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Wissenschaft
Bundesbildungsministerin Schavan lädt heute (17. Mai 2010) zu einer großen Konferenz zum Bologna-Prozess ein - an der Universität Witten/Herdecke halten Studierende und Lehrende das Problem längst für gelöst
Mehr Studium im Ausland, mehr gegenseitige Anerkennung von Abschlüssen - das waren die Ziele der in Bologna von den Europäischen Bildungsministern 1999 beschlossenen Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge. Gut zehn Jahre später brodeln die Proteste gegen die viel kritisierte Reform immer wieder hoch: Die vollgestopften Lehrpläne, die Dichte an Prüfungen und die hohe Spezialisierung der Studiengänge tragen zur Verschulung des Studiums bei und behindern den Austausch der Studierenden über die Ländergrenzen, statt ihn zu fördern. Von Vereinheitlichung der Abschlüsse und gegenseitiger Anerkennung keine Spur, dafür haben die Studierenden keine Zeit mehr, um im Ausland zu studieren. So sieht die Lage in weiten Teilen Deutschlands aus.
In Witten zeigen sich die Studierenden mit der Umsetzung der neuen Abschlüsse sehr zufrieden, sie hätten genug Zeit, um ihr Studium selbst zu gestalten: "Ich habe mich gerade aus dem Grund für Witten entschieden, weil ich hier darin unterstützt werde, Projekte neben dem Studium zu betreiben. Während meines Bachelor-Studiums habe ich im Rahmen eines künstlerischen Projektes meinen ersten eigenen Roman verfasst und heute arbeite ich neben dem Master-Studium als Marketingleiterin in einem Wittener Familienunternehmen. Vor allem das Mentorenfirmen-Konzept ermöglicht uns Wittener Studierenden Unternehmertum schon während des Studiums zu leben und dies sogar weit über die deutschen Grenzen hinaus", beschreibt Nina Forkefeld ihre Situation. Und Hans-Georg Beyer ergänzt: "Ich war mit einer eigenen GmbH mein gesamtes Bachelor-Studium in Witten selbständig als Geschäftsführer tätig. Da ging es darum, Geld für Neugründungen von Firmen quasi einzusammeln und zu vermitteln. Das war es auch, was mich nach Witten gebracht hat - dass man dort schon als Student als Unternehmer behandelt wird. Und die Studienordnung ist flexibel genug, um sich die Zeit mit Blockseminaren und wiederkehrenden Veranstaltungen frei zu schaufeln."
Auch für den Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft, Prof. Dr. Dirk Sauerland, ist die Umsetzung der Bologna-Reform in Witten sehr gut gelungen: "Wir haben schon beim Übergang auf die gestuften Studiengänge bewusst viel inhaltliche und zeitliche Flexibilität in der Studienordnung eingeplant. Diese Freiheiten werden in dem neuen Bachelor, der voraussichtlich im Herbst startet, noch einmal erhöht. Dann können die Studenten wählen zwischen einem 6-semestrigen und einem 8-semestrigen Bachelorstudiengang. Wir haben die Möglichkeiten, die Bologna bietet, zum Vorteil unserer Studenten genutzt."
Weitere Informationen bei Prof. Dr. Dirk Sauerland, 02302/926-574, dirk.sauerland@uni-wh.de und Dr. Eric A. Hoffmann, 02302/926-808, eric.hoffmann@uni-wh.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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