idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
17.06.2010 16:22

Seemann Kumpel Eisenbahner - Sozialversicherung zwischen 1880 und 1930

Marc Liedtke Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Schiffahrtsmuseum

    Ausstellung über die Geschichte der Arbeitswelten und der sozialen Sicherungssysteme in Seefahrt, Bergbau und Bahnwesen vom 19. Juni bis 17. Oktober 2010 im Deutschen Schiffahrtsmuseum

    Arbeitsunfähigkeit war schon immer das größte Armutsrisiko. Die Ausstellung „Seemann Kumpel Eisenbahner“ wirft einen Blick in die historischen Arbeitswelten auf See, unter Tage und auf Schienen. Sie fragt nach alltäglichen und besonderen Gesundheits- und Unfallgefahren und stellt die Entwicklung der sozialen Absicherung in drei Branchen dar.

    Diese hatten vor der „Bismarck’schen“ Sozialgesetzgebung, also dem Beginn der Pflichtversicherungen in den 1880er Jahren, jeweils eigene Fürsorgetraditionen in Form von Schiffergilden, Knappschaften und Einheitskassen. Die Entwicklungen, Fortschritte und Lücken in der sozialen Absicherung verfolgt die Ausstellung für den Zeitraum von 1880 bis 1930.
    Sie veranschaulicht sie mit oft tragischen Einzelfällen, anhand derer erzählt wird, welche Versorgung einem Seemann, Kumpel oder Eisenbahner zu bestimmten Zeitpunkten (1880, 1910, 1930) zugestanden hätte.

    Malaria, Staublunge und Rheuma: Diese drei berufsbedingten Krankheiten zeigen beispielhaft, wie man mit dem jeweiligen Krankheitsbild umging und welche Therapie- und Schutzmaßnahmen auch einfachen Seeleuten, Kumpeln und Eisenbahnern zur Verfügung standen – oder auch nicht. Die zentrale Frage lautet: War Gesundheit Privatsache und Krankheit ein normales Berufsrisiko – und ab wann und wie mussten auch die Arbeitgeber für die Folgen einstehen?

    Typische Arbeitsunfälle vom Maststurz über die Schlagwetter-Explosion bis zur Zugentgleisung erzählen von den alltäglichen und besonderen Gefahren der Seeleute, Kumpel und Eisenbahner. Die Finanzierung der Heilbehandlung, Krankengeld, Unfall- und Hinterbliebenrenten – das sind die doppelten Böden, die man nun auch in Seefahrt, Bergbau und Bahnwesen verstärkt einzog.

    Die kleine Sonderausstellung präsentiert in einer ungewöhnlichen Zusammenschau eine Vielzahl eindrücklicher Fotos und überraschender Objekte, etwa präparierte Malariamücken, historische Arbeitskleidung, medizinisches Gerät, ein raumhohes Original-Zugsignal aus der Zeit um 1900, ein Seefahrtsbuch von der TITANIC, Arbeitsschutzplakate und vieles mehr.
    Die Ausstellung entstand im Rahmen des Forschungsprojekts der Leibniz-Gemeinschaft „Vergangenheit und Zukunft sozialer Sicherungssysteme am Beispiel der Bundesknappschaft und ihrer Nachfolger“. Begleitend erscheint eine gleichnamige Katalogbroschüre von Lars U. Scholl (Herausgeber) und Sonja Kinzler und Jens Buttgereit (Bearbeiter).

    Zur Eröffnung der Ausstellung am Samstag, 19. Juni, 11 Uhr im Vortragssaal des Deutschen Schiffahrtsmuseums wird neben Prof. Dr. Lars U. Scholl, geschäftsführender Direktor des DSM, auch die Kuratorin der Ausstellung,
    Dr. Sonja Kinzler, sprechen. Anschließend wird zu einem Rundgang durch
    die Ausstellung eingeladen. Die Sonderausstellung wird noch bis 17. Oktober 2010 im DSM zu sehen sein.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).