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25.05.2010 10:00

Psychologie: Warum Menschen auf Risiko gehen

Robert Emmerich Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Die Finanzkrise zeigt: Manche Menschen gehen leichtfertig hohe ökonomische Risiken ein. Wie kommt es zu solchen Verhaltensweisen? Das erforscht Johannes Hewig (35), neuer Professor für Psychologie an der Universität Würzburg.

    Wann werden Menschen in ökonomischer Hinsicht risikofreudig? Wie kommt es zu schwer wiegenden Fehlentscheidungen? Diesen Fragen geht Psychologie-Professor Johannes Hewig in einem aktuellen Projekt nach, gefördert von der Volkswagen-Stiftung mit einem so genannten Schumpeter-Fellowship. Diese Art der Förderung vergibt die Stiftung pro Jahr an acht bis zehn exzellente junge Wirtschafts-, Sozial- und Rechtswissenschaftler.

    „Generell untersuche ich, wie sich Emotionen, Belohnung und Bestrafung auf das Entscheidungsverhalten der Menschen auswirken.“ Spannend sei dabei auch, wie unterschiedlich Menschen auf Belohnung und Bestrafung reagieren.

    Warum Karten- und Computerspieler zocken

    Neue Erkenntnisse zu diesem Thema hat das Team von Johannes Hewig am 15. April 2010 in der Fachzeitschrift „Biological Psychiatry“ publiziert: Untersucht wurden Menschen, die übermäßig viel Zeit mit Karten- oder Computerspielen verbringen.

    Ergebnis: „Wenn solche ‚krankhaften‘ Spieler mit riskanten Manövern Erfolg haben, kommt es in ihrem Gehirn zu einer übersteigerten Belohnungsreaktion“, sagt der neue Professor. Darum bleiben die Spieler weiterhin bei ihrem riskanten Verhalten.

    Für seine Forschung setzt Hewig diagnostische Techniken ein: Mit Elektroenzephalographie werden die Hirnströme der Probanden aufgezeichnet, mit der funktionellen Magnet-Resonanz-Tomographie physiologische Vorgänge im Gehirn sichtbar gemacht. Auf diesem Gebiet wird er in Würzburg mit dem Forschungszentrum Magnet-Resonanz-Bayern e.V. kooperieren.

    Zwei Vorlesungen in diesem Sommer

    Im laufenden Sommersemester hält Hewig zwei Vorlesungen: In Differentieller Psychologie geht es unter anderem um die Beschreibung und Erklärung von psychologischen Unterschieden zwischen Menschen; in Psychologischer Diagnostik um die exakte Messung von psychologischen Eigenschaften und Zuständen.

    Werdegang und Auszeichnungen

    Geboren wurde Johannes Hewig 1974 in Calw. Er studierte Psychologie an der Universität Trier, wo er im Jahr 2004 auch promovierte. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter ging er danach in die Abteilung für Biologische und Klinische Psychologie der Universität Jena. 2009 habilitierte er sich dort; von Jena folgte er im April 2010 dem Ruf nach Würzburg.

    2005 wurde Johannes Hewig mit dem Nachwuchswissenschaftlerpreis der „Deutschen Gesellschaft für Psychophysiologie und ihre Anwendungen“ ausgezeichnet. 2010 folgte der Schumpeter-Fellowship der Volkswagen-Stiftung.

    Kontakt

    Prof. Dr. Johannes Hewig, Institut für Psychologie der Universität Würzburg, T (0931) 31-82463, hewig@psychologie.uni-wuerzburg.de

    „Hypersensitivity to Reward in Problem Gamblers“, Johannes Hewig, Nora Kretschmer, Ralf H. Trippe, Holger Hecht, Michael G.H. Coles, Clay B. Holroyd und Wolfgang H.R. Miltner, Biological Psychiatry, Volume 67, Issue 8, 15 April 2010, Pages 781-783, doi:10.1016/j.biopsych.2009.11.009


    Bilder

    Johannes Hewig, neuer Psychologie-Professor an der Uni Würzburg.
    Johannes Hewig, neuer Psychologie-Professor an der Uni Würzburg.
    Foto: Anne Günther/Uni Jena
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

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