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Wissenschaft
Bochum, 24.03.1998 Nr. 64
Studienpreis für Maschinenbauer der RUB
Schraubradgetriebe auf dem Prüfstand
Brillanter Abschluß eines rasanten Studiums
Wenn der Motor leise laufen soll, es also nicht auf das Drehmoment ankommt, setzen Hersteller kleine Schraubradgetriebe ein - z.B. in Haushaltsgeräten, aber auch in der Kfz-Industrie. Dennoch fehlen ihnen sichere Berechnungsgrundlagen. Hilfe verspricht nun Dipl.-Ing. Peter Barton mit seiner Diplomarbeit ,Entwicklung und Konstruktion eines Prüfstandes zur Untersuchung der Tragfähigkeit von Schraubradgetrieben der Werkstoffpaarung Stahl/Kunststoff". Für seine hervorragende Arbeit erhält Barton am 03.04.1998 im Schloß Bruchsal den mit DM 3.000 dotierten Studienpreis der SEW-EURODRIVE-Stiftung, des weltweit größten Herstellers von Getriebemotoren. Die Arbeit wurde am Lehrstuhl von Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Predki (Maschinenelemente, Getriebe und Kraftfahrzeuge, Fakultät für Maschinenbau der RUB) betreut.
Preiswert und wartungsfrei
Schraubradgetriebe werden z.B. in Fensterhebern, Türschließsystemen, zur Sitzverstellung, in Schiebedächern von Automobilen, ebenso in den meisten Haushaltsgeräten eingebaut. Sie sind billig, geräuscharm, zuverlässig und erfordern nur geringe oder keine Wartung - Gründe, weshalb häufig Kombinationen von Ritzel aus Stahl und Rad oder Zahnstange aus Kunststoff gewählt werden. Diese Zusammenstellungen ermöglichen u.a., mit wenig oder sogar ohne Schmierstoffe auszukommen, was aufwendige Gehäuseabdichtungen oder Gehäuse überhaupt erübrigen kann.
Schnelles Anfahren und plötzliches Abbremsen
Wenig bekannt ist, welche Drehmomente, Belastungen, Reibungen, Temperaturen, Verformungen, usw. bei kleinen Schraubradgetrieben auftreten. Um die Kenntnisse zu verbessern, konstruierte der Bochumer Wissenschaftler einen Prüfstand mit kompletter Meß- und Steuerungstechnik. Auf ihm können nun typische Belastungszyklen wie schnelles Anfahren, konstante Belastung, schlagartiges Abbremsen geprüft werden - bei Temperaturen bis zu 80 Grad Celsius.
Prüfen, wenn Antriebe blockieren
Einen zweiten Prüfstand rüstete Dipl.-Ing. Barton mit Winkelgebern an den An- und Abtriebswellen aus. Diese mit einer sehr schnellen Meßtechnik ausgestattete Anordnung liefert - sehr viel genauer als bisher möglich- Daten über die Bewegungsverhältnisse, wenn Antriebe blockieren. Damit gewinnt man Aufschluß über auftretende Verdrehungen, Verbiegungen und Verformungen. Sie bestimmen wesentlich die Lebensdauer des Getriebes.
Studium mit "Auszeichnung" beendet
Übrigens: Peter Barten hat als einziger von 200 Absolventen des Studiengangs Maschinenbau der RUB im Jahr 1997 mit der Note ,Auszeichnung" bestanden - und dies nach nur acht Semestern (Durchschnitt: 12,6 Semester). Derzeit ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Predki und arbeitet an einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Projekt über Schnecken- und Schraubradgetriebe mit Schnecken aus Stahl und Rädern aus Kunststoff.
Weitere Informationen
Dipl.-Ing. Peter Barton, Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Maschinenbau, Lehrstuhl für Maschinenelemente, Getriebe und Kraftfahrzeuge, 44780 Bochum, Tel. 0234/700-4061, Fax: 0234/7094-160.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Maschinenbau
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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