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Wissenschaft
Studierende haben Hotels in Wilhelmshaven unter die Lupe genommen
Wilhelmshaven/Oldenburg. Immer mehr Menschen wünschen sich Barrierefreiheit im Tourismus. Wie es um barrierenfreien Tourismus, seine Marktchancen aber auch Probleme bestellt ist, damit befassen sich Prof. Dr. Torsten Kirstges und Prof. Enno Schmoll vom Institut für Innovative Tourismus- und Freizeitwirtschaft (ITF) am Fachbereich Wirtschaft der Jade Hochschule.
Es sind nicht nur Menschen mit Behinderungen, die sich barrierefreien Tourismus wünschen. Angesichts der Demografie werden immer mehr alte Menschen Urlaub machen und sind auf gewisse Hilfen angewiesen. Selbst Familien mit Kindern verzweifeln immer wieder an unangenehmen Hindernissen in ihrer Umgebung. Wie angenehm eine barrierefreie Umgebung ist, kann man auf den AIDA-Schiffen erleben. Selbst wer keinerlei körperlichen Einschränkungen unterliegt, empfindet eine solche Umgebung als ausgesprochen angenehm.
Die reicht von schwellenlosen Räumen über Duschen ohne Beckenrand bis hin zu Haltegriffen, breiten und sich selbst öffnenden Türen sowie Rezeptionen und Büffets, die auch für Rollstuhlfahrer geeignet sind und ihnen ein autarkes Dasein ermöglichen. „Doch das ist längst nicht alles“, macht Torsten Kirstges klar. „Sobald ein Hotel verlassen wird, lauern die nächsten Hindernisse. Sei es in Form von hohen Bordsteinen oder unebener Pflasterung, um nur zwei Beispiele zu nennen.“
In Deutschland leben 8,5 Millionen Menschen mit einem Schwerbehindertenausweis. Sie sind seh-, geh- oder hörbehindert und ihre Zahl wird größer werden. „Wir wissen, dass rund 50 Prozent der Bevölkerung vom barrierefreien Tourismus profitieren würden, aber ihn herzustellen ist mit erheblichen Investitionen verbunden“, macht Torsten Kirstges deutlich.
Gemeinsam mit Studierenden hat er Hotels in Wilhelmshaven unter die Lupe genommen und festgestellt, dass kein Haus vollständig barrierefrei ist. „Lediglich neu gebaute Hotels haben an Barrierefreiheit gedacht“, berichtet er. Fragt man ihre Besitzer, warum sie keine Veränderungen vornehmen, so argumentieren sie mit hohen Investitionskosten, die sich mitunter nie rechnen werden.
Torsten Kirstges und seine Kollegen wollen herausfinden, welche bereits vorhandenen oder zukünftigen Erfolgspotenziale einer touristischen Destination durch barrierefreie Angebote effektiv und zeitnah auf welche Weise sinnvoll erschlossen werden können. Außerdem wollen sie herausfinden, welche Konfliktfelder sich bei Umsetzungsversuchen zeigen und welche Konfliktvermeidungs- bzw. Konfliktlösungsstrategien und Kooperationsformen angewandt werden können. Abschließend geht es um die Frage, welche konkreten Handlungsmöglichkeiten und verallgemeinerbare Hilfestellungen für Leistungsträger und Destinations-Manager sich aus den Untersuchungen ableiten. Studierende sind in das Vorhaben integriert, indem sie ihre Studienabschlussarbeiten zu dieser Thematik verfassen.
Darüber hinaus kooperierten Torsten Kirstges und Enno Schmoll mit der Gemeinnützigen Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit (GPS) in Wilhelmshaven als Spezialist in Fragen von Barrierefreiheit. Unterstützt werden sie zudem vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DeHoGa) und namhaften Touristikunternehmen, die sich immer stärker für diese Thematik interessieren, weil die Nachfrage nach barrierefreiem Tourismus kontinuierlich steigt. zb
Weitere Infos unter Telefon 0 44 21/ 9 85-23 32.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Gesellschaft, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Studium und Lehre
Deutsch
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