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Wissenschaft
In Zeiten, in denen die Inszenierungsvarianten des Selbst fast unbegrenzt erscheinen, wächst das Bedürfnis nach Natürlichkeit und Authentizität. Was aber macht dieses Selbst aus und wie entsteht es überhaupt? Diese und weitere Fragen untersucht das Graduiertenkolleg „Selbst-Bildungen. Praktiken der Subjektivierung in historischer und interdisziplinärer Perspektive“, das am 28. Mai von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit einer Laufzeit von zunächst viereinhalb Jahren (Start: 1. Oktober) und einer Fördersumme von mehr als einer Million Euro bewilligt wurde.
In Zeiten, in denen die Inszenierungsvarianten des Selbst fast unbegrenzt erscheinen, wächst das Bedürfnis nach Natürlichkeit und Authentizität. Von jemandem wie der berühmt gewordenen Lena Meyer-Landrut zu sagen, sie sei ganz sie selbst geblieben, wird zum Kompliment und Erfolgsrezept. Was aber macht dieses Selbst aus und wie entsteht es überhaupt? Diese und weitere Fragen untersucht das Graduiertenkolleg „Selbst-Bildungen. Praktiken der Subjektivierung in historischer und interdisziplinärer Perspektive“, das am 28. Mai von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit einer Laufzeit von zunächst viereinhalb Jahren (Start: 1. Oktober) und einer Fördersumme von mehr als einer Million Euro bewilligt wurde. Sprecher ist Prof. Dr. Thomas Alkemeyer vom Institut für Sportwissenschaft, Stellvertretende Sprecherinnen sind Prof. Dr. Gunilla Budde sowie Prof. Dr. Dagmar Freist, beide vom Institut für Geschichte.
Als einen „großen Erfolg für die Oldenburger Geistes- und Sozialwissenschaften“ bezeichnete Prof. Dr. Babette Simon, Präsidentin der Universität, die Bewilligung der DFG. Er zeige, wie gut aufgestellt die einzelnen geisteswissenschaftlichen Disziplinen seien, die den hohen Anspruch der Interdisziplinarität auch einzulösen verstünden.
Zwölf Doktoranden und zwei Postdocs aus sieben Disziplinen – Geschichtswissenschaft, Sportwissenschaft/Soziologie, Kunstgeschichte, Germanistik, Erziehungswissenschaften, Philosophie und Evangelische Theologie – erforschen in dem Graduiertenkolleg das Subjekt abweichend vom Alltagsverständnis. „Üblicherweise wird einfach vorausgesetzt, dass wir Subjekte sind, die auf der Grundlage ihrer ureigenen Intentionen und Motive mehr oder weniger souverän handeln und entscheiden“, so Alkemeyer. „Im Graduiertenkolleg interessieren wir uns dagegen für die Frage, wo und wie wir zu Subjekten werden, die dann auch ein solches Selbstverständnis entwickeln.“ Subjekte würden dabei nicht als die Ursprünge von Handlungen in den Blick genommen, sondern als die Produkte kultureller Prozesse. „Wie gibt sich jemand praktisch eine erkennbare Form als Politiker oder als Lehrerin? Und inwieweit verändern Individuen in diesen Prozessen der Formgebung nicht nur sich selbst, sondern auch die kulturellen Räume und Institutionen, in denen sie agieren?“
Graduiertenkollegs der DFG sind Einrichtungen der Hochschulen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Sie werden für maximal neun Jahre gefördert. Im Mittelpunkt steht die Qualifizierung von DoktorandInnen in einem thematisch fokussierten Forschungsprogramm. Ziel der DFG ist es, die Promovierenden auf den komplexen Arbeitsmarkt „Wissenschaft“ intensiv vorzubereiten und gleichzeitig ihre frühe wissenschaftliche Selbstständigkeit zu unterstützen. „Selbst-Bildungen. Praktiken der Subjektivierung in historischer und interdisziplinärer Perspektive“ ist das dritte Graduiertenkolleg an der Universität Oldenburg, das von der DFG gefördert wird.
Kontakt: Prof. Dr. Thomas Alkemeyer, Institut für Sportwissenschaft, Tel.: 0441/798-4622, E-Mail: thomas.alkemeyer@uni-oldenburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Sportwissenschaft, Sprache / Literatur
überregional
Forschungsprojekte, Studium und Lehre
Deutsch
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