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Wissenschaft
Die Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ) verlieh Joachim Treusch, Präsident der Jacobs University, am 17. September 2010 die Lorenz-Oken-Medaille. Mit dieser Auszeichnung würdigte die älteste deutsche Wissenschaftsvereinigung Treusch als einen herausragenden Kommunikator zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit, der durch vielfältige Aktivitäten maßgeblich zur Verankerung wissenschaftlicher Themen im öffentlichen Bewusstsein beigetragen hat.
„Joachim Treusch hat ganz im Sinne von Oken Hervorragendes geleistet“, sagte GDNÄ-Präsident Prof. Hans Peter Zenner bei der Preisverleihung auf der 126. Versammlung der Gesellschaft in Dresden. Genauso wie der Gründer der GDNÄ, nach welchem die Medaille benannt ist, trete Joachim Treusch seit Jahrzehnten engagiert ein für die offene Kommunikation der Wissenschaft mit einer interessierten Öffentlichkeit.
In seiner Laudatio würdigte Zenner besonders Treuschs herausragenden Einsatz als Mitbegründer der Initiative „Wissenschaft im Dialog“ (WiD): „Joachim Treusch hat alle großen Wissenschaftsorganisationen davon überzeugt, ein Memorandum zu unterzeichnen, mit dem sich die deutsche Wissenschaft zum intensiven Dialog mit der Öffentlichkeit verpflichtet. Über das Telefon hat er buchstäblich am Tag vor der Unterzeichnung des Memorandums dafür gesorgt, dass `Wissenschaft im Dialog´ auch mit dem nötigen Startkapital unterfüttert wurde.“ In der Folge konnten zahlreiche Aktivitäten realisiert werden um den Prozess eines „Public Understanding of Sciences and Humanities“ voranzutreiben, darunter die bundesweit etablierten Wissenschaftsjahre des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).
„Mit großem Geschick und Einfühlungsvermögen hat Joachim Treusch als erster Vorsitzender der Initiative von 1999 bis 2006 immer wieder die Mitstreiter aus den Wissenschaftsorganisationen und dem BMBF auf das erklärte Ziel einer größeren öffentlichen Sichtbarkeit der Forschung verpflichtet“, so der GDNÄ-Präsident weiter. Es sei ein persönlicher Erfolg des Präsidenten der Jacobs University, dass heute immer mehr Wissenschaftler in Deutschland es als ihre Aufgabe ansehen, Wissenschaft für den Menschen auf der Straße verständlich zu machen.
Beeindruckt zeigte sich Zenner außerdem von Treuschs Tatkraft als Leiter des Forschungszentrums Jülich, als Vorstandsvorsitzender der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren und in seinem derzeitigen Amt als Präsident der Jacobs University: „Er ist jemand der gestalten und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen will“. Joachim Treusch glänze nicht nur als ein hervorragender Wissenschaftler und Forschungsmanager, er fühle sich auch in hohem Maße dem Gemeinwohl und dem gesellschaftlichen Fortschritt verpflichtet. Bezeichnend sei hierfür auch Treuschs Engagement als Präsident der GDNÄ in den Jahren 1995 und 1996.
Joachim Treusch, der am 2. Oktober diesen Jahres seinen siebzigsten Geburtstag feiert, zeigte sich hoch erfreut: „Ich empfinde es als eine besondere Ehre, mit der Lorenz-Oken-Medaille eine Auszeichnung zu empfangen, die Anerkennung für eines meiner zentralen Anliegen ausdrückt. Die allgemeinverständliche Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse und die Vermittlung ihrer praktischen Relevanz für unsere zentralen Gegenwartsfragen bleibt auch im 21. Jahrhundert eine große Herausforderung. `Wissenschaft im Dialog´ war stets mehr als nur eine kluge Organisationsform der deutschen Wissenschaftseinrichtungen, sie war und wird vor allem immer eine Lebenshaltung für mich bleiben.“
Mit der Lorenz-Oken-Medaille zeichnet die Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte seit 1984 alle zwei Jahre Persönlichkeiten aus, die sich um den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft besonders verdient gemacht haben. Die Medaille wurde 1983 in Erinnerung an Lorenz Oken, der 1822 die erste Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte nach Leipzig einberief, gestiftet. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderen Hubert Markl, ehemaliger Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Heinz Maier-Leibnitz, der im Jahr 2000 verstorbene Physiker und ehemalige Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Biologe und DDR-Bürgerrechtler Jens Reich, der bekannte Wissenschaftstheoretiker und Begründer des Transdisziplinaritätskonzeptes Jürgen Mittelstraß sowie die Molekularbiologin und spätere Wissenschaftsjournalistin Barbara Hobom.
Die Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte e. V. (GDNÄ) ist die älteste deutsche wissenschaftliche Vereinigung. Ihre Hauptaufgabe sieht sie in der Herstellung eines Dialoges zwischen den Wissenschaften sowie zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit auf den Gebieten der Naturwissenschaften, Medizin und der Technik. Bedeutende Wissenschaftler wie Alexander von Humboldt, Hermann von Helmholtz oder Albert Einstein, der im Jahr 1910 seine Relativitätstheorie auf der Versammlung der GDNÄ erstmals öffentlich vorstellte, haben die Gesellschaft von Beginn an geprägt.
Joachim Treusch: Kommunikator zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit
Jacobs University
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Mit der Lorenz-Oken-Medaille zeichnet die Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte seit 1984 a ...
GDNÄ
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Personalia, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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