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Bonner Mediziner haben weltweit erstmalig einen Patienten operiert, bei dem ein neuartiges Kathetersystem zum Einsatz gekommen ist. Zur Behandlung eines 49 Jahre alten Patienten, der unter Vorhofflimmern litt, verwendeten Priv.-Doz. Dr. med. Thorsten Lewalter und Prof. Dr. Berndt Lüderitz von der Medizinischen Klinik und Poliklinik II des Universitätsklinikums Bonn das neue System, bei dem ein einzelner Katheter zum erkrankten Vorhof des Herzens vorgeschoben wird. Mit dem Mikrokatheter können die Ärzte nicht nur das erkrankte Gewebe untersuchen und über elektrische Signale den Erkrankungsherd bestimmen, sondern diesen dann auch mit einem Hochfrequenzstrom veröden. Bislang waren dazu zwei oder mehr Katheter notwendig.
"Die Kombination von Diagnose und Therapie in einem Kathetersystem stellt in der Behandlung des sogenannten fokalen Vorhofflimmerns ein neues Konzept mit wichtigen Vorteilen für den Patienten dar", sagt Klinikdirektor Prof. Dr. Berndt Lüderitz. "Dadurch, dass nur noch ein Katheter durch die Vorhofscheidewand in den linken Vorhof vorgeführt werden muss, gibt es weniger Komplikationsquellen."
Herzerkrankungen gehören zu den häufigsten Todesursachen in den Industrieländern. Unter den Herzrhyhthmusstörungen ist das Vorhofflimmern die häufigste Form: Allein in Deutschland gibt es über 1 Million Patienten. Beim Vorhofflimmern kommt es zu einer ungeordneten Tätigkeit der Vorhöfe des Herzens, die sich normalerweise rhythmisch zusammenziehen. Die Folge ist eine unregelmäßige Schlagfolge der Herzkammern. Ursachen für Vorhofflimmern sind organische Herzerkrankungen wie Herzinfarkt oder verengte Herzkranzgefäße. Charakteristische Symptome sind unregelmäßiger Herzschlag, aber auch Herzrasen, Herzklopfen, Luftnot und Schmerzen hinter dem Brustbein deuten auf Herzrhythmusstörungen hin.
Entwickelt wurde der Mikrokatheter "Revelation Helix" von der Firma Cardima. Das neue Konzept könnte nach Meinung der Bonner Mediziner die Erfolgsquote der Verödungstherapie bei Vorhofflimmern deutlich erhöhen. Der erste Patient, der Anfang der Woche in Bonn behandelt wurde, nimmt an einem einjährigen Nachsorgeprogramm teil. In dieser Zeit hoffen die Ärzte, Aufschluss über den langfristigen Erfolg der neuen Therapieform zu erhalten.
Ansprechpartner für die Presse: Prof. Dr. Berndt Lüderitz, Medizinische Klinik und Poliklinik II des Universitätsklinikums Bonn, Telefon: 0228/287-5218, E-Mail: b.luederitz@uni-bonn.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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