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04.10.2010 08:45

Elektronik zur Beantwortung großer Menschheitsfragen

Thomas von Salzen Pressestelle
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen

    Experten aus aller Welt diskutierten in Aachen neue Forschungsergebnisse

    Wie ist unser Universum entstanden? Aus welchen kleinsten Bausteinen besteht unsere Welt? Und was hält sie im Innersten zusammen? Auf diese philosophisch anmutenden Fragen versucht die Teilchenphysik mit den Mitteln der exakten Wissenschaft Antworten zu geben. Dazu braucht sie Detektoren in der Größe von Mehrfamilienhäusern und die leistungsfähigsten Teilchenbeschleuniger der Welt. Das Flaggschiff dieser Super-Mikroskope ist der Large Hadron Collider LHC am Europäischen Zentrum für Teilchenphysik CERN in Genf, der seit Ende letzten Jahres erste Daten liefert. Dort werden Protonen mit Energien aufeinander geschossen, wie sie eine Billionstel Sekunde nach dem Urknall herrschten. Die Endprodukte dieser Kollisionen werden dann unter anderem mit dem CMS-Detektor vermessen, an dem Physiker der RWTH mitarbeiten. Da Beschleuniger und Detektoren sehr gut funktionieren, erwarten die Physiker, bereits im kommenden Jahr in bisher unerforschtes Neuland vorstoßen und dort umfassendere Antworten auf die eingangs genannten Fragen finden zu können.
    „Diese Detektoren funktionieren wie große Kameras“, erläutert Professor Lutz Feld vom 1. Physikalischen Institut der RWTH: CMS zum Beispiel nimmt mit 100 Millionen sensitiven Elementen 40 Millionen extrem präzise Bilder pro Sekunde auf. Dies erfordert eine Vielzahl elektronischer Komponenten. Die kleinen Signale aus jedem Detektorelement müssen verstärkt, aufbereitet und an die zentrale Datenverarbeitung übertragen werden, die alle Informationen zusammenfasst und analysiert. Diese Aufgaben übernehmen analoge und digitale Elektronik-Chips, die zu komplexen Systemen kombiniert und über Glasfaser verbunden werden. Die Anforderungen der Teilchenphysik sind so speziell, dass man die meisten dieser Komponenten nicht fertig kaufen kann. Sie müssen von den Teilchenphysikern selbst entwickelt werden. Während der LHC in Genf gerade mit seiner Datenanalyse begonnen hat, wird bereits die Elektronik für die Nachfolgeprojekte entwickelt, denn es dauert viele Jahre, bis aus ersten Ideen ausgereifte Lösungen entstehen.
    Vom 20. bis 24. September kamen über 190 der weltweit führenden Experten für die Entwicklung von Elektronik für Teilchenphysikexperimente zur internationalen TWEPP-Konferenz an die RWTH Aachen, um über ihre neuesten Ergebnisse zu berichten. Diese Konferenz findet jährlich statt, in diesem Jahr erstmalig in Aachen. In 60 Vorträgen und auf fast 70 Postern wurden Beiträge zu den Themen analoge und digitale elektronische Schaltkreise, Optoelektronik, Strahlenhärte, programmierbare Logikbausteine, Aufbau- und Verbindungstechnik, Systemintegration, Produktion, Qualitätssicherung und Designwerkzeuge präsentiert. „Die Konferenz war ein großer Erfolg“, berichtet Professor Lutz Feld, der mit seinem Team die Konferenz in diesem Jahr organisiert hat. „Es gab viele neue Ergebnisse und vor allem sehr viele interessante Gespräche zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Und wie aus den durchweg sehr positiven Rückmeldungen zu entnehmen war, haben die RWTH und die Stadt Aachen als Konferenzort einen sehr guten Eindruck hinterlassen“, so Feld.

    i.A. Gabriele Renner


    Bilder

    Rund 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus aller Welt trafen sich zur Beantwortung großer Menschheitsfragen im Hauptgebäude der RWTH Aachen.
    Rund 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus aller Welt trafen sich zur Beantwortung großer Menschhei ...
    Quelle: Foto: Martin Lux


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Physik / Astronomie
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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