idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Herbarium Haussknecht kehrt an die Universität Jena zurück
Jena (14.06.10) Ohne größere Schäden kehrt seit heute (14.6.) die Sammlung des Herbarium Haussknecht in die Friedrich-Schiller-Universität Jena zurück. Die Sammlung gepresster und getrockneter Pflanzen hatte vor über zwei Monaten ausgelagert werden müssen, um einer möglichen Zerstörung durch den Tabakkäfer zuvor zu kommen. Nachdem der Schädling entdeckt und durch Zoologen der Jenaer Universität umgehend identifiziert werden konnte, hatte die Universität rasch reagiert. Die wertvolle Sammlung, die zu den größten in Deutschland gehört, war Ende März in Kühlhäuser nach Erfurt transportiert worden. Die fünf LKW-Ladungen wurden zweimal auf max. -25 °C tiefgefroren. Dazwischen lag eine sechswöchige Auftauphase, um noch eventuell überlebende Eier des Tabakkäfers zum Schlüpfen der Larven anzuregen. „Wir gehen davon aus, dass kein Schädling überlebt hat und alle Tabakkäfer in der Kälte zurückblieben“, sagt Dr. Hans-Joachim Zündorf, der für die Sammlung verantwortliche Mitarbeiter des Herbariums. Heute und in den nächsten Tagen werden die ca. eine Million Sammlungsstücke, die ausgelagert waren, wieder in die inzwischen desinfizierten Räume der Universitätssammlung eingeordnet.
„Schädlingsbefall ist in einem Herbarium nicht ungewöhnlich, auch wenn wir alle möglichen Schutzmaßnahmen treffen“, sagt Dr. Zündorf. Aber die Tabakkäfer waren eine neue Form, die die Pflanzensammlung mit ihren teilweise unschätzbaren älteren Belegen traf. „Dank der guten Zusammenarbeit mit den Zoologen und vielen weiteren Partnern sowie der sofortigen Unterstützung durch die Universitätsleitung konnte größerer Schaden abgewendet werden“, freut sich Zündorf.
Es wird noch rund eine Woche dauern, bis die Mappen mit den Herbarbögen, die nebeneinander eine Länge von ca. einem Kilometer ergeben würden, wieder eingeräumt sind. Danach steht der einmalige Kultur- und Forschungsschatz wieder für Lehre und Forschung zur Verfügung.
Kontakt:
Dr. Hans-Joachim Zündorf
Herbarium Haussknecht der Universität Jena
Fürstengraben 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 949280
E-Mail: h.j.zuendorf[at]uni-jena.de
http://www.uni-jena.de/Herbarium_Haussknecht__JE_.html - weitere Informationen zum Herbarium Haussknecht.
Dr. Hans-Joachim Zündorf untersucht einen Herbarbogen auf Schäden.
Foto: Peter Scheere/FSU
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).