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11.08.2010 09:42

Wie die Oper in Frankreich Fuß fasste

Axel Burchardt Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Michael Klaper ist neuer Professor am Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena

    Jena (11.08.10) Frankreich um 1600 ist zwar ein Land des Pomps und der großen Literatur, aber noch längst kein Land der Oper. Zahlreiche Vorbehalte gegenüber dem Opern-Dorado Italien und der Oper als Kunstform verhinderten lange ein Aufkommen dieser Kunstform jenseits des Rheins. „Es geht in Frankreich erst um 1645 mit der Oper los“, sagt Prof. Dr. Michael Klaper von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Über den Import aus Italien entwickelte sich dann die französische (National-)Oper, weiß der neue Professor für Musikwissenschaft, der sich 2008 mit einer kultur-historischen Arbeit über die „Italienische Oper in Frankreich im 17. Jahrhundert“ an der Uni Erlangen-Nürnberg habilitiert hat.

    Doch das 17. Jahrhundert steht eigentlich für den späten Arbeitszeitraum des 39-jährigen Musikwissenschaftlers, der in Bietigheim-Bissingen geboren wurde. „Ein großer Reiz geht für mich vom Älteren aus, weil es gleichzeitig Nähe und Ferne umfasst“, beschreibt Michael Klaper, der in Tübingen und Erlangen Musikwissenschaft, Ältere Deutsche Literatur und Kunstgeschichte studiert hat. So hat er bereits direkt nach seinem Studium an einer Edition von Tropen – das sind mittelalterliche Neukompositionen – mitgearbeitet und seine Dissertation (2002) über „Die Musikgeschichte der Abtei Reichenau im 10. und 11. Jahrhundert. Ein Versuch“ verfasst. In dieser detektivischen Quellenarbeit verglich Klaper seine musikwissenschaftlichen Funde im Kontext der Lokalgeschichtsschreibung und verband dies mit der Musikgeschichte jener Zeit. „Reichenau, dieses Benediktinerkloster am Bodensee, hatte ein gewisses Gewicht in der Musikszene jener Zeit“, formuliert der Musikwissenschaftler vorsichtig das Ergebnis und betont: „Reichenau war eigenständig, aber anders als das benachbarte Sankt Gallen“.

    So zurückhaltend ist der neu berufene Professor des gemeinsamen Instituts für Musikwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar nicht immer. „Ich will die Ältere Musikgeschichte in Jena verankern“, nennt Prof. Klaper sein Ziel. Dazu will er intensiv in der Lehre mit den Studierenden diskutieren, denn er schätzt besonders die Rückkoppelung beim Unterrichten. In der Forschung will der Neu-Thüringer, der gerade mit seiner Familie nach Jena übersiedelt ist, die Oper interdisziplinär als Teil der Theatergeschichte erforschen. Außerdem plant er eine Edition von Texten zum Komponieren im frühen Mittelalter.

    Bei all dieser Fach- und Methodenkompetenz und seinem wissenschaftlichen Schwerpunkt in der Musik des Mittelalters und der Renaissance sollten Klapers musikalische Talente nicht übersehen werden. Der zurückhaltende Wissenschaftler singt nicht nur gut, er hat auch Unterricht in Gitarre, Cello und Klavier genommen. Zu Schulzeiten überlegte er noch, Musik zu studieren. Das Faible für das Ältere brachte ihn zur Musikwissenschaft und nach Jena, wo ihm die starken Geisteswissenschaften „ein gutes Umfeld“ liefern, wie er seit 2008 als Professorenvertreter bereits erkundet hat. Als neuer Professor für Musikwissenschaft will er diese Vernetzung in Fächer und Zeiten nun vertiefen.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Michael Klaper
    Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena
    Fürstengraben 18
    07743 Jena
    Tel.: 03641 / 944990
    E-Mail: michael.klaper[at]t-online.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Prof. Dr. Michael Klaper von der Universität Jena.
    Prof. Dr. Michael Klaper von der Universität Jena.
    Foto: Anne Günther/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Musik / Theater
    regional
    Personalia
    Deutsch


     

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