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22.08.2001 11:25

Web-Benchmark für die Tourismus-Branche

DI Markus W. Lauboeck Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Wirtschaftsuniversität Wien

    Studie der Wirtschaftsuniversität Wien stellt touristische Web-Auftritte auf den Prüfstand. Nachstehende Zwischenergebnisse werden am 22. August beim Europäischen Forum Alpbach 2001 präsentiert.

    Im Rahmen einer von der Wirtschaftskammer Österreich in Auftrag gegebenen Studie wurden mehr als 650 europäische Informationsanbieter des Tourismus-Sektors einem detaillierten Benchmark unterzogen. Zentrale Forschungsfrage war der Stand der österreichischen Tourismusangebote im World Wide Web. Dabei wurden sowohl vergleichende Untersuchungen im deutschsprachigen Raum inklusive regionaler Betrachtungen als auch Longitudinalanalysen durchgeführt. Auf Basis dieser Resul-tate erfolgte die Ableitung kritischer Erfolgsfaktoren und konkreter Empfehlungen für die Wirtschaftspolitik. Der Studie liegen neue Technologien zur automatisierten Analyse Web-basierter Informationssysteme zugrunde, welche im Rahmen des Projekts webLyzard (http://www.webLyzard.com/) entwi-ckelt und in Kooperation mit der Abteilung für Wirtschaftsinformatik (http://wwwi.wu-wien.ac.at), der Abteilung für Produktionsmanagement (http://indi.wu-wien.ac.at) sowie dem Institut für Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftsuniversität Wien (http://tourism.wu-wien.ac.at/) zur Anwendung kamen. Ein Zwischenbericht dieser Studie wird beim Europäischen Forum Alpbach 2001 im Rahmen der Veranstaltung "eBusiness auf dem Prüfstand - Benchmarking Europa" präsentiert.

    Die Evaluierung des eigenen Webauftritts und der kontinuierliche Vergleich mit den Aktivitäten von Mitbewerbern beziehungsweise anderen Branchen zählen zu den wesentlichen Erfolgsfaktoren auf elektronischen Märkten. Viele Untersuchungen basieren auf der Beurteilung qualitativer Merkmale durch Experten. Dies reduziert die maximal mögliche Stichprobengröße und wirft Fragen bezüglich Validität und Reliabilität der Ergebnisse auf. Eine mögliche Antwort auf diese methodischen Probleme ist das im Rahmen der Studie eingesetzte, softwaregestützte Verfahren. Es generiert eine Fülle empirischer Vergleichsdaten und führt sowohl Erhebung als auch Vorverarbeitung dieser Daten automatisch und in sehr kurzen Zeitintervallen durch. Die gewählte Stichprobe umfasste neben den Informationsangeboten von Hotels, Städten, Regionen und Destinationen auch eine Reihe von Fluglinien und internationalen Buchungssystemen. Mittels statistischer Verfahren wurden die insgesamt mehr als 80 zu jeder Site erhobenen Variablen zu primären Einflussfaktoren aggregiert: Interaktivität, interne und externe Navigation, Multimedia, visuelle Redundanz, Text- und Dokumentformatierung, Multilingualität und Reichhaltigkeit der Sprache. Ergänzt wurden die strukturellen und textuellen Parameter durch eine Fragebogenuntersuchung. Diese konzentrierte sich auf die Hotels des deutschsprachigen Raums und konnte eine Rücklaufquote von 43.9% erzielen, was insgesamt 144 Unternehmen entspricht. Per Fragebogen wurden dabei folgende Erfolgskennzahlen erfasst: Bekanntheitsgrad der Site (= Anteil der Gäste, die den Webauftritt kennen), Anfragen- und Buchungsquote via Internet, Zeitpunkt und Art der Implementierung des Webauftritts.

    Um als Unternehmer erfolgreich seinen Betrieb am Markt zu etablieren ist es undenkbar, auf die Verwendung neuer Medien als komplementäre Vertriebskanäle zu verzichten. Der Beitrag solcher Medien als Kommunikationsform mit dem Kunden kann nur im Kontext der Markt-, Branchen- und Unter-nehmensumgebung beantwortet werden. Das World Wide Web verzeichnet eine zunehmende Bedeutung in der Wertschöpfungskette des Tourismus (mehr als 30% der Gäste österreichischer Hotels kennen den entsprechenden Webauftritt und rund 17% der Gäste haben ihre Zimmerreservierung via e-Mail oder Online-Reservierungsmöglichkeit gebucht). Daher sind elektronische Kommunikationsformen als unverzichtbare Ergänzung und Bereicherung traditioneller Medien zu sehen. Dies wird durch die Resultate der Studie deutlich bestätigt. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass öster-reichische Hotels von einem in den 90er-Jahren erarbeiteten Innovationsvorsprung profitieren, der jedoch zunehmend an Bedeutung verliert. Bei einer Betrachtung je nach Hotelkategorie zeigt sich, dass gerade die 4-Stern-Unternehmen zu den Wegbereitern neuer Kommunikationstechnologien zählen (siehe Abbildung 1, links). Besonders im Hinblick auf die Mehrsprachigkeit der angebotenen Informationen ist jedoch ein Aufholbedarf festzustellen. Laufende, nachhaltigen Kundennutzen stif-tende Verbesserungen und Erweiterungen sind in jedem Fall unumgänglich, wobei ein maximaler Nutzen in folgenden Bereichen zu erwarten ist:

    * Integration multilingualer Elemente (siehe Abbildung 1, rechts)
    * Erhöhung des Bekanntheitsgrades mittels Crossmedia-Initiativen
    * Integration interaktiver Elemente
    * Optimierung des internen Navigationsdesigns
    * Verbesserung des Informationsgehalts (Reichhaltigkeit und Anzahl von Dokumenten)
    * Beseitigung visueller Redundanz
    * Beteiligung an Portalen


    Weitere Informationen:

    Abteilung für Wirtschaftsinformatik
    http://wwwi.wu-wien.ac.at
    Abteilung für Produktionsmanagement
    http://indi.wu-wien.ac.at/
    Institut für Tourismus & Freizeitwirtschaft
    http://tourism.wu-wien.ac.at/
    webLyzard
    http://www.webLyzard.com/


    Bilder

    Zeitpunkt der Erstimplementierung nach Hotelkategorie (links) und Sprachanteil der Webauftritte österreichischer Hotels (rechts)
    Zeitpunkt der Erstimplementierung nach Hotelkategorie (links) und Sprachanteil der Webauftritte öste ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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