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09.07.1997 00:00

Ethik für werdende Ärzte

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Bochum, 09.07.1997 Nr. 138

    Ethik für Ärzte

    Im Vorgriff auf die neue Approbationsordnung

    Interdisziplinäre Arbeitsgruppe ,Medizinethik" gegründet

    Die Medizinische Fakultät der RUB hat in der vergangenen Woche eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe Medizinethik gegründet. Damit stellt sie sich als eine der ersten Universitäten auf die Gegebenheiten der angekündigten Approbationsordnung ein. Zum ersten Sprecher wurde Prof. Dr. Michael Zenz (RUB, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Schmerztherapie der Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinik Bergmannsheil, Bochum) gewählt.

    Von Apparatemedizin bis Sterbehilfe

    Fragen zur Ethik in der Medizin nehmen einen breiten Raum in der öffentlichen Diskussion ein. Genmanipulation, Sterbehilfe, sogenannte Apparatemedizin, Tierversuche, Transplantationsmedizin, knapper werdende Ressourcen im Gesundheitswesen machen nicht nur viele ratlos, sondern polarisieren auch unsere Gesellschaft. Die wissenschaftliche Medizin kann sich nicht nur mit den fachlichen Antworten beschäftigen. Sie muß auch den gedanklichen Hintergrund und die begleitenden Probleme aufarbeiten und zu Lösungen und Erklärungen beitragen. Dieser Notwendigkeit trägt auch die neue Approbationsordnung für Ärzte Rechnung, indem sie Unterricht in ethischen Fragen für Medizinstudenten vorsieht.

    Zusammenarbeit mit Theologen, Psychologen, Juristen etc.

    Die neue Arbeitsgruppe der Medizinischen Fakultät ist interdisziplinär angelegt: In ihr sollen auch Wissenschaftler anderer Disziplinen mitarbeiten, wie Theologen, Psychologen, Philosophen, Juristen u. a. Der erste Sprecher der Arbeitsgruppe, Prof. Dr. M. Zenz, gehört seit Jahren zu den prominentesten Verfechtern für die Ausbildung von Ärzten in der Schmerztherapie. Zu den Aufgaben der Arbeitsgruppe gehört die Lehre für Studenten, Ärzte und Pflegepersonal, die Erforschung von bestimmten Fragestellungen, aber auch Kommunikation und Aufklärung für die Öffentlichkeit.

    Vorarbeiten im Zentrum für Medizinische Ethik Bochum

    Die Arbeitsgruppe kann langjährige Vorarbeiten des Zentrums für Ethik in der Medizin aufbauen, das die Reihe ,Medizinethische Materialien" herausgibt; inzwischen sind mehr als 100 Hefte zur Medizinethik erschienen (Bezugsquelle: Zentrum für Medizinische Ethik Bochum, RUB, GA 3/53, 44780 Bochum, http://www.ruhr-uni-bochum.de/zme/zme.html). Außerdem hat das Zentrum Ringvorlesungen und Symposien veranstaltet und auch in der Forschung wichtige Ansätze geliefert, insbesondere zu Fragen von Patientenverfügungen. Die zukünftige Mitarbeit in der Arbeitsgruppe steht allen Angehörigen der RUB offen. Noch in diesem Jahr soll eine öffentliche Podiumsdiskussion zu Fragen der Ethik in der Medizin durchgeführt werden. Auf diese Weise sollen einerseits die Probleme besser identifiziert werden und andererseits dem Informationsdefizit in der Öffentlichkeit Rechnung getragen werden.

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Michael Zenz, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Schmerztherapie der Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinik Bergmannsheil, Bürkle de la Camp Platz 1, 44789 Bochum, Tel. 0234/3026825, Fax: 0234/3026834


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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