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Die bekannte Journalistin, Essayistin und EMMA-Verlegerin Alice Schwarzer ist neue Inhaberin der Mercator-Professur an der Universität Duisburg-Essen (UDE). Die Symbolfigur des Feminismus kommt im nächsten Wintersemester zu zwei Vorträgen an die UDE: am 14. Dezember und am 25. Januar.
Rektor Ulrich Radtke: „Ich freue mich sehr über die Zusage, denn mit der Ernennung von Alice Schwarzer erfüllt sich in besonderem Maße die Grundidee der Mercator-Professur, nämlich Weltoffenheit und debattenanregende Beiträge in der Auseinandersetzung mit wichtigen Zeitfragen.“
Alice Schwarzer volontierte nach einem Sprachstudium in Paris bei den Düsseldorfer Nachrichten, wurde Reporterin bei Pardon und ging von 1969 bis 1974 als freie Korrespondentin zurück nach Paris. Gleichzeitig studierte sie dort Soziologie und Psychologie. 1974/75 übernahm sie einen Lehrauftrag für Soziologie an der Universität Münster. In Paris gehörte sie zu den Pionierinnen der französischen Frauenbewegung. 1971 initiierte sie die berühmte Protestaktion gegen den § 218: „Ich habe abgetrieben” (veröffentlicht im Stern), die letztendlich zum Auslöser der deutschen Frauenbewegung wurde. Über diese Problematik schrieb Schwarzer ihr erstes Buch („Frauen gegen den § 218“, edition suhrkamp). Seither hat sie 27 Bücher als Autorin und 18 als Herausgeberin veröffentlicht.
1977 gründet sie EMMA, das heute weltweit einzige feministische Magazin am Kiosk, deren Chefredakteurin und Verlegerin sie ist. Zurzeit ist ihre Einschätzung als Kommentatorin des medial weithin beachteten Kachelmann-Prozesses gefragt. Über den „Fall Kachelmann“ veröffentlicht sie auch gerade ihr neuestes Buch. Für ihre Leistungen wurde Alice Schwarzer vielfach geehrt. Sie erhielt u.a. das Bundesverdienstkreuz erster Klasse, die Ehrengabe der Heine-Gesellschaft, den Kulturpreis ihrer Heimatstadt Wuppertal, den Ludwig-Börne-Preis und wurde zum „Ritter der französischen Ehrenlegion“ ernannt. Im vergangenen Jahr war sie eine gefragte Gastdozentin bei den Publizisten in Wien und Tübingen.
Hintergrund: Die Mercator-Professur
Mit der 1997 eingerichteten Mercator-Professur soll das wissenschaftliche Vermächtnis des berühmten Duisburger Kartographen und Universalgelehrten aus dem 16. Jahrhundert wachgehalten werden. Die Persönlichkeiten, die bisher eine Mercator-Professur inne hatten, kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen aus Kultur, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.
Zu ihnen gehören unter anderen: Bundespräsident a.D. Richard von Weizsäcker, Bundesaußenminister a.D. Hans-Dietrich Genscher, der ehemalige Top-Manager Daniel Goeudevert, Filmregisseur Völker Schlöndorff, der Journalist Ulrich Wickert, die Soziologin Necla Kelek, die Nahost-Politikerin Hanan Ashrawi, die Nobelpreisträgerin Prof. Dr. Christiane Nüsslein-Volhard sowie der Publizist Dr. Peter Scholl-Latour.
Redaktion: Beate Kostka, Tel. 0203/379-2430
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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