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10.08.2001 13:33

Wer suchet, der findet - nicht! DIE-Projekt untersucht bibliothekseigene Mediendatenbank

Christine Schumann M. A. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Institut für Erwachsenenbildung

    Im Netz der digitalen Informationen wird es immer schwieriger, relevante Informationen herauszufiltern. Im Rahmen des Projekts "Entwicklung und Förderung innovativer weiterbildender Lernarrangements in Kultur- und Weiterbildungseinrichtungen" (EFIL) des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE), Frankfurt/M. wurde deshalb untersucht, wie Besucher/innen der Stadtbücherei Stuttgart mit Hilfe des Literatur- und Medienrecherchesystems OPAC (Online Public Access Catalog) Informationen suchen - und ob sie diese dann auch tatsächlich finden. Wie sich herausstellte, kamen selbst geübte Computernutzer/innen häufig nicht zum gewünschten Ergebnis.

    Der Online-Katalog OPAC der Stadtbücherei Stuttgart bietet den Zugriff auf die Bestandsdatenbank der Bücherei. Er gibt die bibliographischen Angaben, den Standort und die aktuelle Verfügbarkeit der Bücher und Medien an. Mit der Untersuchung wollten die DIE-Wissenschaftler nun herausfinden, ob das Computerprogramm intuitiv verständlich ist und die erwarteten Ergebnisse tatsächlich liefert.

    Folgende Fragen sollten mit dieser Untersuchung beantwortet werden:
    - Wie beurteilen die Nutzer das Screen-Design des OPAC?
    - Verstehen die Nutzer die Eingabemasken und ihre Funktionalität?
    - Verstehen die Nutzer die Unterschiede zwischen Navigations- und Interaktionselementen?
    - Sind die Navigationselemente für die Nutzer intuitiv verständlich?
    - Verstehen die Nutzer die Bedeutung der einzelnen Eingabefelder?
    - Verwenden die Nutzer Möglichkeiten zum Ersetzen von Wortteilen durch Parameter (wie z.B. "*", "?", o.ä.)?
    - Ist den Benutzern der Unterschied zwischen Stichwort und Schlagwort klar?
    - Kommen die Nutzer mit den verschiedenen Frames zurecht?
    - Wird die Hilfefunktion genutzt? Und wie?
    - Welche generellen Suchstrategien verfolgen die Nutzer?
    - Was konkret wünschen sich die Nutzer zusätzlich?

    Bei der Untersuchung wurden Testpersonen an einen Computer gebeten, an dem sie mit der Lösung von insgesamt 21 kleinen realitätsnahen Aufgaben die unterschiedlichen theoretisch verfügbaren Such- und Hilfemöglichkeiten des OPACs nutzen sollten. Dabei wurden sie mit Hilfe von Videokameras, einer entsprechenden Tonaufzeichnung und einer Aufzeichnung der Mausbewegungen "überwacht". Ein aufwändiges, aber notwendiges Setting, um festhalten zu können, welche Suchmechanismen die Nutzer/innen haben.

    Die Ergebnisse waren ernüchternd:
    Selbst geübte Computernutzer konnten die Aufgabenziele nicht immer erreichen. Dies lag hauptsächlich am Aufbau des Programms, das sich an bibliothekarischen Begriffen orientiert. Auch werden unterschiedliche Vorkenntnisse nicht berücksichtigt. Zum Beispiel ist das Ersetzen von Wortteilen durch Parameter für denjenigen, der diese Möglichkeit kennt, hilfreich; für alle anderen aber führt die Suche ohne den Gebrauch dieser Funktion zu keinem Ergebnis. Besonders nachteilig dabei ist, dass es keine kontextsensitive Hilfe gibt: Oft wurden Navigationsfelder nicht verstanden, Erklärungen waren zu kompliziert und Standortbeschreibungen verwirrend. Zusätzliche Hürden, wie z.B. ein bestimmtes Buch in italienischer Sprache zu suchen, konnten oft nicht gemeistert werden, da dies entweder nicht machbar schien, oder die entsprechende Funktion so versteckt war, dass sie nicht gefunden werden konnte.
    Auch geht die Bedienbarkeit der Oberfläche nicht von den Anforderungen und der Erwartungshaltung der Nutzer aus. Besonders fehlen hier motivierende Elemente, die ungeübte Nutzer ermutigen würden.
    Aufgrund der Untersuchungsergebnisse wird nun ein neues System entwickelt, das auf die unterschiedlichen Anforderungen eingehen wird. Dabei werden einerseits die inhaltlichen Bereiche verändert, andererseits durch die Gestaltung der Oberfläche zielgruppenspezifische und motivierende Zugänge ermöglicht.

    Weitere Informationen
    Achim Puhl, DIE-Projektbüro Neu-Ulm, Robert-Stolz-Str. 21, 89231 Neu-Ulm, Fon 0731/7254866, Fax 0731/7254867, E-Mail puhl@die-frankfurt.de

    Richard Stang, Fortbildung und Beratung, Deutsches Institut für Erwachsenenbildung, Hansaallee 150, 60320 Frankfurt/Main, Fon 069/95626-126, Fax 069/95626-174, E-Mail stang@die-frankfurt.de

    Projektsekretariat: Claudia Loch, DIE, Fon 069/95626-272, E-Mail loch.claudia@die-frankfurt.de
    URL: www.die-frankfurt.de/efil


    Weitere Informationen:

    http://www.die-frankfurt.de/efil


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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