mai letzten Jahres wurde dieses 1988 begonnene Projekt wieder aufgenommen. Über einen Gesamtzeitraum von 15 Jahren beobachten Biologen, wie sich natürliche und künstlich angelegte Kleingewässer als Lebensräume für Frösche, Kröten und Molche entwickeln. Damit zählt das Projekt zu den wichtigen und seltenen Langzeiterhebungen in Naturschutz und Landschaftspflege.
Mit den neuen Untersuchungen wollen die Bonner Biologen Monika Hachtel, Ulrich Sander, Dr. David Tarkhnishvili und Klaus Weddeling zusammen mit den Diplomanden Gregor Bosbach, Ruth Rottscheidt, Meike Thomas und Peter Schmidt die Frage beantworten, wie eine vom Menschen stark beeinflusste Landschaft strukturiert sein muss, damit möglichst viele der heimischen Frosch- und Molcharten dort dauerhaft überleben können. Träger der aktuellen Projektphase ist die Sektion Herpetologie des Zoologische Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig in Bonn unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Böhme. Das Bundesamt für Naturschutz fördert dieses E+E- Vorhaben finanziell.
An fünf Gewässern werden ökologische Daten über Erdkröte, Grasfrosch, Grünfrosch, Teich- und Bergmolch sowie Kammmolch und Springfrosch, die bundesweit auf der "Roten Liste" der gefährdeten Tierarten stehen, erhoben. Die Gewässer sind durch Zäune und Lebendfallen komplett von der umgebenden Landschaft getrennt, so dass die Biologen bei den täglichen Kontrollen alle an- und abwandernden Amphibien registrieren. Außerdem markieren bzw. fotografieren sie bestimmte Tiere zur individuellen Wiedererkennung. Damit wollen sie neben der Ausbreitungsfähigkeit der Tiere die Populationsgröße und -schwankungen der Arten ermitteln. Aus den Daten soll auf natürliche und menschliche Einflüsse sowie Vernetzung und Isolation geschlossen werden. Ziel sind konkrete Artenschutzmaßnahmen und Handlungsempfehlungen für den Naturschutz.
Parallel dazu finden genetische und anatomische Untersuchungen im Labor statt. Über den "genetischen Fingerabdruck" können z. B. erbliche Unterschiede zwischen den Populationen festgestellt werden. Mittels "Skeletochronologie", bei der - ähnlich wie bei einem Baumquerschnitt - die Jahresringe an Knochen gezählt werden, kann die Altersstruktur abgeschätzt werden.
Durch die Verknüpfung zwischen langjährigen freilandökologischen und genetischen Daten bietet sich die einzigartige Chance, die Bestandsentwicklungen sowie die genetische Vielfalt und ökologische Stabilität von Amphibienvorkommen in der modernen Agrarlandschaft zu verstehen.
Nähere Information bei:
Dipl. Biol. Klaus Weddeling
Dipl. Monika Hachtel
Dipl. Biol. Ulrich Sander
Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig
Sektion Herpetologie
Adenauerallee 160
53113 Bonn
Tel. 0228 / 2495794
e-Mail: k.weddeling@uni-bonn.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch
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