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03.09.2010 16:55

Auf der Suche nach einem Impfstoff gegen Krebs - Hohe Auszeichnung für Kölner Forscher

Christoph Wanko Stabsstelle Kommunikation
Uniklinik Köln

    Die Arbeit des Labors von PD Dr. med. Dr. rer. nat. Michael von Bergwelt,
    Geschäftsführender Oberarzt der Klinik I für Innere Medizin, Uniklinik Köln, ist
    mit dem Basic Science Award der EBMT (European Group for Blood and Marrow
    Transplantation) ausgezeichnet worden. Der Titel der prämierten Arbeit lautet
    “CD40-activated B cells home to secondary lymphoid organs and interact
    dynamically with T cells“.

    Der mit 2.000 Euro dotierte Preis wurde für in-vivo-Untersuchungen zur
    Präsentation von Antigen durch B-Zellen gegenüber T-Zellen vergeben.
    Langfristiges Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung von auf B-Zellen
    basierenden Tumorimpfstoffen. B-Zellen des Patienten sollen – nach Aktivierung
    außerhalb des Körpers über das CD40-Signal – mit tumortypischen Eiweißen
    beladen und dann dem Patienten reinjiziert werden. Ziel ist es, so
    tumorspezifische Immunantworten auszulösen, die dann Tumorzellen im gesamten
    Körper aufspüren und zerstören können. So genannte Gedächtniszellen könnten
    danach für eine lebenslange Tumorüberwachung sorgen. Der Patient wäre somit
    gegen den spezifischen Krebs immun – ähnlich wie bei anderen Impfungen.

    Die ausgezeichnete Arbeit zeigte erstmals, dass in der Maus aktivierte B-Zellen
    in Lymphknoten wandern können, um dort Immunantworten auszulösen. In Zukunft
    wird es darum gehen, zu überprüfen, ob dies so auch auf den Menschen übertragbar
    ist. Daher laufen die Vorbereitungen für die erste klinische Studie zur Impfung
    gegen Tumorerkrankungen mit aktivierten B-Zellen in Köln auf Hochtouren.

    Aufgrund der Unterstützung des Max-Eder-Programms der Deutschen Krebshilfe
    konnten hier wesentliche Grundlagen geschaffen werden. Die Impfstoffentwicklung
    der Kölner Arbeitsgruppe richtet sich gegen universelle Tumormerkmale und sollte
    somit langfristig nicht auf eine Tumorart beschränkt sein.

    Hintergrund:
    B-Lymphozyten oder kurz B-Zellen gehören zu den Leukozyten (weiße
    Blutkörperchen). Sie sind als einzige Zellen in der Lage, Antikörper zu bilden
    und machen zusammen mit den T-Lymphozyten den entscheidenden Bestandteil des
    adaptiven Immunsystems (lernfähiges, nicht-angeborenes Immunsystem) aus. Während
    T-Zellen an der zellvermittelten Immunantwort beteiligt sind, sind die B-Zellen
    für die Bildung von Antikörpern zuständig. Werden sie durch körperfremde
    Antigene aktiviert, können sie sich zu Antikörper-produzierenden Plasmazellen
    oder zu Gedächtniszellen ausdifferenzieren. Neuere Arbeiten zeigen, dass sie
    auch T-Zellantworten anstoßen und steuern können. Hierauf basiert der oben
    genannte Ansatz.


    Für Rückfragen:

    PD Dr. Dr. Michael von Bergwelt-Baildon
    Klinik I für Innere Medizin
    Uniklinik Köln
    Telefon: 0221 478-88234
    E-Mail: michael.von-bergwelt-baildon@uk-koeln.de

    Christoph Wanko
    Pressesprecher Uniklinik Köln
    Stabsabteilung Kommunikation
    Telefon: 0221 478-5548
    E-Mail: pressestelle@uk-koeln.de


    Weitere Informationen:

    http://registration.akm.ch/einsicht.php?XNABSTRACT_ID=106300&XNSPRACHE_ID=2&...
    http://innere1.uk-koeln.de/forschung/labor-tumorimmunologie-transplantationsimmu...


    Bilder

    PD Dr. Dr. Michael von Bergwelt-Baildon
    PD Dr. Dr. Michael von Bergwelt-Baildon
    MedizinFotoKöln
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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