idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
11.05.2010 13:20

Dem Geheimnis der Akupunktur auf der Spur

Pressesprecher Florian Schneider Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Röntgengesellschaft e.V.

    Essener Neuroradiologen weisen die Wirkung der Nadelstiche auf die Schmerzwahrnehmung nach

    Berlin, im Mai 2010. Neuroradiologen an der Uniklinik Essen ist es gelungen, der schmerzlindernden Wirkung der Akupunktur einen Schritt näher zu kommen. In der Versuchsreihe wurden 18 Probanden ein elektrisch hervorgerufener Schmerz zugefügt und die Aktivitäten in den für die Schmerzverarbeitung zuständigen Hirnarealen gemessen. Anschließend wurden die Probanden an klassischen Punkten akupunktiert und erneut dem Schmerzreiz ausgesetzt. Der Vergleich beider Messungen zeigt: Nachdem in der ersten Sitzung die schmerzverarbeitenden Hirnregionen eine hohe Aktivität aufgewiesen hatten, konnte diese Aktivität unter der Akupunktur-Anwendung nicht nachgewiesen werden.
    „Was uns in dieser Studie interessierte, war die Schmerzmodulation. Das heißt die Frage, wie der Schmerz, der unseren Probanden am Fußknöchel zugefügt wurde, im Gehirn verarbeitet wird. Und hier zeigt sich: Schmerz ist nicht gleich Schmerz. Der objektiv in beiden Untersuchungsreihen gleich starke Schmerzreiz eines Stromstoßes wurde von den Probanden unterschiedlich aufgenommen. Und zwar abhängig davon, ob sie akupunktiert wurden oder nicht“, erklärt Frau Nina Theysohn, Assistenzärztin der Neuroradiologie an der Uniklinik Essen, die die Studie auf dem 91. Deutschen Röntgenkongress in Berlin vorstellen wird.
    Das Messverfahren mit dem die Essener Gruppe dabei arbeitet, ist die funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT). Bei dieser Bildgebung wird das Gehirn in Schichtbildern dargestellt und zugleich werden Stoffwechselvorgänge – gemessen am unterschiedlichen Sauerstoffgehalt im Blut – sichtbar gemacht. In der Überlagerung beider Bildinformationen entsteht eine Landkarte, die Hirnareal und Hirnaktivität gleichermaßen aufs Bild bringt. Von außen gesteuerte Reize, wie in diesem Fall der Stromstoß, können in ihrer Wirkung beobachtet werden.
    Worin aber liegt der Einfluss der Akupunktur auf die Schmerzverarbeitung? „Das wissen wir noch nicht“, sagt Frau Theysohn und ergänzt: „Ob und wie die Akupunktur eine neurobiologische Wirkung auf das Gehirn entfaltet und welche Rolle der Placebo-Effekt einnimmt, wird Gegenstand weiterer Untersuchungen sein. Was sich allerdings bereits abzeichnet ist dies: In jedem Fall scheint die Wirkung der Akupunktur mit steigender Schmerzintensität in den Hintergrund zu treten.“


    Bilder

    Hirnaktivierung unter Schmerzreizung
    Hirnaktivierung unter Schmerzreizung
    Universitätsklinikum Essen
    None

    Hirnaktivierung unter Schmerzreizung
    Hirnaktivierung unter Schmerzreizung
    Universitätsklinikum Essen
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).