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17.08.2001 10:23

Anreiz für spannende Methodendiskussion

Kay Gropp Kommunikation und Marketing
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    Prof. Dr. David Aldridge, Lehrstuhlinhaber für qualitative Forschung in der Medizin und der Diplom-Musiktherapeut Wolfgang Schmid reisen im September zu einer internationalen Konferenz nach Spanien.

    Auf den Weg nach Spanien werden sich im September die beiden Witten/Herdecker Dozenten Prof. Dr. David Aldridge und Wolfgang Schmid vom Institut für Musiktherapie machen.
    Sie sind als Referenten zu einer internationalen Konferenz von Musik-, Tanz- und Kunsttherapeuten eingeladen, die vom 14. bis zum 16. September in Vitoria-Gasteiz stattfindet. Im Mittelpunkt steht die Frage, welchen therapeutischen Nutzen Kunst und Musik bei degenerativen Erkrankungen des Zentralnervensystems wie zum Beispiel Multiple Sklerose (MS), Morbus Parkinson oder Morbus Alzheimer haben können.
    MS ist neben der Epilepsie die zweithäufigste neurologische Krankheit, die im frühen und mittleren Erwachsenenalter zu Störungen führt und die häufigste chronisch-entzündliche Erkrankung des Nervensystems. Die genaue Patientenzahl ist, wie bei fast allen Krankheiten, nicht bekannt. Schätzungen zufolge erkranken jedoch allein in Deutschland jährlich 4500 Menschen neu an MS. Weltweit geht man von 2,5 Millionen Betroffenen aus.
    MS bringt Einschränkungen in fast allen Bereichen des täglichen Lebens mit sich. Die Beschwerden entwickeln sich weitgehend unvorhersehbar und können sich in Gefühls- und Sehstörungen oder Koordinationsproblemen der Arme und Beine bis hin zu Lähmungen oder Sprach- und Sprechstörungen äußern. Eine Heilung ist bislang nicht möglich.
    Schmid betreut seit fünf Jahren Menschen mit MS im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke. Er arbeitet dort in einem interdisziplinären Team mit Ärzten, Pflegenden, Krankengymnasten und Logopäden. In der Musiktherapie sieht er, wie auch in den anderen Kunsttherapien, eine sinnvolle und notwendige therapeutische Ergänzung zur medikamentösen Behandlung und zu den traditionellen Therapien wie Krankengymnastik oder Ergotherapie. "Mein Angebot an den Patienten ist, gemeinsam mit ihm, mit dem was er spielt und singt, Musik zu machen. Es geht mir darum, dem durch seine Krankheit eingeschränkten Menschen einen künstlerischen Zugang anzubieten, der an seinen kreativen Fähigkeiten ansetzt und ihn nicht nur auf Defizite zurückwirft", erklärt er. Musik sei in hohem Maße kontaktstiftend, und kann aufgrund ihrer Unmittelbarkeit auch zurückgezogenen oder körperlich sehr eingeschränkten Menschen Möglichkeiten des Ausdrucks zur Verfügung stellen. "Dass wir in der Musik etwas Schönes machen, dass der Patient Spaß und Freude entwickelt und sich selbst wieder als Handelnden erlebt, der etwas kann, ist für viele MS-Patienten eine wichtige und entlastende Erfahrung. Klassische Unterscheidungen in gesund und krank, richtig oder falsch verlieren hier ihren Sinn", betont Schmid.
    Vom Erfahrungsaustausch mit Fachkollegen aus anderen Ländern im Rahmen der Konferenz erwartet Schmid spannende, möglicherweise auch kontroverse Diskussionen: "Aber wenn es uns gelingt, Behandlungsansätze aus dem Bereich der Kunsttherapien für Menschen mit MS genauer zu beschreiben und festzuhalten, kann dies letztlich nur wieder den Patienten zugute kommen. "

    Kontakt:
    Wolfgang Schmid: 02302/926-772
    Prof. Dr. David Aldridge: 02302/926-774


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Kunst / Design, Medizin, Musik / Theater, Pädagogik / Bildung, Psychologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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