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Stuttgart – Seit einigen Jahren suchen Ärzte nach Biomarkern bei Krebspatienten, um die Heilungschancen zu verbessern. Dabei handelt es sich um Informationen, die Rückschlüsse über die Eigenschaften der Krebszellen zulassen. Durch Informationen über Biomarker können Ärzte beim Darmkrebs heute bereits gezielter Wirkstoffe einsetzen. Dadurch können auch chirurgische Eingriffe individueller und zielgerichteter geplant werden. Allerdings sind viele der komplexen Mechanismen, die bösartige Tumoren wachsen lassen, bisher nicht oder nur teilweise erforscht.
Biomarker zur Optimierung der Darmkrebstherapie ist eines der fachübergreifenden Themen der Tagung Viszeralmedizin 2010. Gastroenterologen und Viszeralchirurgen informieren vom 15. bis 18. September 2010 in Stuttgart gemeinsam über aktuelle Erkenntnisse in der Behandlung von Stoffwechselerkrankungen und Erkrankungen im Bauchraum.
Die Erforschung von Biomarkern hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass neue Wirkstoffe in Kombination mit der Chemotherapie bei Darmkrebs die Therapien schrittweise mit verbessern konnten. Die neuen Therapeutika können beispielsweise das Zellwachstum des Tumors gezielt beeinflussen oder die Wirksamkeit der Chemotherapie erhöhen. Allerdings wirken die neuen Mittel häufig nicht wie erwartet oder sind nicht für alle Patienten geeignet. Die Überprüfung und Korrektur von Therapiestrategien anhand klinischer Erfahrungen ist daher notwendig. „Nur so lernen wir, warum klinische Strategien mit neuen Therapeutika versagen und wie zukünftige Studien effektiver gestaltet werden können“, betont Tagungspräsident Professor Adler, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Ulm
Die bisherigen Erkenntnisse über Biomarker und optimierte Therapiestrategien haben auch zu einer Ausweitung der operativen Möglichkeiten bei Darmkrebs geführt. „Tumoren werden heute in vielen Fällen erst nach einer medikamentösen Vorbehandlung operiert“, berichtet Professor Dr. med. Stefan Post, Viszeralchirurg und Direktor der Chirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Mannheim. Ist ein Tumor geschrumpft, kann er häufiger komplett chirurgisch entfernt werden. Auch in den Fällen, in denen der Darmtumor bereits in andere Organe gestreut hat, haben sich die Heilungschancen verbessert. „Wir operieren heute erfolgreicher Lebermetastasen von bösartigen Tumoren im Darm als früher“, sagt Professor Post. Darüber hinaus beeinflusst das wachsende Verständnis über Eigenschaften, Struktur und Wirkmechanismen von Tumorzellen sowie genetischer Profile der Patienten Umfang und Radikalität eines chirurgischen Eingriffs.
„Es ist mittlerweile unbestritten, dass wir für passgenaue und Erfolg versprechende Darmkrebs-Therapien mehr über die spezifischen molekularen Voraussetzungen im Tumor wissen müssen“, berichtet Adler. Darmkrebs ist die häufigste Krebsart in Deutschland und nach Lungenkrebs die zweithäufigste Todesursache durch Krebs. Die Optimierung von Darmkrebstherapien ist deshalb ein Schwerpunktthema der diesjährigen Fachtagung Viszeralmedizin 2010 vom 15. bis 18. September 2010 in Stuttgart. In einer Pressekonferenz am 16. September 2010 anlässlich des Kongresses wird Professor Adler über neueste Erkenntnisse zu personalisierten Therapien bei gastrointestinalen Tumoren informieren. Professor Post wird dort über Organ erhaltende und selektive Operationsverfahren bei Krebs im Bauchraum sprechen.
Terminhinweise:
Pressekonferenz anlässlich des Kongresses Viszeralmedizin
Donnerstag, 16. September 2010, 12:30 bis 13:30 Uhr, ICS Stuttgart, Messeclub
Freie interdisziplinäre Vorträge:
Wertigkeit von Biomarkern in der Diagnostik und Therapie von gastroenterologischen Erkrankungen
Donnerstag, 16. September 2010, 08.30 bis 10.00 Uhr, Saal C 9.2.2, ICS Stuttgart
Pressekontakt für Informationen/zur Akkreditierung:
Beate Schweizer
Pressestelle Viszeralmedizin 2010
Pf 30 11 20, 70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931-295, Fax: 0711 8931-167
Schweizer@medizinkommunikation.org
http://www.viszeralmedizin.com Viszeralmedizin 2010, 15. bis 18. September 2010, ICS Stuttgart
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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