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Wissenschaft
Gemeinsame Pressemitteilung der Universität des Saarlandes und der École Européenne d'Ingénieurs en Génie des Matériaux (EEIGM)/Nancy
Drei Länder, viele Disziplinen und Neue Materialien – seit 1999 werden Nachwuchswissenschaftler des Graduiertenkollegs 532 „Physikalische Methoden in der strukturellen Charakterisierung Neuer Materialien“ grenzüberschreitend ausgebildet. Am heutigen Dienstag, dem 5. Oktober, erhält das Graduiertenkolleg den mit 20.000 Euro dotierten Exzellenzpreis für Forschung der Großregion. Dieser Preis wird heute im Rahmen der zweiten Konferenz der Minister für höhere Bildung und Wissenschaft der Großregion übergeben. Die Preisverleihung findet um 16 Uhr im Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft (Franz-Josef-Röder-Str. 17, großer Sitzungssaal) statt.
Interdisziplinär und international ist das Graduiertenkolleg „Physikalische Methoden in der strukturellen Charakterisierung Neuer Materialien“ der Universität des Saarlandes. Innerhalb des Kollegs arbeiten 50 Doktoranden, Post-Doktoranden und Wissenschaftler an renommierten Forschungseinrichtungen der Großregion in Saarbrücken, Metz, Nancy und Esch-sur-Alzette sowie Straßburg zusammen. Die Biologen, Chemiker und Physiker aus Deutschland, Luxemburg und Frankreich treffen sich regelmäßig und entwickeln gemeinsam neue Projekte aus den aktuellsten Forschungsergebnissen. Kompetenzen und Ressourcen aus der Großregion werden so effizient gebündelt und erschlossen. „Das interdisziplinäre und interkulturelle Netzwerk ermöglicht die wissenschaftliche Entfaltung der Doktoranden“, sagt Professorin Brigitte Jamart, die Sprecherin der französischen Seite.
Die Nachwuchswissenschaftler, die an dem internationalen Programm teilnehmen, erhalten neben der klassischen Projekt-orientierten Ausbildung am eigenen Lehrstuhl auch Einblick in die Disziplinen ihrer Kollegen. Sie durchlaufen ein Ausbildungsprogramm mit Vorlesungen, Praktika, Seminaren und Konferenzen, in denen neben fachlicher Weiterbildung auch die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen wie beispielsweise interkulturelle Kommunikation im Mittelpunkt steht. „Das Graduiertenkolleg 532 vereint gleich zwei Schwerpunkte der Universität des Saarlandes: die Europaorientierung und die Nano- und Biowissenschaften. Hier findet internationale Forschung auf höchstem Niveau statt, das wird durch den Exzellenzpreis für Forschung der Großregion noch einmal eindrucksvoll unterstrichen“, so Unipräsident Volker Linneweber. Das Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro wird verwendet, um eine Post-Doktoranden-Stelle zu finanzieren.
Daneben hat das INTERREG IVa-Programm „Großregion“ bereits im Juni eine Initiative der Saar-Uni und des EEIGM in Nancy zur Einrichtung eines „Büros zur grenzüberschreitenden Forschungs- und Doktorandenförderung in den Naturwissenschaften (INTERDOC)“ bewilligt. Die Idee dazu entstand aus dem Graduiertenkolleg heraus. Das saarländische Wissenschaftsministerium und das Institut Polytechnique de Lorraine unterstützen die Einrichtung des Doktorandenbüros mit insgesamt 150.000 Euro. Das Büro soll innovative fachnahe Fortbildungsprogramme für Doktoranden und Forschungsanträge im deutsch-französischen Rahmen initiieren und koordinieren. So wird der administrative Aufwand für die Arbeitsgruppen reduziert. „Das Büro ist eine wichtige und konsequente Weiterentwicklung der Ideen des Europäischen Graduiertenkollegs, damit sich auch Gruppen aus anderen Fachrichtungen der grenzüberschreitenden Doktorandenausbildung anschließen können“, erklärt Professor Michael Veith, der Sprecher der deutschen Seite des Kollegs.
Hintergrund
Das deutsch-französisch-luxemburgische Graduiertenkolleg 532 „Physikalische Methoden in der strukturellen Charakterisierung Neuer Materialien“ wurde bis zum letzten Jahr mit insgesamt 2,5 Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem französischen Wissenschaftsministerium und dem CNRS (Centre National de la Recherche Scientifique) gefördert. An der Gründung waren neben Professor Veith besonders Professor Jean-François Muller von der Universität Metz und Dr. Pierre Braunstein von der Universität Straßburg beteiligt. Damit ist es das erste internationale Graduiertenkolleg, das die maximale DFG-Förderdauer von zehn Jahren erreicht hat. Seitdem wird es von der Deutsch-Französischen Hochschule, der Universität des Saarlandes, der Studienstiftung Saar und der Universität der Großregion weiter unterstützt. Die Nachwuchswissenschaftler des Kollegs betreiben Grundlagenforschung an den Grenzen zwischen den Disziplinen Chemie, Physik und Lebenswissenschaften. Sie forschen an der Synthese, Isolierung und Charakterisierung von neuen Substanzen aus belebter und unbelebter Materie. Dabei optimieren sie unter anderem neue Verfahren zur Charakterisierung schwacher Wechselwirkungen großer Moleküle und entwickeln neuartige Nano-Materialien.
Innerhalb des Graduiertenkollegs haben bisher 35 Nachwuchswissenschaftler einen Doktortitel erworben, weitere 20 Promotionsverfahren werden mittelfristig abgeschlossen. „Ehemalige Mitglieder berichten, dass vor allem die Internationalität und die Interdisziplinarität beim Einstieg in den Beruf hilfreich waren. Alle Absolventen haben anspruchsvolle, zum Teil leitende Positionen an Hochschulen und in der Industrie gefunden“, sagt Dr. Markus Ehses, der langjährige Koordinator des Graduiertenkollegs an der Saar-Uni.
Kontakt:
Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Veith
Sprecher des Graduiertenkollegs an der Universität des Saarlandes
Institut für Anorganische Chemie
Leibniz-Institut für Neue Materialien (INM)
Tel.: +49 681/9300-272
E-Mail: veith@inm-gmbh.de
Prof. Brigitte Jamart
Sprecherin des Graduiertenkollegs an der École Européenne d'Ingénieurs en Génie des Matériaux (EEIGM)
Tel.: +33 383 368301
E-Mail: brigitte.jamart@eeigm.inpl-nancy.fr
http://www.uni-saarland.de/fak8/veith/HP-GRK/ - Homepage des Graduiertenkollegs
http://www.granderegion.net - Homepage der Großregion
http://www.interreg-4agr.eu - Homepage des INTERREG IVa-Programms Großregion
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Physik / Astronomie
überregional
Kooperationen, Pressetermine
Deutsch
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