idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Interdisziplinäre und internationale Tagung zu Theorie und Praxis des theologisch-politischen Komplexes vom 20. bis 23. September
Politik und Religion sind ein Paar, das man schon im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts für nicht mehr zusammengehörig hielt. Zu weit fortgeschritten war die Säkularisierung der Gesellschaft, die formale Trennung von Staat und Kirche - zumindest in Europa. Fragen nach dem Verhältnis zwischen der politischen Legitimation eines Staates und religiösen Weltdeutungen schienen damals überholt. Zu Unrecht, wie die Wissenschaftler heute glauben. Sei es der Nationalsozialismus und seine Überwindung, sei es die politische Kultur in "GodŽs own country", den USA, seien es die jüngeren Entwicklungen in islamisch dominierten Staaten - die Verbindungen zwischen weltlicher Macht und geistiger Legitimation sind noch immer existent.
Ist eine religiöse Legitimation auch für den modernen Staat unentbehrlich? Wie trägt Religion dazu bei, staatliche Herrschaft (und Restriktion) zu sichern? Welche Religionen haben in diesem Komplex eine besondere Rolle gespielt? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt einer internationalen und interdisziplinären Tagung, zu der vier wissenschaftliche Gesellschaften unter Federführung des Lehrgebiets Philosophie am Fachbereich Rechtswissenschaften an Universität Hannover vom 20. bis 23. September 2001 einladen.
Von Donnerstagnachmittag bis Sonntagmittag werden hochkarätige Wissenschaftler aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, der Schweiz und Israel historische und aktuelle Fragen über die Verknüpfung von geistlicher und weltlicher Macht diskutieren. Dabei stehen die Obrigkeitsdiskussion bei Luther ebenso auf dem Programm wie die Situation in der islamischen Welt heute und die Auseinandersetzung zwischen Hans Kelsen und Carl Schmidt über Politische Theologie.
Die Öffentlichkeit wird vor allem zu einem Vortrag des Züricher Professors Hermann Lübbe eingeladen, der am 21. September um 20 Uhr (Hörsaal VII/3, Conti-Campus, Königsworther
Platz 1) über "Religion und Politik nach der Aufklärung" spricht.
Anmeldungen zur Tagung bitte schriftlich an :
Prof. Dr. Manfred Walther, LG Philosophie, FB Rechtswissenschaften, Königsworther Platz 1,
30167 Hannover, Fax: (0511) 762-7 01 01 22,
E-Mail: Manfred.Walther@rphil.uni-hannover.de , die Tagungsgebühr beträgt 25 Mark bzw. zehn Mark für Studierende.
Hinweis an die Redaktion:
Die Tagung "Religion und Politik", die von der Stiftung Niedersachsen finanziell gefördert wird, findet vom 20. September bis
23. September im Leibnizhaus, Holzmarkt 4-6, 30159 Hannover statt. Für weitere Fragen steht Ihnen Prof. Dr. Manfred Walther, einer der Organisatoren, unter Tel. (0511) 61 21 41 oder
E-Mail Manfred.Walther@rphil.uni-hannover.de gern zur Verfügung.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).