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Wissenschaft
Pressemitteilung Osnabrück, 20. Februar 1996 / Nr. 26/96
"Spiel- und Bewegungssraeume von Kindern nicht weiter einengen"
Bundesweiter Kongress "Bewegte Kindheit" mit 1.700 Teilnehmern an der Universitaet Osnabrueck
"Die Spiel- und Bewegungsraeume von Kindern duerfen nicht weiter eingeengt werden" - mit dieser Forderung werden sich von Donnerstag, 29. Februar 1996, an rund 1.700 Erzieher, Paedagogen und Wissenschaftler an der Universitaet Osnabrueck auseinandersetzen. Sie sind Teilnehmer des dreitaegigen Kongresses "Bewegte Kindheit", zu dem das Osnabruecker Fachgebiet Sport/Sportwissenschaft in Zusammenarbeit mit der Bundesarbeitsgemeinschaft zur Foerderung haltungs- und bewegungsauffaelliger Kinder und Jugendlicher e.V. und mit verschiedenen anderen Einrichtungen eingeladen hat. Prof. Dr. Renate Zimmer, Sportwissenschaftlerin an der Universitaet Osnabrueck und Leiterin der Veranstaltung: "Für eine gesunde koerperliche, aber auch geistige, emotionale und soziale Entwicklung des Kindes sind ausreichende Spiel- und Bewegungserfahrungen unersetzlich. Wir wollen daher waehrend des Kongresses Vorschlaege erarbeiten, wie das kindliche Bewegungsbeduerfnis im Alltagsleben verankert werden kann." Der Kongress wird am Donnerstag mit einem Festvortrag der Kinder- und Jugendbuchautorin Christine Noestlinger eroeffnet. Sie wird zum Thema "Draussen ist ja viel Boeses" sprechen.
Das erste Hauptreferat über den "sozialen Wandel von Kindheit und die Auswirkungen auf das Bewegungs- und Koerpererleben" wird anschliessend Prof. Zimmer halten. Die Wissenschaftlerin, die an der Universitaet Osnabrueck den Forschungsschwerpunkt "Fruehkindliche Motorik" aufgebaut hat: "Die Lebensbedingungen unserer hochtechnisierten und mediengepraegten Gesellschaft bieten Kindern und Jugendlichen kaum noch die Moeglichkeit, koerperlich-sinnliche Erfahrungen zu machen." Dies fuehre zu einer Begrenzung des Erlebens und der eigenen Kreativitaet. Bewegungsauffaelligkeiten und Wahrnehmungsstoerungen bereits im Kindergartenalter seien die Folge. Prof. Zimmer weiter: "Es ist daher dringend geboten, nicht nur in Kindertagesstaetten und Schulen, sondern auch in der Freizeitgestaltung und der Spielraumplanung den Wunsch der Kinder nach Spiel, Sport, Spass und Bewegung wieder staerker einzubinden."
Das Veranstaltungsprogramm des Kongresses umfasst neben verschiedenen Vortraegen auch 85 Arbeitskreise zu sieben Themenkomplexen. Dabei wird es unter anderem um medizinische Aspekte und psychomotorische Fragen gehen wird. Ausserdem sind offene Gespraechsrunden geplant, darunter zur Arbeit der Sport- und Bewegungskindergaerten, dem Sportfoerderunterricht sowie zu Aus- und Fortbildungskonzepten. Zu einer abschliessenden Podiumsdiskussion zum Thema "Kinder ohne Bewegungsraum" haben die Veranstalter Vertreter aus Sportverbaenden, Politik, Wissenschaft, Sport und Erziehungsinstitutionen eingeladen. So werden an der Diskussion Prof. Dr. Juergen Dieckert (Praesident des Deutschen Turnerbundes), Heinz Hundeloh (Bundesverband der Unfallversicherungstraeger der oeffentlichen Hand), Dr. Franz Josef Kemper (Sportministerkonferenz der Laender), Burkhard Rahe (Referent für Schulsport des Niedersaechsischen Kultusministeriums), Dr. Marga Vogt (Vorstandsmitglied der Deutschen Sportjugend), Gretel Wildt (Vertreterin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege) und Prof. Zimmer, die auch Vizepraesidentin der Bundesarbeitsgemeinschaft zur Foerderung haltungs- und bewegungsauffaelliger Kinder und Jugendlicher ist, teilnehmen. Die Moderation übernimmt die Redakteurin der Frankfurter Rundschau, Bianca Schreiber-Rietig. Gast des Kongresses ist auch der Musiker und Komponist Fredrik Vahle, der in einer Abendveranstaltung mit dem Titel "Hupp Tsching Pau" Bewegungslieder für kleine und große Menschen vorstellen wird.
Der Kongreß "Bewegte Kindheit" wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Niedersaechsischen Kultusministerium unterstuetzt.
Kontakadresse: Prof. Dr. Renate Zimmer Universitaet Osnabrueck Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften, Fachgebiet Sport/Sportwissenschaft Jahnstraße 41, 49069 Osnabrueck, Tel. (0541) 969-4454, Fax (0541) 969-4851
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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