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Universität Jena am Aufbau eines Business-Angels-Netzwerks Thüringen beteiligt
Jena (23.07.10) „Bei jeder Existenzgründung im High-Tech-Bereich kommt der Moment, dass eine Finanzierungslücke eintritt“, weiß Prof. Dr. Kurt-Dieter Koschmieder, Prorektor für Lehre und Struktur der Universität Jena. Meist ist dies der Fall, wenn die Gründungsidee ausgearbeitet ist und bevor die Produktion anlaufen kann. „Die Universität tut viel bei der Begleitung der Gründung, aber sie kann kein Startkapital zur Verfügung stellen, das ist auch nicht ihre Aufgabe“, sagt der Jenaer Gründungs-Experte. Doch den Kontakt zu potenziellen Kapitalgebern aufzubauen und damit den Weg von der Idee bis zur erfolgreich produzierenden Firma zu gestalten, das sieht die Friedrich-Schiller-Universität schon als ihre Aufgabe. Und dabei ist sie jetzt dank einer Förderung des Thüringer Wirtschaftsministeriums einen Schritt weiter gekommen. Das Ministerium stellt dem Servicezentrum Forschung und Transfer (SFT) der Jenaer Universität, dem Technologie- und Gründerzentrum Gera, der Firma IQ2b GmbH Weimar und der TowerConsult GmbH Jena als Koordinator 585.000 Euro für drei Jahre zur Verfügung, um ein Thüringer Business-Angels-Netzwerk (ThüBAN) auf- und auszubauen.
Business Angels sind erfolgreiche Unternehmer oder auch Firmen, die mit Know-how, Kapital und Kontakten wachstumsstarke Gründungen unterstützen und ihnen v. a. zum notwendigen Kapital verhelfen, aber auch mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Die Universität finanziert mit ihrem Anteil eine halbe Stelle im SFT, um ihre Existenzförderung weiter auszubauen. Konkret sollen vor allem Veranstaltungen kreiert und durchgeführt werden, die Gründer und ihre Ideen mit potenziellen Finanziers zusammenbringen. Bei diesen Kontaktbörsen sollen etwa Risikokapitalgesellschaften früh das Potenzial des Gründer-Campus Jena-Weimar kennenlernen. „Wir wissen aus den vergangenen Jahren, wie viele gute Ideen in der Universität schlummern“, sagt Dr. Kerstin Rötzler, Leiterin des SFT, das alleine in den letzten beiden Jahren rd. 1,5 Millionen Euro für Gründerstipendien und Forschungstransfer eingeworben und an die Gründer weitergereicht hat. „Seit 1998 wurden im Gründer-Campus Jena-Weimar 830 Gründungsinteressierte beraten, 96 Teams gründeten sich aus“, kann Rötzler auf eine gute Bilanz verweisen. Für 35 Teams davon konnte eine finanzielle Förderung durch Land oder Bund eingeworben werden. „Damit wird meist die Zeit zur Ausarbeitung des Businessplans finanziert“, weiß Rötzler. Doch gerade für den Aufbau der Produktion fehle oft das Geld, „weil sich viele Kapitalgeber noch nicht in Thüringen umsehen. Hier wollen wir durch das Business-Angels-Netzwerk nun verstärkt Kontakte herstellen“, sagt die Forschungstransfer-Expertin der Universität Jena.
Dazu werden neben den Kapitalgebern auch weitere Experten gesucht, die die Jung-Unternehmer beraten. „Das Potenzial unter den Emeriti der Universität ist groß“, weiß Rötzler, hofft aber auf weitere Freiwillige, „auch aus der Wirtschaft“, wie sie betont. Doch nicht nur ältere Experten sind gefragt. „So engagiert sich beispielsweise die asphericon GmbH, eine erfolgreiche Ausgründung der Friedrich-Schiller-Universität, selber als Unterstützer junger Firmen“, erzählt Dr. Rötzler. „Es geht allen stärker um das Netzwerk, als um die mögliche Konkurrenz“, verweist sie auf einen Standortvorteil, der nun mit Engelshilfe weiter ausgebaut werden soll.
Kontakt:
Dr. Kerstin Rötzler
Servicezentrum Forschung und Transfer der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel.: 03641 / 931070
E-Mail: forschung[at]uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
regional
Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
Deutsch
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