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02.06.2010 16:16

Vom Suchen und Finden der Erinnerung

Daniela Siebe Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Heute (2. Juni) ist der neu gestaltete Garten am Schillerhaus der Universität Jena eröffnet worden

    Jena (02.06.10) Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts musste der Besucher Jenas feststellen, dass ein bedenklicher Mangel an Hinweisen auf das Leben und Wirken Friedrich Schillers in der Stadt bestehe. „Nicht einmal eine Inschrift, welche das Haus dem Wanderer als Schillers Wohnstätte bezeichnete“ war vorzufinden – und das, obwohl bereits Goethe einen Gedenkort für seinen Freund projektiert hatte.

    Dieser Mangel an Hinweisen auf das Leben des Großdramatikers in Jena ist seit etwa 1850 einer regen Erinnerungstätigkeit gewichen. Einzelpersonen wie Ernst Abbe und Dietrich Georg Kieser setzten Schiller Gedenksteine, Bürgerkomitees ermöglichten den Ankauf von Schiller-Büsten in der Tradition des Stuttgarter Bildhauer Johann Heinrich Dannecker. Auch Schillers Gartenzinne wurde – nach ursprünglich Goetheschen Plänen – 1978/79 rekonstruiert.

    Gemäß dem Schiller’schen Postulat, dass der ideale Garten sowohl „für das Auge als für das Herz und den Verstand zu einem charakteristischen Ganzen zu machen“ sei, haben nun all diese Jenaer Denkmäler einen Platz in dem Garten gefunden, der an das einzige noch authentische Schillerhaus in Jena angrenzt. „Der Schillergarten wird auf diese Weise zu einem Erinnerungsgarten, der dokumentiert, wie über die verschiedenen Epochen hinweg Schiller gedacht worden ist“, erläutert der Leiter des Universitätsarchivs Dr. Joachim Bauer, der das Projekt gemeinsam mit dem Leiter des Dezernats für Liegenschaften und Technik, Udo Hätscher, betreut hat.

    In dieser neuen Form wurde der Schillergarten heute der Öffentlichkeit übergeben, die ihn künftig unabhängig von einem Besuch im Schillerhaus kostenlos besuchen kann. Mit Zitaten aus Schillertexten und Werken seiner Zeitgenossen führte Schauspieler Jürg Wisbach die Gäste zur Eröffnung durch den Garten. Er hat auch dem Kurzfilm über Schiller, der heute ebenfalls Premiere hat und künftig im Schillerhaus zu sehen sein wird, seine Stimme geliehen.

    Nachdem im frühen 19. Jahrhundert kaum Hinweise auf Schiller in Jena zu finden waren, hat sich dieser Zustand in der Gegenwart nun deutlich geändert. Der Schillergarten kann nunmehr für sich beanspruchen, der Ort mit der größten Dichte an Schillerdenkmälern zu sein.

    Kontakt:
    Dr. Joachim Bauer
    Universitätsarchiv Jena
    Bibliotheksplatz 2
    07743 Jena
    Tel.: 03641/940090
    E-Mail: Joachim.Bauer[at]uni-jena.de

    Udo Hätscher
    Dezernat Liegenschaften und Technik der Universität Jena
    Nollendorfer Straße 26
    07743 Jena
    Tel.: 03641 / 931400
    E-Mail: Udo.Haetscher[at]uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Musik / Theater, Sprache / Literatur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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