idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
22.09.2010 15:39

Neuer Weg zu leistungsstarken Katalysatoren

Rudolf-Werner Dreier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    FRIAS Fellow veröffentlicht zukunftsweisende Forschungsergebnisse in Nature Chemistry

    Mehr als 80 Prozent aller Produkte der chemischen und pharmazeutischen Industrie benötigen schon heute den Einsatz von Katalysatoren. Katalysatoren sind Stoffe, die bei einer chemischen Reaktion selbst nicht verbraucht werden, sondern die entsprechende Reaktion beschleunigen und zum gewünschten Produkt hin steuern können. Bis heute gilt das Aufspüren optimaler Katalysatoren als Suche nach der Nadel im Heuhaufen und ist meist von Intuition und Zufall abhängig. Um einen optimalen Katalysator schneller als bisher zu finden, hat die Arbeitsgruppe von Bernhard Breit, Professor für Organische Chemie und Internal Senior Fellow des Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS), ein völlig neues Konzept entwickelt. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse nun in der Online-Ausgabe der Zeitschrift „Nature Chemistry“.

    Das neue Verfahren zur Katalysatorherstellung und -identifizierung bedient sich eines kombinatorischen Ansatzes. Dabei werden Katalysatorbibliotheken durch Mischen sich ergänzender Einzelkomponenten hergestellt, die Wasserstoffbrückenbindungen miteinander ausbilden. Ohne zusätzliche Syntheseschritte entstehen definierte molekulare Katalysatoren. Um aus dieser Bibliothek von Katalysatoren den aktivsten und selektivsten Kandidaten zu identifizieren, wurde das Prinzip der wiederholten Dekonvolution (Entwirrung) entwickelt. Dazu wird die Gesamtbibliothek in Unterbibliotheken eingeteilt. Diese Unterbibliotheken treten nun in Testreaktionen mit vorher definierten Wettebewerbskriterien gegeneinander an. In einem nächsten Schritt konzentrierten sich die Forscher ausschließlich auf die Unterbibliothek, die das beste Resultat in diesem Wettbewerb geliefert hatte. Diese beste Unterbibliothek unterteilten sie erneut in kleinere Einheiten, die wiederum gegeneinander in der gleichen Testreaktion antraten.

    Dieses Verfahren wurde so lange fortgesetzt, bis die besten Einzelkatalysatoren identifiziert waren. Auf diese Weise konnten aus einer Bibliothek von 120 Katalysatoren in jeweils 17 Einzelexperimenten für verschiedene Klassen von Substraten jeweils hervorragende Katalysatoren ermittelt werden. Dieser Ansatz ist dem klassischen Vorgehen, bei dem 120 Katalysatoren parallel getestet werden, klar überlegen. Der Ansatz ist allgemein gültig und sollte auf viele Probleme der chemischen und biochemischen Katalyse übertragbar sein.

    Joerg Wieland & Bernhard Breit: Nature Chemistry (2010) doi:10.1038/nchem.800

    Das Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) ist das Forschungszentrum der Universität Freiburg. Das Institut wird finanziert aus Mitteln der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder. Mit seinen vier Sektionen, der School of History, der School of Language & Literature, der School of Life Science – LifeNet und der School of Soft Matter Research stärkt das FRIAS die Spitzenforschung an der Universität Freiburg und steigert deren internationale Sichtbarkeit .

    Kontakt:
    Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS)
    School of Soft Matter Research
    Prof. Dr. Bernhard Breit
    Tel.: 0761/203-6051
    Fax: 0761/203-8715
    E-Mail:bernhard.breit@frias.uni-freiburg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).