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Wissenschaft
Samstagmorgen, Wochenende, halb zehn in Deutschland: 25 Schüler besetzen Hörsaal 1 am Institut für Anorganische Chemie der Universität Bonn im Stadtteil Endenich und strahlen um die Wette: Professor Dr. Robert Glaum von der Universität Bonn referiert über Anorganische Chemie. Pauken statt Pennen – und das auch noch freiwillig, denn alle Schüler haben ein Ziel: Sie wollen zur internationalen Chemie-Olympiade 2011 in Ankara.
Jedes Land darf nur vier Teilnehmer entsenden, die Besten gewinnen. Deshalb ist das Auswahlverfahren sehr hart und bedarf einiger Vorbereitung. Schon zum siebten Mal hilft Professor Robert Glaum Schülern dabei, ihren Traum zu verwirklichen.
Eileen Viehmann ist hellwach. Langsam rückt sie nachdenklich ihre Brille zurecht und fokussiert den Mann, dessen Worten sie gebannt folgt: Professor Glaums Thema ist die Anorganische Chemie. Das macht ihn mindestens so anziehend wie Robbie Williams. „Chemie ist logisch und schlüssig. Das macht sie so spannend“, sagt die Schülerin. „Chemie begeistert mich! Ich will einfach mehr über die Stoffe erfahren, aus die unsere Welt gemacht ist“, ergänzt Daniel Klein. Der 15-jährige Gymnasiast nimmt bereits zum zweiten Mal am Auswahlverfahren teil. Diesmal soll es endlich klappen.
„Wer sich für Chemie interessiert, ist schon ein schräger Typ“
„Wer sich für Chemie interessiert, ist schon ein schräger Typ“, beginnt Glaum seinen Vortrag und blickt in die erstaunten Gesichter seiner Zuhörer. „Wer von euch kennt dieses Gefühl nicht?“ Schließlich seien chemiebegeisterte Jugendliche eher eine Seltenheit, so Glaum. Und doch gibt es sie. Denn die Internationale Chemieolympiade hat Tradition. Zum 42. Mal messen sich Schülerinnen und Schüler aus 64 Nationen in theoretischer und experimenteller Chemie.
Wer dabei sein will, muss vorab ein vierstufiges Auswahlverfahren durchlaufen, komplizierte Fragestellungen lösen, an mehrtägigen Seminaren teilnehmen oder auch schon mal fünfstündige Klausuren schreiben. Kein Wunder also, dass die Angst vor den Herausforderungen bei vielen Schülerinnen und Schülern groß ist. „Das Auswahlverfahren ist ziemlich hart“, gesteht etwa Eileen Viehmann und schaut verlegen zu Boden. „Aber ich will es wenigstens versuchen.“
Die Universität Bonn hilft bei der Vorbereitung. Schon seit sieben Jahren bieten Professor Glaum und Professor Dr. Arne Lützen von der Fachgruppe Chemie der Universität Bonn Vorbereitungsseminare für das Auswahlverfahren der Olympiade an. „Ich begleite diese jungen Leute wirklich gerne auf ihrem Weg Richtung Chemie-Olympiade und hoffe, ihnen so die Angst vor den Klausuren nehmen zu können.“, erklärt Professor Glaum.
In der Chemie geht es vor allem um die Kombination von Theorie und Experiment. „Man muss kein Einstein sein, um ein guter Chemiker zu werden“, erläutert der Chemie-Professor. „Chemiker leben von ihren Erfahrungen“. Auf solche können Niklas Franke und Sebastian Hanika noch nicht zurückgreifen. Die beiden 13-Jährigen sind die jüngsten Teilnehmer des Vorbereitungsseminars an der Universität Bonn, haben aber schon große Ziele: „Jetzt sind wir zwar noch zu jung, aber irgendwann wollen wir an der Chemie-Olympiade teilnehmen. Und wir wollen gewinnen.“
Mehr als ein lästiges Schulfach
Vier Stunden sind die Jugendlichen elektrisiert. Egal ob Professor Glaum die chemischen Elemente des Periodensystems bespricht, Buchstabenpyramiden an die Tafel malt oder über die Edelgaskonfiguration referiert, immer diskutieren die Schülerinnen und Schüler eifrig mit. „Genau das ist es“, sagt Glaum am Ende der Veranstaltung. „Das ist der Grund, warum ich meinen Samstagvormittag hier verbringe: Es macht einfach Freude, junge Menschen zu unterrichten, die wirklich etwas lernen wollen und für die Chemie mehr ist, als ein lästiges Schulfach.“
Weitere Vorbereitungsseminare:
Datum: 08.Mai 2010, 10.00 bis 13.30 Uhr
Thema: Organische Chemie
Dozent: Prof. Dr. Arne Lützen
Datum: 15. Mai 2010, 10.00 bis 13.30 Uhr
Thema: Physikalische Chemie
Dozent: Prof. Dr. Robert Glaum
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Robert Glaum
Institut für Anorganische Chemie der Universität Bonn
Telefon: 0228/73-5353
E-Mail: rglaum@uni-bonn.de
Professor Glaum erklärt die Anorganische Chemie.
Foto: B. Frommann/Uni Bonn
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Schülerinnen und Schüler bereiten sich auf die Chemieolympiade vor.
Foto: B. Frommann/Uni Bonn
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Chemie
überregional
Schule und Wissenschaft
Deutsch
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